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Bevor es auf dem Parkett der Ballsporthalle mit dem Spiel losgehen konnte, wurde Pascal Roller noch mit dem Ehrenring der Beko BBL ausgezeichnet. Nach der vergangenen Saison wurde er zum "Most Likeable Player", also dem beliebtesten Spieler, gewählt. Die Auszeichnung überreichte Ligavertreter Jens Staudenmeyer. „Es hat mir sehr viel bedeutet, nach der knappen Niederlage gegen die Brose Baskets letztes Jahr, diese Auszeichnung zu bekommen. Es hat mich sehr gefreut und ich möchte ein großes ´Dankeschön´ an alle Fans die mich gewählt haben aussprechen“, sagte Pascal Roller.
Offene Partie bis zur Halbzeit
In den Anfangsminuten der Partie liefern sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Trifft auf der einen Seite DaShaun Wood einen Dreier, hält Braunschweig mit erfolgreichen Distanzwürfen dagegen. Nach vier gespielten Minuten bekommt Joe Dabbert seine ersten Minuten in der Beko BBL. Bei Braunschweig sind es vor allem Brandon Thomas und Kevin Hamilton, die für einen kurzen Zwischenspurt sorgen (9:17 in der 6. Spielminute). Nach der Auszeit von Gordon Herbert und der Einwechslung von Publikumsliebling Quantez Robertson läuft es bei Frankfurt besser (18:20 – 9. Minute). Mit einem hocheingeflogenen und krachenden Dunking zum Ausgleich (20:20), lässt Joe Dabbert die Braunschweiger wissen, dass er sich für dieses Spiel einiges vorgenommen hat. Mit 20:22 geht es in die erste Viertelpause.
Es dauert gerade einmal 19 Sekunden, da hat DaShaun Wood mit seiner fantastischen Geschwindigkeit die ersten Punkte im zweiten Viertel erzielt. Richtig laut wird es in der Ballsporthalle, als Pascal Roller seine kleine Wurfschwäche der laufenden Saison ablegt und das Netz mit einem butterweichen Dreier zum Zappeln bringt (26:22 – 11. Minute). Der Vorsprung vergrößert sich bis auf 29:22 (12. Minute), ehe Braunschweig seine ersten Punkte im zweiten Viertel erzielt. Doch insgesamt haben die Frankfurter jetzt das Heft in die Hand genommen und bringen die Ballsporthalle durch viele spektakuläre Angriffe richtig zum Kochen. So auch beim tollen Dunking von Bradley Buckman nach Roller-Assist zum 33:26 (14.). Doch Braunschweig lässt sich nicht entmutigen und legt selbst einen 11:3 Lauf auf das Parkett, so dass Tony Skinn per Dreier zum 36:37 einnetzen kann. In der Schlussminute bleibt es spannend. Mit 42:43 geht es in die Halbzeit.
Auf Seiten der Frankfurter wissen in der ersten Halbzeit besonders DaShaun Wood, aber auch Joe Dabbert zu gefallen. Wood konnte bereits neun Punkte und drei Assists für sich verbuchen Joe Dabbert konnte in seiner ersten Beko BBL-Halbzeit acht Punkte sammeln. Bei Braunschweig waren die treibenden Kräfte Tony Skinn und Brandon Thomas (beide zehn Punkte).
Braunschweig kann sich absetzen
Mit einem Dreier bringt Dominik Bahiense de Mello die Frankfurter auf 45:49 wieder heran. Doch Braunschweig spielt in dieser Phase cleverer und kann sich auf 47:55 (24. Spielminute) absetzten. Frankfurt wechselt daher auf eine druckvolle Zonenverteidigung, doch Braunschweig hat das sichere Händchen von aussen. Immer wieder schaffen sie es, Brandon Thomas an der Dreierlinie freizuspielen. Durch einen Freiwurf erhöht er die Führung in der 27. Spielminute auf 55:67. Durch einen kraftvollen Korbleger mit Foul und getroffenen Freiwurf verkürzt Marius Nolte zum Ende des Viertels auf 64:71.
Kimmo Muurinen und die Korbanlage
Marius Nolte ist es auch, der die ersten Punkte im letzten Viertel erzielt. Zwar wird Kimmo Muurinen beim direkt folgenden Dunking-Versuch hart gefoult, kann aber beide Freiwürfe versenken (68:71 – 31.). Kuriosum bei dieser Aktion: Die Federung der Korbanlage hält der Belastung von Kimmo Muurinen und dem zusätzlichen Gewicht von Nils Mittmann nicht stand und muss in einer Blitzaktion repariert werden. Mit einem Schmunzeln im Gesicht denkt so mancher Fan in der Ballsporthalle an die Szenen 1998 in Madrid, als beim Champions League Spiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund ein Tor den Dienst verweigerte und sich entschied, noch vor der Partie umzufallen. Selten hat ein „Korb“ in der Ballsporthalle mehr Applaus erhalten, als das 1,4 Tonnen schwere Gestänge der Korbanlage, das nach der Reparatur des Korbes wieder hochgefahren wird. Nach ca. 15 Minuten geht es in der Ballsporthalle aber weiter.
Spannende Schlussphase
Beide Teams kommen gut aus der Zwangspause und das Spiel gewinnt an Geschwindigkeit. In der 34. Minute steht es 74:78. Nach guter Verteidigung und Ballgewinn hält die Ballsporthalle aufs Neue den Atem an: Joe Dabbert rennt den Fastbreak und alle blicken erwartungsvoll Richtung Korbanlage. Doch Joe kommt nur zu einem Korbleger, da Braunschweigs Verteidigung rechtzeitig aufrücken konnte. Dennoch gewinnen die DEUTSCHE BANK SKYLINERS immer mehr an Fahrt. In der 36. Minute sind es zwei Freiwürfe von AJ Moye, welche eine 81:80 Führung herstellen. Jetzt ist die Stimmung in der Ballsporthalle völlig am Brodeln. Doch ein Dreier von LaMarr Greer bringt Braunschweig wieder mit 83:85 in Front. Das Spiel wird nicht nur hochklassiger, sondern auch dramatischer. Beinahe jeder Ballwechsel bringt auch eine neue Führung.
Als Pascal Roller mit einem Dreier den Gleichstand von 91:91 in der letzten Spielminute herstellt, erreicht die Lautstärke in der Ballsporthalle Rekordniveau. Nach einem verlegten Korbleger der Braunschweiger fordert DaShaun Wood in den Schlusssekunden das Eins gegen Eins. Pfeilschnell zieht er an seinem Gegenspieler vorbei und versenkt den Korbleger. Es hält niemanden mehr auf seinem Sitz, vor stehendem und lauthals feierndem Publikum vergibt Kevin Hamilton den Dreier. Quantez Robertson sichert sich den Rebound und stellt per Freiwurf den 94:91 Endstand her. „Besonders unsere Bankspieler Pascal Roller, Quantez Robertson und Kimmo Muurinen haben heute einen ganz wichtigen Beitrag geliefert. Gerade von Pascal war es die bisher beste Saisonleistung“, nennt Headcoach Gordon Herbert weitere Gründe für den dritten Heimerfolg in Folge.
Mann des Tages: DaShaun Wood
Nach der Partie wird die gesamte Mannschaft lautstark von ihren Fans gefeiert, während sich Matchwinner DaShaun Wood in Superman-Pose fotografieren lässt. Zur entscheindenden Situation kurz vor dem Ende sagt der US-Boy: „Ich liebe solche Situationen. Die letzten Sekunden laufen, und der Ball ist in meiner Hand“, erzählt Wood mit einem strahlenden Siegerlächeln. „Ich war in dieser Situation sehr selbstbewusst und war mir absolut sicher, dass ich diesen Angriff erfolgreich abschließen werde. Schon vor dieser Saison sagte der Headcoach zu mir, dass ich der entscheidende Mann sei, der in den wichtigsten Situationen den Ball in der Hand hat.“ Insgesamt spricht Wood von einem „großartigen Gefühl, nachdem wir eine turbulente Zeit mit vielen Neuzugängen und vielen Verletzten hinter uns haben. Umso wichtiger sind solche engen Siege.“
Da die New Yorker Phantoms Braunschweig Protest gegen das Spiel eingelegt haben, bleibt aber abzuwarten, wie die Partie im Endeffekt gewertet wird.
Das nächste Spiel der DEUTSCHE BANK SKYLINERS findet kommenden Samstag um 20 Uhr in Quakenbrück gegen die Artland Dragons statt. Alle Fans, die nicht in den hohen Norden fahren, haben aber die Möglichkeit im großen Kreis der Skybembels und allen Fans der DEUTSCHE BANK SKYLINERS in der Champions Bar im Frankfurter Marriott Hotel die Partie live auf Sport1 zu verfolgen.