"Wir haben heute die richtige Antwort gefunden!", gibt der sichtlich erleichterte Cheftrainer Klaus Mewes zu Protokoll. Gerade hatte sein Team die favourisierte Mannschaft der BG Illertal Weißenhorn mit 87:72 besiegt und dabei eine souveräne und couragierte Leistung gezeigt. Nach der deutlichen Niederlage gegen den hessischen Konkurrenten aus Gießen am vorangegangenen Samstag hatten sich die jungen Frankfurter auf ihre Tugenden besonnen und mit einer kämpferisch eindrucksvollen Mannschaftsleistung verdient den ersten Saisonsieg eingefahren.
Die ersten Spielminuten begannen zerfahren, Weißenhorn startete deutlich besser in die Partie und konnte sich in den ersten Minuten leicht absetzen (7:13). Die Juniors wiederum ließen sich nicht abschütteln und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den der stark aufspielende Fabian Franke (31 Pkt., 5 Reb., 3 Steals) mit der Schlusssirene zur ersten Viertelpause mit einem Korbleger zum 25:25 ausgleichen konnte. Auch Doppellizenzspieler Danilo Barthel (24 Pkt., 6 Reb., 3 Ass.) zeigte eine überzeugende Leistung und brachte der Mannschaft in seiner ersten Partie die nötige Präsenz und Stabilität. Weißenhorn blieb zwar über einige Dreier im Spiel, die FRAPORT SKYLINERS Juniors konnten sich aber zur Halbzeitpause, nicht zuletzt durch viele gezogene Fouls und eine überzeugende Freiwurfquote (84%, bei 26/31) mit 43:39 leicht absetzen.
Den Juniors gelang auch der bessere Start in die zweite Halbzeit: Barthel und Franke konnten den Vorsprung auf 48:39 ausbauen, bevor Weißenhorn mit einem Zwischensprint noch einmal den Ausgleich schaffte (52:52). Das Spiel drohte kurz zu kippen, doch die Mannschaft von Headcoach Mewes, angeführt vom stark aufspielenden Falko Theilig (12 Pkt., 6 Ass.) behielt die Nerven und ging zur Viertelpause vor dem Schlussabschnitt durch einen schönen Layup von Tim Oldenburg wieder mit 61:56 in Front. Für Stabilität sorgte auch der US-Forward Demetrius Jemison, der sich mit einem "Double Double" (10 Pkt., 10 Reb., 2 Blocks) in den Statistikbogen eintrug. Weißenhorn hatte das Spiel noch nicht aufgegeben, doch die FRAPORT SKYLINERS Juniors wollten den Sieg diesmal mehr. Auch wenn die Gäste den Abstand immer wieder verkürzten, zeigte die Heimmannschaft weiterhin großen Siegeswillen und ging Mitte des letzten Viertels erstmalig zweistellig in Führung (76:66). Davon erholte sich die Mannschaft von Cheftrainer Rainer Bauer nicht mehr und die Juniors konnten mit einem überzeugenden 87:72-Heimsieg verdient die ersten Punkte der neuen Saison einfahren.
"Danilo und Fabian haben heute den Unterschied gemacht", merkt Mewes nach der Partie an. "Danilo hat uns heute, wie schon in den Vorbereitungsspielen, sehr geholfen und uns die nötige Präsenz gegeben. Aber auch Fabian, Falko und Max haben ein tolles Spiel gezeigt. Fabian hat sehr gut gearbeitet, viele Punkte, Rebounds und Steals geholt und dazu sehr mannschaftsdienlich gespielt. Es war alles in allem heute eine tolle Teamleistung, auf die wir aufbauen können."
Niederlage im Hessenderby
Nach dem ersten Heimspiel am Samstag fasste Cheftrainer Klaus Mewes mit einem Satz die zurückliegenden 40 Basketball-Minuten zusammen, in denen seine FRAPORT SKYLINERS Juniors gegen den VfB Gießen mit 68:80 (39:38) die zweite Saisonniederlage kassierten: „Gießen hat den Sieg heute mehr gewollt als wir“. Während die Vorzeichen vor dem Spiel, bedingt durch gute eigene Ansätze und einer deutlichen Niederlage der Gäste gegen Lich, für die Frankfurter sprachen, sorgte eine Nachricht kurz vor dem Anpfiff für mehr als nur eine Planänderung: Leistungsträger Danilo Barthel knickte im morgendlichen Training um und konnte nicht, wie geplant, sein Team auf dem Parkett von Basketball City Mainhattan unterstützen.
"Gießen hat clever gespielt und verdient gewonnen", gratulierte Mewes seinem Pendant Dejan Kostic zum Sieg im Hessenderby. Immer wieder gelang es den Gästen, trotz teilweise guter Frankfurter Verteidigung, die Penetration über die Mitte zu forcieren, Körperlichkeit auszuspielen und die Schlüsselspieler der Juniors aus dem Konzept zu bringen. Die junge Frankfurter Mannschaft kam zu keiner Zeit richtig ins Spiel und blieb über weite Strecken blass.
Dabei schien der Plan, aggressiv zu verteidigen, viel Druck aufzubauen und viele Fast Breaks zu laufen, im ersten Spielabschnitt aufzugehen: Immer wieder provozierte die Frankfurter Verteidigung Ballverluste, die nervösen Point Guards auf Gießener Seite hatten Probleme mit den flinken Fingern sowie den zugestellten Passwegen und bis zum Halbzeitpfiff erkämpfte man sich eine verdiente 39:38-Führung, für die auch Nationalspieler Tim Ohlbrecht mit 14 Rebounds in knapp 24 Minuten sorgte. Der Neuzugang im Frankfurter Beko BBL-Kader sprang kurzfristig für den ausgefallenen Danilo Barthel ein. "Tim kann aber keine Wunderdinge vollbringen. Er kennt die Mannschaft, die Laufwege und Rhythmen von uns nicht und war so in die Offense kaum integriert", erklärte Klaus Mewes nach Spielende.
Grundstein für Erfolg bzw. Niederlagen legten die beiden Mannschaften direkt nach Wiederanpfiff: Während die Pointers aus Gießen stärker aus der Kabine kamen und mehr das körperliche Spiel am Brett suchten, lief bei den Juniors nicht mehr viel zusammen. Die Gäste kamen ins Laufen und erhöhten den Vorsprung bis auf 16 Punkte. Zu viel für die Mewes-Equipe, bei der der junge Spielmacher Max Merz nochmals Akzente setzte, aber auch nicht eine Wende einleiten konnte. Gießen spielte mit Cleverness die Zeit runter und brachte einen sicher wichtigen Auswärtserfolg über die Ziellinie.
Am kommenden Wochenende steht in Rhöndorf (Sa, 8.10., 19 Uhr) das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm. Zum nächsten Heimspiel empfangen die FRAPORT SKYLINERS Juniors dann am Sonntag, den 16.10.2011 um 18 Uhr den TSV Tröster Breitengüßbach, das Farmteam der Brose Baskets aus Bamberg.