Am Samstag verloren die Langener Giraffen beim USC Freiburg unter Wert. "Der USC Freiburg ist zu schlagen," mit dieser Einstellung des Giraffen-Trainers Axel Rüber war sein Team angetreten. "Wir wollten unsere freien Würfe mit Geduld herausholen und in der Defense die Körbe dicht machen," war das Grundkonzept. "Die Mannschaft hat die Offense gut gespielt und sich in der Verteidigung voll reingehängt. Aber wenn man vorn nichts trifft, dann nützt das alles nichts." Von 20 Würfen aus der Mittel- und Weitdistanz trafen die Giraffen bis zur Pause gerade mal zwei, einmal Sebastian Barth aus vier Metern und einmal Koray Karaman einen Dreier. Die Punkte wurden vor der Pause ausschließlich aus der Nahdistanz erzielt.
Das Spiel war in den ersten zehn Minuten stets eng. Anfangs führte der TVL (9:5), dann lagen die Gastgeber leicht vorn (15:13) und zur Viertelpause 21:19. Vor allem Igor Pletnev brachte sein Team mit Dreiern schnell auf 30:19 (15.) nach vorn, während bei den Giraffen die Angriffe zu selten mit Treffern abgeschlossen wurden. Erst kurz vor der Pause hatten sich die Langener wieder gefangen, verkürzten von 38:23 über 38:24 und durch Dreier von Koray Karaman auf 38:27.
Nach dem Seitenwechsel traf Lyryan Russel wieder. Während er in den ersten 20 Minuten zwar manches kreierte, aber nie den Korb traf, konnte er nach der Pause sechs von neuen Würfen verwandeln. So hielten die Giraffen den Pausenrückstand, konnten aber auch nicht mehr ernsthaft verkürzen. Bis zur 34. Minute (72:60) konnten sie noch auf ihren Endspurt vertrauen. Aber der ging nach hinten los. Coach Rüber hatte aufgrund der anhaltend schwachen Trefferquote sein Team angewiesen, sein Heil in aggressiver Defense und bei Schnellangriffen zu suchen. "Lyryan sollte das Tempo erhöhen und notfalls auch selbst abschließen," forderte Rüber. Doch das ging schief. Die Gastgeber profitierten aus dem schneller gewordenen Spiel und konnten binnen der letzten sechs Minuten ihrerseits mit einem 28:8-Lauf den Sieg vor rund 400 begeisterten Zuschauern auf 100:70 hochschrauben.
Die Freiburger standen mit dem Rücken ebenso zur Wand wie der TV Langen, hatten bis dahin ebenfalls erst einmal gewonnen. Sie hatten in der Woche vor dem Spiel mit Curtis Mc Fall (letzte Saison in Chemnitz) und Jef Tomesch noch zwei zweitliga-erfahrene Spieler dazugeholt. Vor allem Mc Fall hatte ein glänzendes Debut.
Beim TV Langen wurde Niklas Lütcke, der beruflich verhindert war, schmerzlich vermißt. Es fehlte einfach an Führungsspielern. Russell und Alex Rietz versuchten, durch Kampfgeist mit gutem Beispiel voran zu gehen, aber für Alex Rietz war der Korb zuweilen zugenagelt (36 % aus dem Feld). "Mit insgesamt 39 % Trefferquote konnte das Spiel nicht gewonnen werden, aber positiv bleibt unter dem Strich, daß meine Mannschaft 34 Minuten sehr kontrolliert spielte," lautet das Trainer-Fazit von Axel Rüber.
Jetzt kommen als nächste Heimgegner TSV Breitengüßbach (8.11.) und TSV Nördlingen (22.11.), dazwischen das Auswärtsspiel in Lich am 15.11., alles Gegner, die ebenso schlecht in die Saison gekommen sind wie die Giraffen.
TV Langen: Lyryan Russell (17/2 Dreier/ 6 Assists), Alex Rietz (12), Sebastian Barth (11/1), Mirko Damjanovic (10), Koray Karaman (6/1), Alexander Ey (6), Ilja Ickert (4), Nikita Khartchenkov (2), Norman Lang (2), Philipp Schneider.
Die Punkte für USC Freiburg: Igor Pletnev (22/5), Avi Kazarnovski 22), Curtis Mc Fall (21), Jef Tomesch (15/2), Dimitri Pochtar (7), Carl Mbassa (6), Jeff Bevilaqua (5), Joe Tesfaldet (2).