Für dich war es ein sehr erfolgreiches Jahr. Du hast mit Kronberg den Aufstieg in die Zweite Liga erreicht und mit den OPEL SKYLINERS die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Welcher Titel ist dir wichtiger?
Es war schon ein Erfolg mit Kronberg in die Zweite Liga aufzusteigen. Das war mein erstes Ziel, weil ich dort meine meisten Spiele in der Saison habe. Danach habe ich mir erst Gedanken gemacht mit den OPEL SKYLINERS Deutscher Meister zu werden. Kronberg war sehr gut für mich. Auch wenn andere junge Spieler in meinem Jahrgang in der Zweiten Liga gespielt haben, war es für mich kein Rückschritt von der Zweiten Liga in die Regionalliga zu gehen. Das war für mich viel besser.
Man hat's einfach gemerkt, dass ich für die Zweite Liga noch nicht bereit war. Milo (Crnjac) hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Genau wie Gordon (Herbert), Simon (Cote) und der ganze Trainerstab. Mit meinem Schuss bin ich selbstbewusster ins Spiel gekommen, in der Offensive durfte ich mehr kreieren. Das hat mir sehr viel geholfen, die Verantwortung zu übernehmen.
Fühlst du dich als Deutscher Meister trotz der geringen Einsatzzeit?
Doch schon. Ich war fast in jedem Training dabei und habe mich schon wie ein Deutscher Meister gefühlt, weil ich im Training mein Bestes gegeben und viel geholfen habe, um die Mannschaft auch besser zu machen. Ich habe sehr viel von den Spielern gelernt und dadurch auch meinen Stil in Kronberg verbessert.
Du warst zu Beginn der Play-offs auf Werbeplakaten zusammen mit Dominik Hennen und Robert Maras abgebildet. Ein komisches Gefühl?
Schon. Problem war: ich hab es erst gar nicht gesehen (lacht). Kurz bevor die Plakate abgenommen wurden habe ich es erst gesehen in Höchst. Das war am Anfang schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich in ganz Frankfurt auf Plakaten war. Robert Maras kennt man ja schon und auch Dominik, aber mich? Da habe ich schon gedacht: wer ist eigentlich der da mit der Nummer 14?
Wurdest du auch auf der Straße erkannt?
Da waren schon Leute, die gesagt haben, hey bist du nicht der auf dem Plakat. Das war schon eine Anerkennung zu sehen, wow, die Leute kennen mich ja schon.
Wie kommst du damit klar?
Das macht mir nichts aus. Das freut mich. Wenn sie mich fragen, gebe ich natürlich ein Autogramm. Wenn sie mit mir reden wollen, rede ich natürlich mit denen.
Fühlst du dich dann als Star?
Nee, Star nicht so. Ich bin noch jung. Es ist noch ein weiter Schritt, ein Star zu werden. Ich glaube, wenn man ein Star ist, wird man noch mehr anerkannt. Das ist ein noch schöneres Gefühl.
Glaubst du nicht, dass es auch nerven kann, ein Star zu sein. Mit Dirk Nowitzki oder Michael Schumacher könnten wir hier sicher nicht so entspannt im Café sitzen.
Alex überlegt lange, ehe er antwortet. Ich weiß nicht. Bei mir ist es ja noch nicht so intensiv. Manchmal ist es natürlich stressig, man muss hierhin zum PR-Termin, muss dorthin sich vorstellen. Aber es macht andererseits auch Spaß. Ich weiß nicht, wie die Leute über mich denken. Ich versuche so normal zu sein, wie alle anderen. Ich möchte als normale Person rüberkommen. Die Außendarstellung ist wichtig. Das habe ich seitdem ich in Frankfurt bin gelernt. Man kann nicht einfach nur sein Ding runterspielen und dann abhauen, wie in der Regionalliga. Als Profi hat man mehr Verantwortung, muss auch nach dem Spiel den Klub repräsentieren im VIP Raum oder in Interviews.
Meinst du es wird zuviel Rummel um junge Spieler wie dich veranstaltet. Ihr habt Autogrammkarten und sämtlichen Schickschnack wie die Großen, hab aber de facto noch nichts geleistet?
Kommt drauf an. Manche Spieler nehmen das auf nach dem Motto: Wow, ich habe ne Autogrammkarte, ich bin der Star, ich muss nichts mehr machen. Es gibt andere Spieler, die sagen sich, man muss auf dem Boden bleiben, versuchen, sein Ding zu machen und das machen, was man kann.
Kurze Interview-Pause - wir geben Alex Gelegenheit, seinen heißen Kakao zu schlürfen und das Stück Apfelkuchen (ohne Sahne) zu verspeisen. Dann geht's weiter im Text.