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Starkes Duo an der Seitenlinie - Kamil Novak (links) und Dr. Gunnar Wöbke

"Brauchen bessere Rahmenbedingungen"

Im Kampf um die Zukunft des Basketballs in Franfurt haben die Deutsche Bank Skyliners ein deutliches Zeichen gesetzt. Wenige Stunden vor dem Ende der Transferperiode verlängerten die Hessen die Ende Februar auslaufenden Verträge mit Jimmy McKinney, Chris Moss und Roger Powell bis zum Saisonende und verpflichteten zudem Jevohn Shepherd vom Zweitligisten Osnabrück. Die Entscheidungen sind «ein weiteres Investment der Gesellschaft bzw. der Gesellschafter in die Zukunft des Basketball-Standortes Frankfurt», sagte Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke im Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Die Verträge von Powell, McKinney und Moss wurden verlängert, mit Shepherd ein neuer Spieler verpflichtet. Wie kam es dazu?

Wöbke: «Die Jungs haben es sich verdient, mit einem wettbewerbsfähigen Team diese Saison zu Ende zu spielen und die Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Sie kämpfen bis zum Umfallen und spielen einen ganz tollen, ehrlichen Basketball. Dabei trotzen sie allen äußeren Einflüssen und einer unglaublichen Verletzungsmisere.»

Bedeuten die Personalentscheidungen, dass der finanzielle Spielraum bei den Deutsche Bank Skyliners wieder größer geworden ist?

Wöbke: «Nein - es ist ein weiteres Investment der Gesellschaft bzw. der Gesellschafter in die Zukunft des Basketball-Standortes Frankfurt. Wir sind 1999 mit dem Ziel gestartet, ein Bundesliga-Top-Team mit europäischen Ambitionen aufzubauen. Jetzt haben wir wieder ein solches Top-Team mit Perspektive. Wir wollen dieses Team zusammenhalten, dafür kämpfen wir.»

Werden Sie das Projekt fortführen, wenn Sie auch kommende Saison weiter investieren müssten?

Wöbke: «Das werden wir zu einem etwas späteren Zeitpunkt entscheiden. Ob weitere Investments für uns Sinn machen, hängt in starkem Maße von den Rahmenbedingungen ab. Sollten wir keine ausreichende Zukunftsperspektive mehr an diesem Standort sehen, werden wir kommende Saison den Bundesliga-Spielbetrieb einstellen.»

Bis wann müsste der Verein Zusagen haben, schließlich muss die Zukunft geplant werden, stehen Lizenzierungsfragen an...

Wöbke: «...der Lizenzabgabetermin ist der 15.03.»

Ist denn ein Nachfolger von Titelsponsor Deutsche Bank in Sicht?

Wöbke: «Es wäre unprofessionell, wenn wir uns hierzu öffentlich äußern würden.»

Neben dem neuen Titelsponsor ist auch die Hallen-Frage nach wie vor ungelöst. Hat der Basketball-Standort Frankfurt ohne neue Halle eine Zukunft?

Wöbke: «Die BBL und die meisten ihrer Standorte machen eine beeindruckende Entwicklung durch, es kommen neue starke Teams wie der FC Bayern München hinzu. Es ist mittelfristig kaum möglich, ohne neue Halle da mitzuhalten - jedenfalls nicht, wenn man auch zukünftig ein Top-Team in Frankfurt haben möchte, dass sich selbst finanzieren kann. Ohne die Vorbilder der Profis wird dann leider auch die sehr, sehr positive Entwicklung im Breitensport schnell zum Erliegen kommen.»

Können Sie nachvollziehen, dass die Stadt so lange mit Zusagen in punkto neuer Halle wartet?

Wöbke: «Wir arbeiten eng mit der Stadt zusammen und haben geeignete Grundstücke gefunden, die kostenfrei für ein solches Projekt zur Verfügung stünden. Aber das ist natürlich nur der erste Schritt. Nun müssen weitere geeignete Partner für das Projekt gewonnen werden. Derzeit laufen Gespräche mit möglichen Investoren und Betreibern. Der anvisierte Fertigstellungstermin ist rechtzeitig zur Basketball-Europameisterschaft im Sommer 2015 in Deutschland/Frankreich.»

Sportlich läuft es allen Problemen zum Trotz weiter sehr gut. Welchen Anteil hat Trainer Gordon Herbert am Erfolg?

Wöbke: «Einen riesigen. Wir passen perfekt zusammen und würden gerne weiter zusammenarbeiten. Gordie will bleiben. Allerdings muss auch er in den nächsten Wochen wissen, wohin die Reise hier geht.»