Als Frankfurts Headcoach Gordon Herbert nach dem 76:63 Semi-Final Sieg in Bonn vom Finalgegner Bamberg erfuhr, huschte ein Lächeln über das abgekämpfte Gesicht des Kanadiers. "Es ist großartig für den deutschen Basketball, dass Berlin einmal nicht im Finale steht. Nichts gegen ALBA, aber sonst wird die Sache eintönig. Bamberg ist ein sehr physischer Gegner, ungeheuer defensivstark und erfahren. Eine große Herausforderung, auf die ich mich freue."
In der laufenden Saison setzte sich Herberts Team zweimal gegen die Truppe seines Trainerfreundes Dirk Bauermann durch (80:75 in der Ballsporthalle, 91:69 im Forum Bamberg). So verheißungsvoll diese Resultate aus Frankfurter Sicht sein mögen - Rückschlüsse auf den Verlauf der Finalserie sollte man aus ihnen nicht ziehen. Keiner der Beteiligten rechnet mit einem raschen Durchmarsch. "Die Karten werden neu gemischt. Das Titelrennen ist offen", so Bambergs Point Guard Steffen Hamann. "Beide Mannschaften sind sehr ausgeglichen, spielen einen ähnlichen Basketball. Einen kleinen Vorteil sehe ich höchstens darin, dass wir Heimrecht haben", meint Hamanns Pendant Pascal Roller. 20 von 27 Heimspielen (ULEB Cup und BBL Pokal inklusive) haben die "Mainhattan Giganten" für sich entschieden, was einer Siegquote von 74 Prozent entspricht.
Großen Anteil am Erfolg schreibt Nationalcoach Dirk Bauermann dem "besten amerikanischen Duo der Bundesliga" zu: Chris Williams und Tyrone Ellis. "Gerade Williams ist ein echter Gewinner mit einer ganzen Reihe von Qualitäten. Auch wenn er nicht am Ball ist, hilft er dem Team sehr."
Im Duell mit dem "Fight Club" aus Bamberg, die neben den OPEL SKYLINERS die härteste Verteidigung der Liga spielen, wird es nicht zuletzt auf die Physis ankommen. Wer hat noch Reserven nach den kräfteraubenden Semi-Finals, die für beide über die volle Distanz von fünf Spielen ging? Gordon Herbert hat seinen Jungs zwei Tage Ruhe und Regeneration verordnet. Trainiert wird erst wieder am Freitag. Bis dahin können sich auch die angeschlagenen Mario Kasun, Tyrone Ellis und Chris Williams erholen, die sich allesamt am Dienstag den Knöchel verknacksten. Jukka Matinen riss sich an einer Werbebanden die linke Hand auf und musste mit vier Stichen genäht werden.
"Wir gehen davon aus, dass alle bis zum Sonntag wieder fit sind", so Gordon Herbert.
Gratulation und Unterstützung im Meisterschaftskampf kommt für die OPEL SKYLINERS von höchster Stelle. Hessens Innenminister Volker Bouffier ließ es sich nicht nehmen, ein persönliches Glückwunschtelegramm an Kapitän Pascal Roller in die Geschäftsstelle der OPEL SKYLINERS zu schicken. Die Mannschaft habe Einsatzwillen, Kraft, Disziplin und Charakter gezeigt und damit schon jetzt den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erzielt. "Das sind gute Voraussetzungen, um auch gegen Bamberg zu bestehen", so der Innenminister.
Tip-off zum 1. Final-Spiel: Sonntag, 30. Mai, 14:15 Uhr in der Ballsporthalle
Ticket-Hotline: (069) 92 88 76 19 oder hier ONLINE bestellen