(Quelle: DBB)
Die französische Basketball-Nationalmannschaft durchlebte in den vergangenen Jahren ein Wellenbad der Gefühle: Bei den olympischen Spielen 2000 in Sydney erkämpfte sich die Mannschaft sensationell die Silbermedaille und träumte von einer glorreichen Zukunft im internationalen Basketballgeschäft. Umso enttäuschender verlief für Frankreich die Europameisterschaft 2001 in der Türkei, als man lediglich auf dem sechsten Platz landete und die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2002 in den USA verpasste.
Keine Frage, die Franzosen haben sich für das EM-Jahr 2003 jede Menge vorgenommen, das will das Team beim Supercup in Braunschweig (22.-24. August) bereits unter Beweis stellen. Das Duell gegen die deutschen Korbjäger bietet den Franzosen die Chance zur Revanche, schließlich war es das DBB-Team, an dem man 2001 in der Türkei scheiterte (77:81). Damit endete damals eine Serie von acht Spielen, in denen die Franzosen zuvor gegen die deutschen Basketballer siegreich waren. Insbesondere eine Schlappe hat man im deutschen Lager noch nicht vergessen: Im Februar 2000 unterlagen die Dettmann-Schützlinge beim 4-Nations-Cup in Nancy mit 47:105.
Doch das ist längst Geschichte, das Gesicht von beiden Mannschaften hat sich in den vergangen Jahren verändert. Im französischen Team führt mittlerweile ein 20-jähriger Guard Regie, der auch in der NBA für (positive) Schlagzeilen sorgt. Sein Name: Tony Parker, frisch gebackener NBA-Champion mit den San Antonio Spurs. 2001 wurde der 1,88 Meter große Akteur von den San Antonio Spurs gedraftet und ist seitdem eine feste Größe an der Seite von Tim Duncan, David Robinson und Co. Im Schnitt 15,5 Punkte und 4,8 Assists (gesamte Saison) sprechen eine deutliche Sprache.
Parker ist aber nicht der einzige NBA-Akteur im Kader der "L'Equipe Tricolore". Mit Jerome Moiso (Toronto Raptors) und Tariq Abdul Wahad (Dallas Mavericks) verdienen zwei weitere französische Nationalspieler ihr Geld in der stärksten Basketball-Liga der Welt. Außerdem gilt das Gleiche wie für die kroatische Mannschaft: viele französische Spieler zählen in ihren europäischen Klubs zu den Leistungsträgern und sind für jeden Gegner ernst zu nehmende Akteure.
Fraglich ist zur Zeit ebenfalls, ob sich Playmaker Laurent Sciarra in diesem Sommer noch einmal das französische Nationaltrikot überstreift. Der Korbjäger gehörte in den vergangenen Jahren zu den Eckpfeilern im Team von Trainer Alain Weisz und war maßgeblich am Gewinn der Silbermedaille in Sydney beteiligt.
Ein Sieg gegen Frankreich (Sonntag, 24. August, 16.00 Uhr) würde der DBB-Truppe im Vorfeld der Europameisterschaft gut zu Gesicht stehen, nicht zuletzt, um die schlechte Bilanz gegen das Nachbarland zu verbessern: 19 Siegen stehen 32 Niederlagen gegenüber.
Der vorläufige französische Kader:
Tony Parker (San Antonio Spurs (NBA)
Paccelis Morlende (Saos J.D.A. Dijon (FRA)
Makan Dioumassi (Adecco Asvel Villeurbanne (FRA)
Mustapha Sonko (Unicaja Malaga (ESP)
Alain Digbeu (Real Madrid (ESP)
Laurent Foirest (Tau Ceramica Vitoria (ESP)
Tariq Abdul-Wahad (Dallas Mavericks (NBA)
Mickael Pietrus (Elan Bearnais Pau-Orthez (FRA)
Karim Souchu (Furman University (NCAA)
Florent Pietrus (Elan Bearnais Pau-Orthez (FRA)
Boris-Riffiod Diaw (Elan Bearnais Pau-Orthez (FRA)
Vincent Masingue (Nancy Sluc (FRA)
Cyril Julian (Elan Bearnais Pau-Orthez (FRA)
Jerome Moiso (Toronto Raptors (NBA)
Ronny Turiaf (Gonzaga University (NCAA)
Frederic Weis (Unicaja Malaga (ESP)
Coach: Alain Weisz