Das Spiel bei Youtube - http://www.youtube.com/watch?v=LXq6kdO9s8k
Langsam gestartet, dann stark verteidigt
Beide Mannschaften starten verhalten in die Partie und können die zahlreichen Chancen zu Beginn nicht nutzen. So steht es nach knapp fünf Minuten erst 3:6 aus Frankfurter Sicht. Coach Gordon Herbert nimmt es mit unbewegter Miene an der Seitenlinie zur Kenntnis und bringt mit Marius Nolte und Jimmy McKinney frische Kräfte von der Bank. Roger Powell gelingt mit vier Punkten in Folge die erste Führung zum 7:6 und Jimmy McKinney trifft kurz darauf den ersten Dreier des Spiels zum 10:7. Bayreuth gleicht aus 12:12 und MVP DaShaun Wood kassiert auch noch sein zweites Foul. Die Verteidigung wird intensiver und so geht es mit einer knappen 17:15 Führung nach einer kurzen Pause weiter.
Klare Reboundhoheit
Bayreuth eröffnet das zweite Viertel mit einem Dreier, aber die coole Antwort kommt direkt von Kapitän Pascal Roller der ebenfalls aus der Distanz versenkt. Jevohn Shepherd schickt direkt die nächsten drei Punkte hinterher und Bayreuth braucht die erste Auszeit – 23:18 für Frankfurt. Die Gastgeber drücken mächtig auf das Tempo und suchen den schnellen Abschluss. Ganz anders der Tabellenzweite, der seine Systeme durchspielt und den freien Mann sucht und ihn diesmal in Kimmo Muurinen findet, als er in letzter Sekunde zum 25:23 trifft. Drei Frankfurter Treffer folgen und da die Verteidigung keine gegnerischen Körbe zulässt steht es 31:23 bei noch knapp vier Minuten zu spielen. DaShaun Wood hält die Führung mit zwei versenkten Freiwürfen bei acht Punkten 35:27. Doch Bayreuth verkürzt und der letzte Wurf von DaShaun Wood fällt nur auf den Ring. 35:31 und vier Punkte Führung zur Halbzeit.
MVP, MVP – DaShaun Wood überall
Mit einem wilden Dreier von Bayreuths Gibson beginnt das dritte Viertel. Aber MVP DaShaun Wood dreht auf, erzielt sieben Punkte in Folge und findet seine Mitspieler für sichere Punkte. Da kann auch der zweite Dreier der Gastgeber nicht an der Frankfurter Führung rütteln 45:39. Spektakulär wird es in der 25. Spielminute als DaShaun Wood den Dreierversuch von Campbell blockt und Quantez Robertson den Fastbreak zum 47:39 versenkt – Auszeit Bayreuth. Doch mit einem Ballgewinn und Dunk – ja einem Dunk - von DaShaun Wood geht der Frankfurter Aufwärtstrend weiter und die Führung ist mit 49:39 erstmals zweistellig. Erste Pfiffe in der Bayreuther Arena, als Kimmo Muurinen den nächsten Offensiv-Rebound abgreift und die zweite Chance versenkt. Doch die Gastgeber versöhnen die Fans mit fünf schnellen Punkten und auch Gordon Herbert nimmt seine erste Auszeit – 51:46. Erst die Punkte von Kimmo Muurinen beenden den 8:0 Lauf der Gastgeber. Aber die Bayreuther Fans stehen wieder lautstark hinter ihrem Team und mit dem denkbar knappsten Vorsprung geht es in das letzte Viertel 53:52.
So spannend ist nur Basketball
Knapp zwei Minuten sind gespielt. Kein Team konnte punkten, da pfeifen die Schiedsrichter ein unsportliches Foul gegen Jimmy McKinny, der den Fastbreak zu verhindern sucht. Bayreuths Ginyard versenkt beide Freiwürfe sicher und die Gastgeber führen nach langer Zeit mal wieder – 54:53. Bayreuth verteidigt jetzt mit einer Zone und Frankfurt antwortet mit geduldigem Passspiel und weiterhin guter Reboundarbeit an beiden Ende des Feldes. Bayreuth drückt weiter auf das Tempo und sechs schnelle Punkte bringt die Hausherren mit drei Punkten in Führung. Im Moment läuft alles auf Duell Neitzel gegen Wood hinaus. Wood gleicht aus, Neitzel holt die Führung zurück, Wood gleicht wieder aus. 63:63 und noch 100 Sekunden sind zu spielen. Wieder ist es Neitzel, aber er vergibt, doch auch Powell vergibt im Gegenzug. Reiner kann nur einen Freiwurf versenken – 64:63 für Bayreuth. Nach der Bayreuther Auszeit geht Quantez Robertson an die Freiwurflinie und verwirft leider beide Versuche. Aber auch Ibekwe zeigt Nerven, trifft nur einen. Aber Quantez Robertson verliert den Ball und 20 Sekunden vor dem Ende macht es Ibekwe diesmal besser und erhöht auf 67:63. Mit zwei schnellen Punkten verkürzt Roger Powell auf 65:67. Im Gegenzug trifft Campbell nur den ersten Freiwurf, verwirft den zweiten. Wood holt den Rebound, rennt nach vorne und versenkt 6,3 Sekunden vor dem Ende den Dreier aus vollem Lauf – 68:68. 6,3sek bleiben Bayreuth noch, aber der Einwurf von Harris geht ins Aus – Frankfurter Ball. Wäre es nicht schon spannend genug, fällt auch noch die Technik aus. Nach kurzer Unterbrechung geht es weiter mit Einwurf Frankfurt. Der Ball geht – na klar – in die Hände von DaShaun Wood, aber sein letzter Wurf mit der Schlusssirene fällt nur auf den Ring 68:68 – Verlängerung in Bayreuth.
Erste Verlängerung
Gleich zum Auftakt stealt DaShaun den Ball und bedient mustergültig Roger Powell der keine Mühe hat, die ersten Punkte der Verlängerung zu erzielen. Aber wieder sind es fünf schnelle Punkte die Bayreuth in Führung bringen. Auf der anderen Seite vergibt Wood den Dreier, den Campbell für Bayreuth versenkt – 76:70 für Bayreuth, Auszeit Frankfurt. Jetzt sind die Spieler mit Nerven aus Stahl gefragt. Niemand gibt sich bisher eine Blöße – 76:80 noch 63 Sekunden. Ausgerechnet DaShaun Wood vergibt als Erstser einen Freiwurf und der heiß gelaufene Gibson versenkt im Gegenzug den Dreier zum 85:79 und die letzten Sekunden gehen im Bayreuther Freudentaumel unter.
Gordon Herbert (Headcoach Frankfurt): „Gratulation an Bayreuth zum Sieg. Sie haben sehr gut gespielt. Ihre Fans haben das Team großartig unterstützt. Das war heute Play-off Atmosphäre. Wir haben im dritten Viertel mit zehn Punkten geführt, aber Bayreuth ist zurück gekommen, hat dadurch viel Selbstvertrauen gewonnen und im Angriff sind sie ein sehr gutes Team, dass dann das nötige Selbstbewusstsein hatte. Ich bin stolz, dass mein Team nie aufgegeben hat und die Verlängerung erzwungen hat. “
Andreas Wagner (Headcoach Bayreuth): „ Das war das unglaublichste, emotionalste und beste Heimspiel der Saison, sonst hätten wir heute nicht mit Frankfurt den Tabellenzweiten schlagen können. Man hat gesehen, wie uns die Fans nach vorne gepusht haben. Mein großer Dank an unsere Fans und ihre Unterstützung. Leider haben wir jetzt zwei Auswärtsspiele. Wir haben mit viel Herz gespielt, aber Frankfurt zu viele einfache Punkte erlaubt. Der Dreier von Wood am Ende darf nicht passieren. Da müssen wir foulen, bevor er werfen kann. Umso mehr freut es mich, dass Pete Campbell in der Verlängerung den Dreier getroffen hat. Das Spiel hat viel Kraft gekostet. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in Düsseldorf gut und konzentriert spielen.“