(Quelle: Pressemitteilung TV Langen)
MTV Kronberg - TV Langen 80:85 (27:16, 14:25; 18:19, 21:25)
Für den TV Langen ging es um eine wichtige Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt und für die Gastgeber ging es nur noch um die letzte theoretische Chance, nach einer Saison doch noch die Klasse zu erhalten. Da aber die Chance für Kronberger nur noch sehr theoretisch war, spielten sie locker und ungezwungen, während man den Giraffen eine gewisse Nervosität nicht absprechen konnte. So verloren sie auch das erste Viertel deutlich, hatten zwar 5:9 (4.) geführt, verloren dann aber extrem viele Bälle (7 Turnover von insgesamt 13 allein im 1. Viertel) und überließen den Gastgeber zu viele Rebounds und damit zweite Wurfchancen. Im ersten Viertel deutete Kamil Novak mit seinen ersten acht Punkten an, dass der 38-jährige tschechische Ex-Nationalspieler und Ex-Europameister das Spiel immer noch beherrscht. Kein Langener konnte ihn stoppen. Nur seine konditionellen Schwächen zwangen ihn frühzeitig zu längeren Pausen.
Bei den Giraffen traf Sly McIntosh zwei Dreier, versiebte aber auch leichte Bälle (3 Turnover). Die Konzentration aller Giraffen schien noch nicht zu stimmen. Und Kronberg nutzte das, um über 15:14 mit einem 10:0-Lauf zum 27:16 (10.) zu kommen.
Giraffencoach Jürgen Barth wollte nun "Kampf pur" sehen. "Wenn vorn nicht viel läuft, dann muß die Defense das rausholen," war die Devise der Mannschaft im 2. Viertel. Vor allem Novak schien untergetaucht zu sein. Ihm gelang nichts im 2. Viertel. Bei den Giraffen lief es plötzlich auch im Angriff. Sie verkürzten zunächst auf 29:22 (13.) und 32:27 (16.), weil Sebastian Adeberg im Angriff Impulse setzte, Tobias Stoll das Spiel schnell machte. Trotz guter Dreier, u.a. von Patrick Taubert zum 35:31 (17.) und dem im Spielaufbau gut agierenden Berent Kavaklioglu zum 38:35 (18.) blieben die Giraffen jetzt dran, erzwangen über Kampf in der Verteidigung und um die Rebounds bis zur Halbzeitpause den Gleichstand (41:41).
Den zahlreich mitgereisten Giraffen-Fans war klar, dass sie gefordert waren. Sie trommelten und feuerten die Defense der Giraffen lautstark an. Und das half; denn nur über die Defense konnte es gelingen, die Nervosität im Angriff abzulegen. Von 44:45 (23.) zogen nun die Giraffen auf 46:54 (26.) ab. Kevin Hanson verwandelte die Anspiele von Adeberg und Sebastian Barth, der nach schwacher erster Hälfte jetzt viele Impulse im Angriff setzte. McIntosh konnte aus zwei Ballgewinnen zwei leichte Körbe machen. Die Kronberger versuchten es jetzt hinten mit Zonen-Verteidigung. Der Langener Angriffsmotor stotterte wieder, die Gastgeber spielten konsequent über Kamil Novak. Coach Milo Crnjac hatte ihm bis dahin genügend Verschnaufpausen gegeben, so dass er jetzt "den zweiten Wind" bekam und gegen Langens Center am Korb machte, was er wollte. Novak war es, der sein Team mit einem 13:0-Lauf, davon allein neun Punkte von ihm, auf 59:54 (28.) nach vorn brachte. Eine Langener Auszeit und eine Novak-Pause halfen den Giraffen. Robert Dill mit zwei Freiwürfen, Barth und Hanson mit zwei Körben sorgten für das 59:60 (30.).
Langener Vorteil war im letzten Viertel, dass nach jeweils vier Fouls von Kovacic und Zabukovic in der Kronberger Defense Novak allein gegen Langens Große kämpfen musste. In den letzten zehn Minuten blieb es trotzdem spannend bis zum 73:71. Dann endlich traf McIntosh aus freier Position den befreienden Dreier gegen die Kronberger Zone zum 73:74 (37.). Hanson und Adeberg holten vorn wichtige Rebounds und trafen zum 73:80 zu Beginn der letzten Minute. Sebastian Köhnert verkürzte per Dreier auf 76:80 und die Gastgeber machten schnelle taktische Fouls. Sebastian Barth traf nur einen von zwei Freiwürfen zum 76:81, Novak verkürzte per Dreier aus acht Meter auf 79:81, McIntosh mit zwei Freiwürfen zum 79:83. Dann wurde Novak von Hanson rechtzeitig gefoult, bevor er erneut zum Dreierversuch ansetzen konnte, verwandelte den ersten zum 80:83 und setzte den zweiten Freiwurf absichtlich auf den Ring. Doch Kevin Hanson holte den Rebound, passte zu Barth, der nach schnellem Foul seine beiden Freiwürfe zum finalen 80:85 für die Giraffen verwandelte.
Coach Jürgen Barth: "Das war das erwartet schere Spiel. Kornberg hat uns nichts geschenkt. Nach Anfangsnervosität kamen wir über Kampf wieder ins Spiel, holten in der Defense wichtige Ballgewinne und ließen in den letzte 30 Minuten nur noch 30 Punkte zu, davon allein 19 von dem heute überragenden Kamil Novak. Aber wenn die ruhige Hand bei Würfen von außen fehlt, geht es auch so."
Damit ist der Abstieg der Kronberger besiegelt. Viel hängt vom heutigen Spiel der Bayern in München gegen Jena ab. Verlieren sie, sind sie zweiter Absteiger. Gewinnen die Bayern, ist noch alles offen für die letzten beiden Spieltage. Da erarten die Giraffen am kommenden Samstag (auf 15 Uhr vorverlegt) mit ratiopharm Ulm einen schweren Gegner und müssen am letzten Spieltag nach Heidelberg zum "ewigen Derby" zweier Bundesliga-Dinos.
Mit im Abstiegskampf wären dann (im Falle des Bayern-Sieges gegen Jena) neben den Bayern auch noch Nördlingen , Ehingen und Breitengüßbach dabei.
MTV Kronberg: Kamil Novak (27/3), Berent Kavaklioglu (18/2), Raienr Szewczyk (12/2), Florian Hennen (5/1), Sebastian Köhnert (5/1), Bruce Zabukovic (4), Patrick Taubert (3/1), Andrew Young (3), Danijel Kovacic (3), Marcel Wright.
TV Langen: Sylvester McIntosh (24/3), Kevin Hanson (18), Sebastian Barth (15/1), Sebastian Adeberg (14), Robert Dill (9), Koray Karaman (5/1), Tobias Stoll, Norman Lang, Petros Tsampas (n.e.), Jirko Stiller (n.e.), Philipp Schneider (n.e.).
Statistik im Vergleich:
Feldwürfe: Kronberg 41% zu Langen 46%
Dreier: 34% (10 von 29) zu 36% (5 von 18)
Freiwürfe: 70% zu 80%
Rebounds: 33 zu 31
TO: 18:13