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Pascal Roller im Interview des Monats - Teil 4 von 5

Leiser Leader mit heißen HändenIst Spyro, der als dein Back-up verpflichtet wurde, ein Spieler, dem du die Führung eines Teams zutraust?

Ich denke schon. Er hat in Griechenland lange den Back-up gespielt und die Tugenden verinnerlicht. Wenn er kommt, bringt er neue Energie und Spielwitz. In letzter Zeit scort er auch sehr gut für die knappe Spielzeit, die er hat. Er hat das Potential, als Point Guard ein Team zu führen, davon bin ich überzeugt.

Spyro explodiert auch mal auf dem Feld. Tyrone ist der Lautsprecher an der Bande. Du bist als ruhiger Typ bekannt. Mindert das deine Qualitäten als Leader? Muss ein Leitwolf laut heulen, damit das Rudel auf ihn hört?

Nicht unbedingt. Davon abgesehen, habe ich in der ersten Halbzeit gegen Tübingen auch ziemlich herum gebrüllt. Ich kann viele Dinge verzeihen. Aber wenn es zu arg wird, explodiere ich auch - auch im Training. Ein Leader muss sich mitteilen. Das ist das Wichtige. Ob laut oder leise, das ist eine Typfrage.

Gordie Herbert hat dich als seinen verlängerten Arm bezeichnet, Murat Didin schwärmt von der 1. Minute an von dir. Du und Chris, ihr steht meist jenseits der Kritik, bekommt auch mal frei, wenn die anderen trainieren müssen. Spürst du deinen Sonderstatus im Team?

Bei Murat gibt es nach jedem Spiel ein Training, wobei er die Spieler, die mehr als 30 Minuten auf dem Feld sind in der Regel nur 45 Minuten trainieren lässt - die anderen müssen noch ein paar Minuten dran hängen. Das ist nachvollziehbar. Die Vielspieler brauchen Zeit zur Regeneration. Das hat Henrik Dettmann bei der Nationalmannschaft genauso gemacht. Ansonsten werden wir alle gleich behandelt. Wenn aufgrund dessen Unmut im Team aufkommen würde, wäre ich auch der erste, der sagt, ich trainiere genauso lang wie die anderen.

Durch deine exponierte Stellung lastet auch mehr Verantwortung auf dir. Hast du manchmal Lampenfieber, wenn du in der Halle aufläufst? Angst, deine Leistung nicht zu bringen?

Angst nicht. Ich baue Anspannung auf. Während der ersten Aufwärmphase sauge ich gerne die Atmosphäre in der Halle auf. Ich schau mir an, wie sehr die Ränge gefüllt sind und nehme auch das ein oder andere Plakat der Fans war. Das brauche ich, um die Spannung für das Spiel aufzubauen.

Bekommst du Rufe der Fans mit oder nimmst du Schilder auch während des Spiels war?

Nein. Man bekommt einen Geräuschpegel mit, aber keine einzelnen Rufe. Alles andere wird ausgeblendet. Einmal habe ich ein Plakat gesehen: Pascal, ich will ein Kind von dir. Aber das war vor dem Spiel. Inzwischen schreiben sie die Schilder sowieso nur noch für Ibi und Alex (grinst).

Hörst du, wenn der Spieler für den Fantalk kurz vor Schluss durchgegeben wird?

Der wird durchgesagt? Nein. Das habe ich noch nie registriert.

Wie verarbeitest du ein schlechtes Spiel. Zum Beispiel gegen Istanbul, als du keinen einzigen Schuss getroffen hast?

Beim Aufwärmen waren ein paar drin (lacht). Wenn ich ein schlechtes Spiel habe und wir gewinnen, ist mir das egal. Dumm ist es, wenn man den Eindruck hat, dass man zum Misserfolg schön viel beigetragen hat. Ich kann sehr gut damit leben, dass ich einmal nicht treffe. Es gibt solche Tage und mein Selbstvertrauen leidet darunter nicht. Wenn man merkt, dass man spielerisch krass unterlegen ist, wie es manchmal in der Euroleague der Fall war, macht einem das mehr zu schaffen. Da merkt man, dass man noch nicht so weit ist wie man sein möchte.

Zu Teil 5 des Interviews