(Quelle: Presse-Info MTV Kronberg)
Der MTV Kronberg zieht das 4. Relegationsspiel zur 2. Basketball Bundesliga gegen den vor Rundenbeginn erkorenen Aufstiegs- Favoriten KGj Schwenningen kämpferisch und spielerisch bis zum Ende durch und gewinnt mit einer starken Leistung vor 150 Zuschauern mit 102 : 88 Punkten.
Die Vorzeichen zum Sieg waren vor dem Spiel nicht gerade positiv. Christoph Krämer war vereist und hatte dadurch auf der großen Position im Angriff sowie in der Verteidigung ein großes Fragezeichen in den taktischen Überlegungen von Trainer Miljenko Crnjac hinterlassen, die jedoch der wieder genesene Fredrick Kleemichen zum Glück mit seinem 2,09 m Gardemaß unter den Körben kompensieren konnte.
Kooperationsspieler Alex King kam eine Viertelstunde vor Anpfiff des Spiels noch rechtzeitig in die Halle, hatte er doch gerade beim Sieg der OPEL SKYLINERS im Play-off-Spiel gegen die Artland Dragons, mit Hilfe seines Einsatzes den Gegner in den letzten Minuten mit 75 : 69 Punkten noch einmal niedergerungen.
Das erste Viertel startete mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten und die Punktausbeute war nicht gerade berauschend. Auf Seiten der Schwenninger spielte erstmals der aus den USA eingeflogene Center Derrick Price, der für sein Team eine wirkliche Verstärkung darstellte und nicht nur im ersten Viertel mit seinem Teamgefährten Sean Hampton für die notwendigen Erfolge sorgte. Letztlich erzielte er 19 Punkte und Hampton 23 Punkte für ihr Team.
Das Team aus Schwenningen verfügt nicht gerade über Riesen in ihrem Team, da der wegen eines Fußtritts gegen einen Schiedsrichter gesperrte ehemalige Bundesliga Spieler bei Bamberg und Trier, der 2,22 m große Oliver Narr, noch bis zum nächsten Spieltag seine Sperre absitzen muss. Somit war der Gast gezwungen, dass Spiel möglichst schnell zu gestalten. Die bis dahin gut funktionierende Verteidigungsarbeit zwang Kronberg des Öfteren zu Ballverluste. Dies konnte das Gästeteam jedoch nicht immer in eigene Punkte ummünzen, da viele gerechtfertigte Schrittfehler von den Unparteiischen gepfiffen werden mußten.
Das Highlight des ersten Viertels war dann der letzte Angriff von Alex King ca. 20 Sekunden vor Ende des Viertels. Er ließ mit Ballbesitz abwartend an der Mittellinie nochmals 15 Sekunden verstreichen und zog dann zunächst an seinem Gegenspieler vorbei und ließ auch noch die andern 4 Gästespieler wie Fahnenstangen stehen und dunkte durch die gesamte Schwenninger Mannschaft den Ball in des Gegners Korb zum 17 : 18 Zwischenstand.
Zum Beginn des 2. Viertels hielten die vielen heimischen Zuschauer den Atem an, da sich Alex King durch eine rüde Attacke des Gegners scheinbar schwer an der Hand verletzte. Nach einigen Schockminuten und einer Packung Eis, die der Gäste- Betreuer liebenswerter Weise spendierte, konnte man jedoch Entwarnung geben und Alex King sorgte dann nach einer persönlichen 4. Minuten- Auszeit mit 3 aufeinander folgenden und sehenswerten Angriffen (erst ein Steal dann ein Dunking , Spin Move Shot und einen erfolgreichen Dreier) für einen 7 Punkte Vorsprung (32 : 25). Durch die anschließende kollektive Schlafmützigkeit der Kronberger gelang es jedoch Sean Hampton ebenso schnell, gleichfalls 8 Punkte für sein Team zu erzielen.
30 Sekunden vor der Halbzeitpause stand es dann 40 zu 40 und der am heutigen Tag gut aufgelegte Patrick Taubert verlor einen Ball und im Gegenzug gelang es Schwenningen mit 2 Punkten in Führung zu gehen. Den letzten Wurfversuch hatte dann abermals Alex King, der aber seinen 3 Punkte Versuch auf den Ring setzte, aber dann Beute des gut verteidigenden und mannschaftsdienlich spielenden Martin Hillenbrand wurde, dem es gelang, den abspringenden in letzter Sekunde zum 42 : 42 gegenüber seinen körperlich überlegenen Gegner einzutippen.
Im dritten Viertel setzen die Gäste die ersten Vorzeichen. Price, Matongo und Tiham, brachten ihr Team mit 42 : 48 Punkten zunächst in Front. In der 7. Minute lagen die Gäste weiterhin mit 3 Punkten in Führung und ein Schrittfehler, ein Airball und ein nicht gefangener Ball des Kronberger Teams bescherte den Gästen optische Feldvorteile. In der Endphase des dritten Viertels ging man recht ausgeglichen an und kein Team konnte sich vom Anderen absetzen, bis ca. 8 Sekunden vor Schluß, als bekannter Maßen der durch eine Verletzung am Fußgelenk stark gehandikapte Sebastian Köhnert mit Abpfiff des Viertels aus mehr als 7 m Entfernung den Ball, trotz Fouls des Gegenspielers, im Korb von Schwenningen versenkte. Mit den anschließenden Freiwürfen gelang es Kronberg sich mit 70 : 63 Punkten vom Gegner abzusetzen.
Das letzte Viertel stand dann im Zeichen der Verteidigung des Abstandes und da sich die gegnerischen Spieler scheinbar mit ihrem Coach nicht mehr einig waren, kam es zu einem offenen Schlagabtausch, auch zum Wohlgefallen der anwesenden Zuschauer.
Das Spiel lebte vom Kampf und er Spannung sowie von den hervorragenden Zuspiele des Kronberger Strippenziehers Amci Terzic, der nicht nur kühlen Kopf in allen Lagen bewies und seine Mitspieler oft gut in Szene setzte, sondern auch mit 11 Punkten maßgeblich am Sieg beteiligt war. Aber nicht nur er, sondern Fredrick Kleemichen, Vojin Douranovic, Florian Hennen, Alex King, Patrick Taubert, Martin Hillenbrand, Andreas Bob und Sebastian Köhnert gebührt ein Sonderlob, da alle eine über weite Strecken des Spiels vorbildliche kämpferische und einsatzfreudige Leistung zur Freude der heimischen Zuschauer ablieferten und zu Recht mit einem Sieg gegen einen am Ende nachlassenden und frustrierten Gegner die Oberhand behalten hatten. Herausragender Spieler an diesem Abend war jedoch Alex King, der 32 Punkte zum Sieg beisteuerte und spektakuläre Aktionen zeigte, aber auch gleichzeitig von seinem Teamgefährten gut unterstützt wurde. Gleich 6 Spieler punkteten zweistellig, was die Ausgeglichenheit des Teams dokumentiert.
Zu einem faden Beigeschmack kam es dann nach dem Spielende, da sich die Gäste mit der Niederlage als schlechte Verlierer erwiesen. Nach dem Duschen war aber aller Verdruss beigelegt, der sich innerhalb des Teams und des Trainers scheinbar während des Spiels und der letzten verloren Spiele aufgebaut hatte., war man doch als erster Favorit in die Relegationsspiele zur 2. Basketball Bundesliga gegangen.
Punkteverteilung: Alex King 32 Punkte / 4 Dreier, Sebastian Köhnert 19 / 5, Martin Hillenbrand 13, Amci Terzic 11, Patrick Taubert 10 / 2, Florian Hennen 10 / 2, Fredrick Kleemichen 7 Vojin Douranovic 0, Andreas Bob 0