<img src="/fileadmin/meldungsarchiv/Bilder/team/Spieler/Saison_202003-2004/_2308_20Garrett/bild_20garrett_20dunk.jpg" width="200" height="410" border="0" alt="Noch ist ja nichts passiert - unsere #8 Robert Garrett beim Dunk
(Foto: City-Press GmbH)" align="RIGHT" valign="TOP"/> "Wir haben eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg." Dieses geflügelte Wort stammt von Sepp Herberger, gesagt nach einer Vorrundenschlappe bei der Fußball WM 1954, und passt auf die Situation der OPEL SKYLINERS nach dem ersten Match der BBL Finalserie. Die Frankfurter haben ein schon sicher gewonnen geglaubtes Heimspiel im letzten Viertel aus den Händen gegeben. Nicht mehr, nicht weniger. Wer Meister wird, ist nach wie vor völlig offen. So sieht es auch Shooting Guard Robert Garrett: "Es ist ja noch nichts passiert. Wenn wir am Donnerstag schnell sind und in der Offense noch mal den ein oder anderen Pass mehr spielen, schaffen wir den Ausgleich."
Die Franken, die auch ins Viertel- und Halbfinale mit einem Auswärtserfolg starteten, dürfen sicher sein, dass die OPEL SKYLINERS sich mit aller Kraft den Heimvorteil zurückerobern wollen. "Die Serie wird sicherlich noch physischer! In Bamberg wollen wir die Energie unseres Publikums aufsaugen", verspricht Bambergs Guard Derrick Taylor. Sein Widersacher Tyrone Ellis schickt derweil schon mal seine persönliche Kampfansage über den Main: "Es längst noch nicht vorbei. Wir haben nur ein Spiel verloren und die Serie heißt 'Best of Five'! Wir müssen uns jetzt zusammenreißen und ins Training gehen."
Kurz und knackig war die Übungseinheit am Dienstag. 50 Minuten Defense pur. Ausboxen, rackern, die Rebounds ergattern. Mit nur sechs gefangenen Abprallern in der Offensive kann man sich schwerlich zweite Wurfchancen erarbeiten. Die Bamberger dagegen holten 14 ihrer 38 Rebounds in der Offense. "Wir müssen uns die Basics wieder aneignen. Drei gegen drei, zwei gegen zwei - eben die Grundlagen des Verteidigungsspiels", erklärt Gordon Herbert. Der Headcoach war mit dem Verlauf des Trainings und der Einstellung seiner "Jungs" zufrieden. Man geht konzentriert, aber nicht verkrampft ins zweite Duell gegen den Vize-Meister. "Wir haben immer gut in Bamberg gespielt. Warum soll es jetzt anders sein?", fragt Flügelspieler Jukka Matinen, dessen linke Hand unter dem Tape-Verband noch immer kein schöner Anblick ist. In Bonn hatte sich der "Finjet" an einer Werbebande "bis zum Knochen" aufgerissen. "Es verheilt langsam, mein Spiel leidet darunter aber nicht. Nur mein Handicap auf dem Golfplatz", so Matinen lachend.
Von Nervosität ist bei den "Mainhattan Giganten" vor dem richtungsweisenden Spiel 2 nichts zu spüren. Der aufgeheizten Atmosphäre im Bamberger Forum sehen die Akteure gelassen entgegen. Kapitän Pascal Roller setzt auf den "Olli-Kahn-Effekt": "Wenn die gegnerischen Fans mich auspfeifen, motiviert mich das nur noch mehr."
"Ich finde es schön, wenn man mit einer guten Aktion die Halle aus dem Spiel nehmen kann und es auf einmal mäuschenstill wird. Darauf freue ich mich schon", so Center Bernd Kruel, der wieder Zählbares von der Bank liefern will. Nicht wie in Spiel 1, als bis auf drei Freiwürfe von Robert Garrett bei den "Energiespendern" kaum etwas lief. Dabei hat gerade diese Match angedeutet, dass in den BBL Finals 2004 womöglich nicht die Match-ups der Starter Hamann vs. Roller oder Kasun vs. Ensminger den Unterschied ausmachen. Sondern Rollenspieler wie Kullamäe, Taylor oder eben Badiane und Kruel der Serie ihren Stempel aufdrücken könnten.
Am Mittwochvormittag ist das Abschlusstraining in Frankfurt. Gordon Herbert und seine Assistenten Simon Cote und Daphne Bouzikou werden noch einmal auf die Taktik des Gegners eingehen. Gegen 15:30 Uhr verlässt das Team dann die Heimat gen Bamberg. "Gegen Berlin und Bonn hat es uns geholfen, einen Tag früher anzureisen. Die Spieler sind dann ein bisschen entspannter, man hat mehr Ruhe", sagt Gordon Herbert.
Derweil muss der Jüngste im Kader am Donnerstag aus der Ferne die Daumen drücken. Alex King, 19-jähriger Forward der Basketball Academy Rhein-Main, reist am Mittwoch nach Treviso. Beim Reebok EuroCamp im La Ghirada Sportkomplex misst er sich bis zum Samstag mit den besten Nachwuchs-Talenten seines Jahrgangs. Die Liste der Teilnehmer und Trainer ist international hochrangig besetzt. Angesagt haben sich bereits Coaches und Manager wie Donnie Nelson (Dallas Mavericks) und Dennis Lindsey (Houston Rockets). "Es ist für mich eine Ehre, die Academy, die mir diese gute Ausbildung ermöglicht, wieder in Treviso zu vertreten. Im letzten Jahr war ich noch etwas zurückhaltend. Diesmal möchte ich offensiver auftreten und mich gut verkaufen." Denselben Plan verfolgen seine Teamkameraden in Bamberg.
Nächstes Heimspiel: 3. Finalspiel, Montag, 07. Juni um 19:30 Uhr in der Ballsporthalle gegen GHP Bamberg