Trainer Eric Detlev war nach dem Spiel stolz auf seine Mannschaft: „Der Einsatz in der zweiten Halbzeit war ein ganz anderer“, nannte er als Hauptgrund für den Sieg. „Da haben wir viel intensiver als vorher gespielt und sind endlich als Team aufgetreten.“ Das sah im ersten Spielabschnitt noch anders aus, als sich die Juniors zu oft in Einzelaktionen aufrieben und in der einen oder anderen Aktion noch zu schläfrig wirkten. Die Einstellung stimmte nicht. Das lag allerdings auch daran, dass Baunach nicht viel zuließ. Die Gäste verteidigten hart und brachten das Selbstvertrauen von vier Siegen aus fünf Spielen auf das Parkett. 20:11 führte Baunach nach zehn Minuten.
Dieses Bild änderte sich auch im zweiten Viertel nicht. Viele Ballverluste und eine schlechte Wurfauswahl spielten den Gästen in die Karten. Baunach selbst traf in der ersten Halbzeit seine Würfe hingegen sehr sicher. Allen voran Dimitry McDuffie und Johannes Thiemann. „Baunach hat eine starke Mannschaft“, lobte Detlev.
In der Pause fand der Juniors-Trainer dann aber offenbar die richtigen Worte. 27:40 stand es nach 20 Minuten, dann aber legten Max Merz und Johannes Voigtmann den Grundstein für die Aufholjagd (32:40, 21.). Die Körpersprache bei den Juniors war nun eine ganz andere, die Intensität in der Defensive viel höher. Das hinderte Baunach zu Beginn aber noch nicht am punkten. Bis Mitte des dritten Viertel hielten die Gäste die Frankfurter auf Distanz und blieben mit 47:38 in Front. Dann kam die Zeit von Bryson Johnson.
Der kanadische Neuzugang der Juniors – in der ersten Halbzeit noch ohne Punkte und sehr unauffällig – justierte sein Zielrohr und streute gleich zwei Dreier in Folge ein. Das sorgte für den lang ersehnten Ausgleich (51:51, 28.). Der 23-Jährige, der zuletzt vier Jahre lang für die Bucknell University in der nordamerikanischen College-Liga (NCAA) auflief, zeigte, dass er mit seiner Sicherheit am Ball, seinem ruhigen Händchen und seinem Einsatzwillen eine große Verstärkung für die Juniors sein kann.
Auch Max Merz drehte in dieser Phase auf und sorgte mit seinen beiden Freiwürfen für die letzten beiden Punkte im dritten Viertel (53:53). „In der zweiten Halbzeit hat Max uns bei der Aufholjagd angetrieben“, sagte Detlev.
Die ersten Zähler im Schlussviertel gehörten dann aber erneut Johnson. Dreimal behielt er von der Freiwurflinie die Nerven, nachdem er bei einem Dreierversuch gefoult wurde (56:53, 31.). Danach ging es munter hin und her – die Juniors legten vor, Baunach zog nach. Es war jetzt ein Krimi in Basketball City Mainhattan, bei dem die 120 Zuschauer ihre Mannschaft lautstark antrieben.
Ein Dunking von Johannes Richter sorgte für das 64:61 (38.), danach traf der überragende Max Merz (25 Punkte, 7 Assists) insgesamt sechs Freiwürfe in Folge (70:61, 39.). Das Spiel war damit entschieden. Für die letzten Zähler sorgten erneut Johnson, der am Ende bei seinem Debüt auf 11 Punkte kam, und „Big Man“ Johannes Voigtmann, der nicht nur 16 Punkte erzielte, sondern auch überragende 15 Rebounds sammelte und 5 Assists verteilte.