(Quelle: Sport1)
Die "Wölfe" dürfen auch in der nächsten Saison wieder in der s.Oliver BBL auf Punktejagd gehen. Sportlich abgestiegen setzte sich der Mitteldeutsche BC aber im Kampf um eine freie Lizenz gegen die Zweitligisten TSV Quakenbrück und Schwelmer Baskets durch.
Alle drei Vereine stellten ihr sportliches und wirtschaftliches Konzept den Vertretern von zwölf Bundesligisten und einem Deligierten des DBB vor. Diese stimmten dann in geheimer Wahl ab, wer die Spielberechtigung erhält, die dem Zweitliga-Aufsteiger BCJ Hamburg nicht gewährt wurde. Die Mitbewerber WiredMinds Tübingen und BBC Bayreuth hatten ihre Kandidatur zuvor zurückgezogen.
Der MBC setzte sich mit acht Stimmen vor den Quakenbrückern durch, die die restlichen fünf Stimmen auf sich vereinigen konnten. Damit findet eine völlig verkorkste Saison für das einzige s.Oliver-BBL-Team aus den Neuen Bundesländern doch noch ein versöhnliches Ende.
Sport1 sprach direkt im Anschluss an die Entscheidung mit MBC-Manager Ingo Wolf über die Erleichterung bei den "Wölfen" und deren Zukunft.
Sport1: Herr Wolf, was war nervenaufreibender: Eine Spielzeit, wie die vergangene, oder die Entscheidung von heute?
Ingo Wolf: Eigentlich beides. Wir wussten, dass das heute ein wichtiger Tag für die Zukunft des MBC sein würde. Aber wir sind in der abgelaufenen Saison schon einige Tode gestorben. Dementsprechend zäh sind wir.
Sport1: Was glauben Sie hat den Ausschlag dafür gegeben, dass sich der MBC durchsetzen konnte?
Wolf: Kann ich nicht genau sagen, die Abstimmung war ja geheim. Zuvor mussten die Bewerber eine zwanzigminütige Präsentation abgeben. Ich kann also nur vermuten, was entscheidend war. Wir hatten eine aufwendige Präsentation, die so schlecht nicht war. Außerdem sind wir seit drei Jahren in der s.Oliver BBL und haben - außer sportlich in der abgelaufenen Saison - sehr gute Arbeit geleistet. Wir haben einiges aufgebaut. Die Kollegen wissen, wie schwer es ist in der Region etwas aufzubauen. Auch in Zukunft können wir den Basketball in den Neuen Bundesländern dementsprechend vertreten.
Sport1: Also ein Vorteil wegen des Standortes Ostdeutschland?
Wolf: Das ist auch ein Grund. Aber entscheidend war, so glaube ich, dass unsere Arbeit der letzten drei Jahre begutachtet wurde. Und jetzt ziehen wir ja in die neue Halle in Weißenfels, die allen Auflagen der Liga entspricht. Die Vereine sehen, dass der MBC Pespektive hat. Dazu kommt noch der eine oder andere persönliche Kontakt, den man über die Jahre hinweg so hat.
Sport1: Jetzt geht die Arbeit aber erst richtig los. Sie müssen eine neue Mannschaft zusammenstellen.
Wolf: Es wird ein hartes Stück Arbeit. Wir haben genau einen Monat Zeit, am 8. August soll die Saisonvorbereitung beginnen. Wir werden neu verhandeln müssen. Wir haben bisher nur Trainer Sabit Hadzic und den Spieler Stefan Selle unter Vertrag. Allerdings: Wegen des nicht so guten sportlichen Abschneidens sind wir darüber so traurig auch nicht, dass wir die Möglichkeit haben auf dem Markt zu agieren. Den ein oder anderen Spieler wollen wir schon halten, aber wie gesagt: Es werden große Veränderungen ins Haus stehen - sportlich war der Kader in der vergangenen Saison zu schwach.
Das Gespräch führte Roland Neubauer von Sport1