Doch schon im Vorfeld dieser Spiele findet sich ein Mann in sämtlichen Diskussionen wider. Egal ob in diversen Foren im Internet, in Zeitungsartikeln oder in der Schule: Überall redet man über DaShaun Wood, den unbestritten besten Aufbauspieler der Liga. Wir nutzen die Gelegenheit und reden nicht über, sondern mit dem blitzschnellen und spektakulären Topscorer der Beko BBL.
Im ersten Teil des dreiteiligen Interviews offenbart DaShaun interessante Einblicke in sein Privatleben und erklärt die Hintergründe zu einigen seiner Markenzeichen.
DaShaun, du bist jetzt eine Weile in Frankfurt. Was hast du von der Stadt gesehen und wie gefällt es dir hier bislang? Auch im Vergleich zu deiner bisherigen europäischen Basketballstation in Italien?
DaShaun Wood: Ich liebe es hier! Frankfurt ist sehr amerikanisch. In Italien hat es sich angefühlt, als wäre man in Europa. Alles war ein wenig exotisch, kaum jemand sprach Englisch. Hier ist das anders. Es gibt sehr viele amerikanische Restaurants und so gut wie jeder spricht sehr gut Englisch. Das ist toll. So ein wenig ist es wie zu Hause fern von zu Hause (grinst). Ich fühle mich hier definitiv wohl.
Erzähl uns doch mal ein wenig über deinen kleinen Hund mit dem dich schon so mancher Fan spazieren gehen gesehen hat…
(lacht lauthals auf). Ist das wahr? Unsere Fans sind ja überall! Ja, das ist richtig. Ich habe einen kleinen „Yorkie“ (Yorkshire Terrier). Die werden nicht schwerer als 3 bis 4 Pfund. Ich habe sie schon über drei Jahre. Es ist natürlich auch Verantwortung mit so einem Haustier verbunden. Vielleicht verwöhne ich sie zu sehr, denn wenn ihr etwas nicht passt, dann bellt sie oder stellt sich stur. Langweilig wird mir mit ihr nicht (lacht).
Du und Jimmy teilt ja die Vorliebe für Videospiele…
… nein, nein, nein. Jimmy spielt Videospiele nur, für mich sind Videospiele eine Leidenschaft (grinst breit und zwinkert). Dazu gibt es eine anschauliche Geschichte: Jimmy spielt jeden Tag dieses Basketball-Spiel. Aber unser erstes Spiel gegeneinander habe ich gewonnen und ihm eine richtige Lektion erteilt. Im Team gibt es keinen, der mich schlagen könnte!
Kommen wir zu richtigem Basketball: Du hast deinen Leistungsstand häufig in Prozenten ausgedrückt. Neulich hast du gesagt, dass du fast bei 100 % bist. Was sind die Bereiche, in denen du dich seit Saisonbeginn weiter verbessert hast?
Als ich in Frankfurt ankam war ich noch nicht richtig fit und auch nicht richtig schnell. Und mein Selbstvertrauen war nicht auf dem höchsten Level. Seitdem ist mein Wurf konstanter geworden, vor allem meine Dreier. Es fühlt sich so an, als ob ich bei jedem Spiel oder Training schneller und schneller werde. Dadurch ist mein Selbstvertrauen momentan auf einem guten Niveau. Meine Kondition, mein ganzer Körper sind in sehr guter Verfassung. Wenn ich bei 100% angelangt bin, werde ich einigen in der Liga das Fürchten lehren (lacht).
Dein Klimmzug vor jedem Spiel spaltet die Nation. Die einen lieben es, die anderen werfen dir Arroganz vor. Was hat es mit dem Klimmzug auf sich? Du scheinst ja auch genau darauf zu achten, auf welchen Korb du diesen machst. Kläre uns auf.
Der Klimmzug ist für mich eine Art Symbol welches ausdrücken soll: „Ich bin bereit loszulegen!“. Ich ziehe mich dadurch sprichwörtlich hoch. Das hat nichts mit fehlendem Respekt oder Arroganz zu tun. Es ist für mich und mittlerweile vielleicht auch für unsere Fans das Zeichen, dass es jetzt losgeht, es ist „gametime“.
Aber du suchst dir schon immer bewusst einen Korb aus an dem du dich hochziehst. Gegen Düsseldorf zum Beispiel bist du von unserer Bank quer über das Feld gelaufen, um genau an dem Korb den Klimmzug zu machen, der bei den Düsseldorfer Fans stand…
…naja, eigentlich ist es immer derselbe Korb an den ich gehe. Und zwar der Korb des Gegners, also derjenige, welchen wir als erstes verteidigen. Dort stelle ich mich ja auch immer beim Sprungball auf.
Den „Flieger“ haben wir lange nicht mehr gesehen, was ist damit passiert?
Der „Flieger“ war zu Anfang der Saison auch schon eine Art Zeichen. Es sollte zeigen, dass ich auf dem Weg zu meiner alten Form bin. Ich spiele mit sehr vielen Emotionen. Wann immer ich eine gute Aktion mache, dann passiert so etwas einfach. Ich weiß meistens gar nicht, was ich da gerade mache. Vielleicht schlage ich mir einfach auf die Brust, vielleicht mache ich aber auch mal einen Salto. Ich bin mir sicher, dass unsere Fans das auch gut finden, wenn man seine Emotionen zeigt.
Teil zwei des Interviews wird morgen auf unserer Website zu finden sein. Darin spricht er ausführlich über seinen Spielstil und seine Ansichten zum Spiel. Am Samstag, vor dem Showdown gegen Bamberg, wird der letzte Abschnitt veröffentlicht. DaShaun schaut auf das Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer und teilt seine Ansichten zur Liga insgesamt.