Den entscheidenden Treffer landete in Sachsen der kanadische Neuzugang Bryson Johnson. Es stand 77:77, 14 Sekunden waren noch auf der Uhr – da fasste sich der Guard ein Herz, drückte ab und jagte den Ball durch die Reuse. „Wir haben nie aufgegeben und sind belohnt worden“, freute sich Trainer Eric Detlev.
Bis dahin schenkten sich beide Mannschaften nichts. Zur Pause stand es 40:40, nach drei Vierteln führten die Gastgeber 63:60. Als Leipzig in eben diesem dritten Viertel aus einem 46:55-Rückstand eine 61:55-Führung machte, drohte das Spiel aus Frankfurter Sicht zu kippen. „Wir sind am Anfang der zweiten Halbzeit mit der Zonenverteidigung von Leipzig nicht klar gekommen“, sagte Detlev. Als Johnson und Nikolaj Vukovic besser trafen, kamen die Juniors aber zurück.
Dabei übernahm vor allem auch die junge Garde Verantwortung – allen voran Jakob Merz und Armin Musovic. Gegen die routinierten Uni-Riesen mit all ihrer individuellen Klasse stemmten die Frankfurter sich, trotz ihres Durchschnittsalters von gerade einmal 19.3 Jahren, als geschlossene Einheit. „Die Einstellung war super und dass wir gut spielen können, wussten wir ja schon“, so Detlev.
Im ersten Viertel kauften die Juniors ihrem Gegner überraschend sogar unter dem Korb den Schneid ab. Der starke Johannes Richter sammelte fleißig Punkte (19) und Rebounds (8) und wurde damit zu einem wichtigen Faktor für ein leidenschaftlich kämpfendes Team.
Das Bild änderte sich auch im zweiten Abschnitt nicht. Was Leipzig auch versuchte – die Juniors ließen sich nicht aus dem Konzept bringen und blieben in Schlagdistanz. „Wir wollten bis zur Schlussphase dranbleiben, dann hat man immer eine Chance auf den Sieg“, so Detlev. Das gelang seinen Jungs vorbildlich.
In den letzten zehn Minuten entwickelte sich dann ein echter Krimi. Christopher Flores setzte die erste Duftmarke für Leipzig (65:60), Vukovic antwortete mit zwei Dreiern (65:66). Die Uni-Riesen verpassten es in dieser Phase, die immer besser werdenden Schützen der Frankfurter in den Griff zu bekommen. Das sollte sich spätestens rächen, als Johnson seinen Auftritt hatte.
Vier Spiele vor Ende der Hauptrunde sind die Juniors jetzt Siebter. Vom Dritten Leipzig trennt die jungen Frankfurter nur ein Sieg – ebenso aber von Weißenhorn auf dem neunten Rang. „Wir werden auch in den nächsten Spielen alles geben, um am Ende in die Playoffs zu kommen“, verspricht Detlev.