Die Aufholjagd kann beginnen! Wenn die DEUTSCHE BANK SKYLINERS am Dienstag, 18.30 Uhr, bei Besiktas Istanbul gastieren, müssen die Frankfurter Basketballer mit acht Punkten Differenz gewinnen, um in den Eurocup einzuziehen. Ohne Frage, nach dem 61:68 im Hinspiel in der Ballsporthalle könnten die Voraussetzungen besser sein. Doch Fakt ist: Die Nachverpflichtung von Jermaine Bucknor und Bradley Buckman sowie die gute Leistung aus dem Oldenburg-Spiel (67:70) machen große Hoffnung, dass den Frankfurtern das „Wunder von Istanbul“ tatsächlich gelingen kann.
Im Hinspiel am vergangenen Mittwoch zeigte das Team vom Main über 20 Minuten eine ganz starke Leistung und führte zur Pause mit 37:30. Doch danach riss der Faden, weil Pascal Roller & Co. mit der Istanbuler Zone nicht zu Recht kamen. „Im Prinzip müssen wir die Leistung aus der ersten Halbzeit einfach nur wiederholen“, sagt Kimmo Muurinen und ergänzt mit einem Lächeln: „Diesmal aber 40 Minuten lang.“ Der finnische Neuzugang schöpft Hoffnung aus dem ersten Ligaspiel bei den EWE Baskets Oldenburg, als die Frankfurter am Samstag nur hauchdünn mit 67:70 unterlegen waren. „Die Leistung in Oldenburg war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne. Auf diesem Weg müssen wir nun weitergehen.“ Gewinnen die Frankfurter mit acht oder mehr Punkten Differenz, qualifizieren sie sich für den Eurocup. Bei einem Sieg mit sieben Zählern Vorsprung geht es in die Verlängerung. Bei allen anderen Ergebnissen schafft Besiktas Istanbul den Sprung in den Eurocup, während das Team von Gordon Herbert in der EuroChallenge antreten muss.
Wie das „Wunder von Istanbul“ gelingen kann, ist für Muurinen mehr als klar: „Defense, Defense, Defense“, fordert der 29-Jährige, für den in jedem Spiel dasselbe Motto gilt: „Wenn man intensiv verteidigt, kommt man im Angriff viel besser ins Laufen.“ Ebenso wichtig ist ein guter Start in die Partie, um die frenetischen Besiktas-Anhänger gleich zum Schweigen zu bringen. „In Oldenburg haben wir es ja geschafft, mit 8:0 in Führung zu gehen. Genauso müsste es auch in Istanbul laufen.“ Um die Istanbuler Zone besser zu kontrollieren, so Muurinen, ist auch eine höhere Dreierquote erforderlich (im Hinspiel: 16,6 Prozent). Zwar konnten die Frankfurter auch in Oldenburg nicht hochprozentig aus der Distanz treffen (27,3 Prozent). „Doch mit den Dreiern ist es immer so ein Mysterium. Manchmal gehen sie rein, manchmal gehen sie nicht rein“, sagt Muurinnen und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Statistisch gesehen wäre es jetzt mal wieder an der Zeit, dass wir in Istanbul die Dreier treffen.“
Besonders wichtig für die DEUTSCHE BANK SKYLINERS ist die Tatsache, dass der Kader seit wenigen Tagen komplett ist. Mit Jermaine Bucknor (Power Forward) und Bradley Buckman (Center) kamen zwei neue Spieler an den Main, die zwar im Hinspiel gegen Istanbul noch nicht dabei waren, jedoch in Oldenburg ihr riesiges Potenzial unter Beweis stellen konnten. Bucknor erzielte neun Punkte in 19 Minuten, Buckman sogar zehn Punkte in 15 Minuten. „Für uns ist es eine unheimlich wichtige Sache, dass der Kader jetzt komplett ist“, sagt Muurinen. „Man muss ja bedenken, dass wir beim Hinspiel mit Marius und mir lediglich zwei große Spieler dabei hatten. Das hatte uns wehgetan. Doch jetzt haben wir genügend große Leute für eine gute Rotation.“
Muurinen selbst hat sich in Frankfurt sehr gut eingelebt. Der 29-Jährige – für einen Finnen ungewöhnlich offen und gesprächtig – wechselte vor dieser Saison aus Italien an den Main, wo er sich bereits als wichtige Stütze auf der Forward-Position etabliert hat. „Die Leute hier in Frankfurt machen es mir sehr einfach, weil alle stets hilfsbereit und freundlich sind. Hinzu kommt, dass auch meine Familie mittlerweile in Frankfurt lebt“, sagt Muurinen mit funkelnden Augen, wenn er an Ehefrau Jenni und an seine beiden Sprösslinge denkt, die dreinhalb Jahre und vier Monate alt sind. Übrigens: Wie ihr Ehemann Kimmo ist auch Jenni Muurinen finnische Nationalspielerin. Nach zweijähriger „Babypause“ hat sich die die 29-Jährige jetzt dem Erstligisten Rhein-Main Baskets angeschlossen. Und sicher ist: Die komplette Familie Muurinen wird am Dienstagabend fest die Daumen drücken, damit den Frankfurtern das „Wunder von Istanbul“ tatsächlich gelingt...