Das Duell der Amerikaner gewann Rod Cousin (Jena) um Längen
Mit 77:85 (38:43) zog der TV Langen am Samstagabend gegen TuS Jena erdgas basket den Kürzeren. Immerhin war das Spiel lange Zeit offen, konnten die Giraffen im Duell der "Stadtwerke-Teams" - beide haben die jeweiligen Stadtwerke als Hauptsponsor - lange dagegen halten. Doch die Thüringer hatten das ausgeglichenere Team mit mehr Erfahrung und vor allem mit dem stärkeren Amerikaner. Rod Cousin, 182 cm groß und 37 Jahre alt, hatte das Geschehen auf dem Feld nahezu jederzeit unter Kontrolle, gab seinem Team Selbstvertrauen. Auf Seiten der Giraffen konnte der jüngere Mike Claxton in seinem dritten Spiel zwar einige Male punkten und spielte sehr engagiert, wirkte aber wieder über weite Strecken unsicher. Er kann offensichtlich seine Trainingsleistung im Spiel nicht abrufen.
Die Giraffen starteten mit Claxton, Sebastian Barth und Niklas Lütke im Rückraum und Alex Rietz und Malick Badiane am Korb. Badiane gewann den Sprungball und Barth punktete per Dreier zum 3:0. Bis zum 12:12 (7. Min.) lief das Spiel mit zwei engagierten Verteidigungen ausgeglichen, ehe sich der TVL durch Rietz, Badiane und Matzerath auf 18:12 absetzte und das erste Viertel mit 20:17 abschloss.
Das zweite Viertel sollte die Wende bringen. Langen versuchte es mit Zonenverteidigung und lud damit die starken Jenaer Dreierwerfer ein. Mario Probst und Igor Starcevic zweimal zum 25:25 (13.) und Cousin je zweimal zum 33:31 und 36:31 (17.) und noch einmal zum 41:33 (18.) waren ausschlaggebend für den 43:38-Pausenstand. Bis dahin hatte der TVL seine stärksten Werfer in Niklas Lütcke (10) und Alex Rietz (9). Die Center Badiane bei Langen und Gutt bei Jena waren bereits drei Fouls zur Vorsicht gezwungen.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Giraffen im Spiel, verkürzten durch Tim Granold und Matzerath auf 49:52 (26.), mussten sich aber immer wieder den starken Dreierwerfern der Gäste beugen. Erneut Cousin (29.), davor Zlotowski und Starcevic bewiesen die Vielseitigkeit der Gäste von außen. Über 65:57 (32.) setzten sich die Gäste auf 72:61 (34.) ab, ehe Tim Granold in seinem Abschiedsspiel für die Giraffen noch einmal aufdrehte. Er wird ab 29. Dezember für die Pfeiffer-University in Amerika spielen und dort sein Studium fortsetzen. Doch mit unermüdlichem Kampfgeist und 14 Punkten, davon drei Dreiern in den letzten sechs Minuten brachte er sein Team noch einmal auf 77:82 (30.) heran und bewies, daß sein Weggang eine große Lücke ins Langener Team reißen wird. Tim Granold war vor der Saison überraschend dazugestoßen, nachdem Visa-Schwierigkeiten ihn an der unmittelbaren Fortführung seines Studiums hinderten. Er spielte schwankend, neigte manchmal zu überhitzten Aktionen, war jedoch der Spieler im Team, der mit seinen Dreiern oft für ein Aufbäumen in den Schlussphasen sorgen konnte.
TuS Jena erdgas basket: Rod Cousin (22/4 Dreier), Henning Gutt (17), Giedrius Aiditis (13), Mario Probst (11/2), Igor Starcevic (9/3), Mischa Zlotowski (6/1), Lukas Perlitz (3/1), Oliver Golla (2), Jochen Losch (2), Matthias Haut.
TV Langen: Tim Granold (19/4), Mike Claxton (12), Niklas Lütcke (12/1), Alexander Rietz (11), Lars Matzerath (8), Malick Badiane (8), Sebastina Barth (3/1), Mirko Damjanovic (3), Norman Lang (1), Malte Laaß.
Für die 2. Bundesliga beginnt jetzt schon die Weihnachtspause; denn am kommenden Wochenende finden die DBB-Tryouts für die neuzubildende U20-Nationalmannschaft statt, und da treffen sich zahlreiche junge Zweitligaspieler in Paderborn. Vom TVL werden Sebastian Barth, Alexander Ey und Malte Laaß aus dem Bundesligakader sowie Jonas Klünder (U18 und VfR Limburg) dabei sein. Sollte es auch nur einer von ihnen schaffen in den Kader der besten 24 Spieler vorzustoßen, dann muss das nächste Zweitligaspiel gegen USC Heidelberg (4. Januar, 19.30 Uhr) verlegt werden; denn dann spielen die besten U20-Spieler in der Köln -Arena das sogenannte "Rookie-Allstar-Spiel" als Vorspiel vor dem großen Allstar-Spiel, und dann werden sicher zahlreiche Langener Fans die Reise nach Köln antreten.