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Kein Spiel am Wochenende – Zwei neue "Giraffen" - Johannes Herber erwog Rückkehr zum TVL

(Freitag, 26. Februar 2010 - Pressemitteilung TV Langen)


Das war schon ein Schock, wie das Giraffen-Team am letzten Spieltag gegen Tabellenführer BBC Bayreuth nach einem starken ersten Viertel ab dem 2. Viertel unterging. Der wegen eines Muskelfaser-Risses fehlende Center Alonzo Hird wurde schmerzlich vermisst. Und vermisst wurde auch der erkennbare Wille des Teams, sich nach einem Tief wieder hoch zu arbeiten.


Aber Coach Fabian Villmeter und Manager Jogi Barth haben diese Saison noch lange nicht abgehakt. Vor allem mit drei Spielern haben sie in den letzten Tagen verhandelt, die sehr gut zum Giraffen-Kader passen würden.


Die Rückkehr von Kyle Jeffers als Center ins Giraffen-Team ist gesichert. Am Donnerstagmorgen landete der 25-jährige Center aus Singapur. Dort hat der in der letzten Saison für die Giraffen mit 14,5 Punkten pro Spiel und knapp zehn Rebounds pro Spiel erfolgreiche Center zunächst die Saison bestritten. In der Singapur-Liga war er nicht weniger erfolgreich (16,1 Punkte und 12,7 Rebounds pro Spiel) „Er ist fit, hat bis jetzt Saison gespielt und freut sich auf das Wiedersehen mit vielen Bekannten in Langen,“ erwartet Fabian Villmeter einen mehr als guten Ersatz für den verletzten Center Alonzo Hird.


Und noch eine Personalie haben die Giraffen-Verantwortlichen zu melden. Thomas Armbrecht, 202 cm großer Flügel, der von 2005 bis 2008 im TVL und im BTI Langen gefördert wurde und sich nach seinem Abi zunächst auf seine Berufsausbildung und die Regeneration seines verletzten Knies kümmerte, will es jetzt in der Bundesliga versuchen. Er kam 2005 vom TV Groß-Gerau als „Rohdiamant“, hat nach seiner Verletzungspause zunächst beim SC Bergstraße wieder ins Spiel gefunden. Jetzt wird der mit 20-Jährige mit Doppellizenz für TV Langen und SC Bergstraße ausgestattet.


Da das nächste Spiel des TV Langen in Karlsruhe vom kommenden Samstag auf den darauf folgenden Mittwoch, 3. März (19.00 Uhr), verlegt wurde, hat das Team genügend Zeit, um die neuen Spieler zu integrieren.


In Langen hätten wir Johannes gern wieder gesehen – Alles Gute Joe!


Leider haben sich die Bemühungen von Jogi Barth nicht realisieren lassen, dem Ex-Langener Nationalspieler Johannes Herber (aktuell ALBA Berlin) zu einem gemeinsamen Schlussspurt in dieser Saison zu verhelfen. Der Manager Jogi Barth: „Es wäre noch mal ein wichtiger Impuls für Team und Fans gewesen, und es hätte auch für Johannes eine richtige Entgscheidung sein können. Deshalb haben wir uns um ihn sehr bemüht. Doch unter den gegebenen Umständen hat Johannes sicher die für ihn richtige Entscheidung getroffen!“


Joe Herbers Situation verlangt nach seinem zweiten Kreuzbandriß im letzten Sommer beim Nationalmannschaftlehrgang und nach seiner Regeneration in Berlin nun bald nach ersten Tests auf dem Spielfeld. Zuvor jedoch muss er wieder mit einem Team auch trainieren können, und soweit hätte er jetzt sein können, als die gemeinsamen Überlegungen begannen.


„Er ist noch nicht so weit und hat mich informiert, dass er auch noch nicht sicher ist, wann er wieder spielfähig sein wird. Bei uns hätte er auf jeden Fall alle Möglichkeiten der Reha und vor allem der Spielzeit in der Pro A bekommen, die er braucht, um sich für den deutschen WM-Kader zu empfehlen. Und dass Spielzeit in der Pro A durchaus auch eine gute Vorbereitung auf ein internationales Großturnier sein kann, das hat ja Robin im letzten Sommer bei der Europa-Meisterschaft bewiesen,“ ist Coach Villmeter aus Erfahrung überzeugt.


„Gebaggert“ hatten schon die 2. Herren, die „Oldies“, bei ihrer letzten traditionellen Weihnachtsfeier, an der Johannes immer teilnimmt, wenn es seine Zeit zulässt. Doch Johannes, der zurzeit Individualtraining mit Bundestrainer Dirk Bauermann samt Physiotherapie und Krafteinheiten in Köln bekommt, hat sich entschlossen, das Angebot der Walter Tigers Tübingen aus der 1. Liga anzunehmen. Dort trifft er mit Manager Robert Wintermantel zumindest ebenfalls einen Ex-Langener, mit dem er, selbst damals als „Rookie“, 2002 bei den Giraffen zusammen spielte.


Und Stefan Moritz von der „Offenbach-Post“ verriet er: „Wenn ich jetzt schon spielfähig wäre, wäre ich nach Langen gegangen“, ich brauche aber wohl noch vier bis sechs Wochen. Und da die Zweitligasaison früher zu Ende ist als die Erstligasaison und die Intensität im Training bei einem Erstligisten höher ist, habe ich mich anders entschieden.“


So freut sich Robert Wintermantel (Tübingen) nun auf seinen ehemaligen Mannschaftskameraden und prominenten Neuzugang aus Berlin: „Johannes Herber ist bei voller Gesundheit einer der besten deutschen Basketballspieler. Er wird sehr gut in unsere Mannschaft passen und wir möchten ihm in der Endphase seiner Rehabilitation helfen, wieder auf das Spielfeld zurückzukommen“.


Johannes Herber kam 1996 als D-Kader des HBV von seinem Heimatverein SC Bergstraße ins BTI Langen. Ab 1998 spielte er dann auch für den TV Langen, zunächst in der C- und B-Jugend. Doch schon als 15-Jähriger war er der „Rookie“ bei den damals schon sehr erfahrenen 2. Herren in der Hessen-Oberliga. Ab dann zeigte Joe auf dem Spielfeld, wo es langgeht, machte 16-jährig seine ersten Bundesligaspiele und trat insgesamt knapp 100-mal für den TV Langen in der 2. Bundesliga an.


Sein Athletik-Training wurde im Basketball-Teilzeit-Internat (BTI) Langen in enger Kooperation mit der der Uni Frankfurt und dem damaligen BTI-Athletiktrainer Steffen Brockmann speziell auf ihn zugeschnitten, und an seinen individuellen Skills feilte akribisch BTI-Trainer Dobrushin. So war der Sprung in die NCAA nicht schwer, nachdem er ein 1,3-Abi am Schuldorf Bergstraße hingelegt hatte.


Mit der University of West-Virginia erreichte er 2004 das NCAA-Achtelfinale und 2005 das Viertelfinale der besten acht Teams. „March-Madness“, die Zeit der Frühjahrs-Finals, für West-Virginia immer zunächst im New Yorker Madison Square Garden, waren die großen Highlights. Und als Spieler der West-Virginia-Uni stellte er einen neuen „Kariere-Rekord“ auf, den er noch heute hält: Die meisten Spiele als „Starter“ in der ersten Fünf, nämlich 128 Spiele. Verletzungen bis dahin: Null!


Was dann folgte, war das Gegenteil. Als Spieler von Alba Berlin und als deutscher Nationalspieler hatte er Verletzungspech mit zwei Kreuzbandrissen. Und nun drücken wir Johannes die Daumen, dass er vor allem gesund wieder auf das Spielfeld zurückkehrt und noch viel Spaß am Basketball haben wird.


Nachtrag für die BTI-Talente in LangenRheinMain und für viele andere, die mal im Nationalteam ankommen wollen: Johannes Herber wurde bei seinem ersten Bundesjugendlager im Frühjahr 1997 nicht für das DBB-Leistungscamp gesichtet. Er sei nicht aufgefallen, sagte damals Nachwuchs-Bundestrainer Bernd Röder. Also gab er im BTI-Training noch mehr Gas und wurde prompt beim zweiten Mal (damals gab es noch zwei BJL je Jahrgang) im Herbst 97 gesichtet und 1998 erstmals für das DBB-Kadetten-Team nominiert, spielte aber nur die EM-Quali (1. Platz) und wurde dann zunächst erneut nicht vom DBB berücksichtigt. Aufgeben gab es für Johannes Herber nie! Also trainierte er unbeirrt weiter, erreichte erst als U20-Spieler wieder ein DBB-Team und begann so 2001 über U20 und A2-Kader seine Kariere als Nationalspieler, die ihren Höhepunkt sicher zunächst im EM-Spiel 2007 der Männer in Spanien gegen Italien hatte, als er mit einer persönlichen Super-Leistung (und 16 Punkten) der deutschen Mannschaft die schon fast verschlossene Tür zur Olympia-Qualifikation 2008 wieder öffnete. Johannes Herber – ein Vorbild!