80:76 – Unglückliches Ende für die FRAPORT SKYLINERS in Ulm
Stimmen zum Spiel
Sebastian Gleim (Headcoach, FRAPORT SKYLINERS): „Ich denke, dass wir heute insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Wir hatten heute zu viele Ballverluste, die wir nicht ausgleichen konnten, weil uns auch zu wenige Offensivrebounds gelungen sind. Dann gab es in meinen Augen aber auch einige unglückliche Pfiffe, die meiner Meinung nach so nicht nötig waren. Die letzte Situation muss ich mir nochmal anschauen, aber ich stehe ganz klar hinter meinen Spielern. Wir nehmen nur Positives mit. Wir haken das Spiel jetzt ab, steigen in den Bus und nehmen den Fortschritt mit nach Vechta.“
Jaka Lakovic (Headcoach, ratiopharm ulm): „Das Spiel hat uns physisch eine Menge abverlangt, genauso wie wir es von Frankfurt erwartet hatten. Sie spielen eine harte Defense in jeder Sequenz. Wir sind heute nicht gut ins Spiel gestartet und mussten uns erst an die Situation gewöhnen, ohne Andi Obst auskommen zu müssen. Er hat heute vor dem Spiel eine Verspannung in der Muskulatur gespürt und wurde leider nicht rechtzeitig fit. Von daher mussten wir heute improvisieren in der Rotation. Mit einer guten Einstellung haben wir uns ins Spiel zurückgearbeitet und die letzten drei Viertel des Spiels gewonnen. Am Ende haben wir dann gute Entscheidungen getroffen und den defensiven Rebound kontrolliert.“
Quantez Robertson (Kapitän, FRAPORT SKYLINERS): „Es ist wie es ist. Wir haben am Anfang der Partie unsere Schützen gefunden und sind gut ins Spiel gestartet. Dann hat Ulm aber einige schwere Würfe getroffen und wir hatten einige schlechte Angriffe.“
Thomas Klepiesz (Spieler, ratiopharm ulm): „Ich hätte das Spiel gerne basketballerisch gewonnen. So ist es auch ein wenig bitter.“
Spielverlegung und nächstes Spiel
Das Frankfurter Heimspiel gegen Vechta wird verschoben. Neuer Spieltermin ist Donnerstag, der 4. März. Sprungball bleibt um 19 Uhr; natürlich live bei MagentaSport.
Das nächste Spiel der FRAPORT SKYLINERS findet am kommenden Samstag, den 06.02., in Vechta statt. Sprungball ist um 18 Uhr; natürlich ebenfalls live bei MagentaSport.
Spielverlauf
Warum ein funktionierendes System verändern? Eben, macht man nicht. Und so schickt Headcoach Sebastian Gleim die gleiche Erste Fünf wie beim Heimsieg gegen Bonn in Ulm auf das Parkett: Quantez Robertson, Joe Rahon, Matt Mobley, Rasheed Moore und Michael Kessens. Geduld ist ja bekanntermaßen eine Tugend und so bauen die FRAPORT SKYLINERS die ersten Angriffe geduldig auf, beobachten, was die Ulmer defensiv so tun und können das Gesehene auch nutzen – 8:16 (5. Minute). Die Frankfurter Jungs spielen beherzt weiter, lassen den Ball gut laufen und treffen ihre Würfe. Durch eine bärenstarke Dreierquote (7/8 im ersten Viertel) können die Bembeltowner die Führung bis zum Viertelende verteidigen– 18:27.
Es dauert einen Moment, bis die FRAPORT SKYLINERS ihre ersten Punkte im zweiten Viertel erzielen. Knapp 2.5 Minuten, um genau zu sein. Da aber die Defensive ihren Job macht, kann eine Aufholjagd der Ulmer verhindert werden – 20:29. Allerdings geht die intensive Verteidigungsarbeit zu Lasten einiger Fouls, so dass bereits in der 14. Minute das fünfte Mannschaftsfoul kassiert werden muss. Diesen Umstand nutzen die Ulmer umgehend aus und verkürzen binnen weniger Angriffe auf 30:32 (16.). Jetzt ist die Partie spannend, ausgeglichen und hart umkämpft. Jede gute Aktion findet ein entsprechendes Pendant auf der Gegenseite und so geht es mit interessanter Ausgangslage für die zweite Spielhälfte zunächst in die Pause – 39:42
Ulm kann mit den ersten Punkten des Viertels direkt den Ausgleich erzielen. Die FRAPORT SKYLINERS indes leisten sich zu Beginn des Viertels einfache Ballverluste. Dennoch bleiben die Frankfurter dran, da sie mit viel Biss in der Defensive zupacken. Schrecksekunde in der 26. Minute: Rasheed Moore zieht mit viel Power zum Korb, wird dabei unterlaufen, stürzt und bleibt mit heftig blutender Platzwunde auf dem Boden liegen und kommt nicht mehr zurück ins Spiel – 48:44. Es folgt eine Hau-Ruck und Jetzt-erst-Recht-Initiative der Frankfurter, die mit ganz viel Druck den Ausgleich erzwingen – 49:49 (28.). Die Schlussphase des Viertels gehört, wie schon so oft, Matt Mobley, der punktet und Mitspieler findet. Ausgeglichen geht es in die vierten zehn Minuten – 54:54.
Die Gastgeber eröffnen den Schlussakt mit einem 5:0 Lauf, der Sebastian Gleim umgehend zu einer frühen Auszeit zwingt – 59:54 (32.). Und die kickt mitunter erst ein wenig zeitverzögert. Immerhin wird der Ulmer Lauf zunächst gestoppt, doch kommt der eigene Schwung noch nicht so recht in selbigen – 66:60 (34.). Aber die FRAPORT SKYLINERS arbeiten, sie rackern, sie legen alles in die Waagschale… und sie haben Matt Mobley. Fast im Alleingang, aber natürlich mit tatkräftiger Unterstützung, erzwingt der Topscorer furios den Führungswechsel – 66:67 (36.). Jetzt hat das Spiel Playoff-Atmosphäre. Die Intensität ist förmlich greifbar, jeder Fehler kann nun spielentscheidend sein, jede gute Aktion Helden schaffen. Und in gewisser Weise werden am Ende leider die Schiedsrichter zu den spielentscheidenden Figuren. Erst ein diskutierbarer Schrittfehlerpfiff gegen Matt Mobley mit einem Punkt Führung für die Ulmer, dann eine noch diskutierbarere Entscheidung mit Technischem und Unsportlichem Foul gegen Michael Kessens bei nur noch 12 Sekunden auf der Uhr und drei Punkten Rückstand. Ulm trifft beide Freiwürfe, liegt somit fünf Punkten vorne und bekommt den Ball zugesprochen. So kann ein Spiel natürlich enden – muss es aber nicht. Die Partie endet nach weiteren Ulmer Freiwürfen 80:76.
(Fast) alles richtig gemacht
Die FRAPORT SKYLINERS treffen hochprozentig (60% Zweier, 50% Dreier), sie rebounden besser als Ulm (33:25), spielen genauso viele Assists wie die orangenen Offensivkünstler (jeweils 16) und halten eine der besten Angriffsreihen unter ihrem Schnitt.
Soweit so gut. Leider leistet sich das Team aber auch zu viele Ballverluste (17) und steht sich somit immer wieder auch ein wenig selbst im Weg. Zudem werden Quantez Robertson und Co. auch mehr Fouls angekreidet (25 zu 18) so dass immer wieder kleine Steinchen ins Frankfurter Getriebe geraten.
Die schönsten Szenen des Spiels
Teamplay par excellence – in der 29. Minute macht Ulm mächtig Druck in der Verteidigung. Matt Mobley hat den Ball und muss natürlich respektiert werden. Der Scharfschütze zuckt für den Dreier, aber die Verteidigung bleibt cool. Michael Kessens kommt ihm zur Hilfe und stellt ihm den Block. Doch fast geht der Ball dabei verloren. Michael hält ihn dann doch fest und gemeinsam mit Matt täuschen beide eine Übergabe an. Stattdessen sprintet der Topscorer aber Richtung Korb, wird von seinem Center bedient, kommt aber nicht an der gut rotierten Verteidigung vorbei. Dafür steckt der den Ball geschickt wieder zurück zum heranstürmenden Big Man, der es dann zum 52:49 krachen lässt. Das nennt sich dann wohl ´give-and-go-and-fake-and-go-and-pass-and-slam´…
Apropo Matt Mobley; der macht in der 35. Minute einen auf Ein-Mann-Ganzfeldpresse. Ulm muss den Ball einwerfen und kriegt den Ball auch ins Spiel. Doch soll das Spielgerät sofort wieder zurück zum ballsicheren Per Günther gepasst werden. Mobley riecht den Braten allerdings, stemmt sich zum ersten Mal hoch und fängt den Ball ab. Der zweite Stemmschritt katapultiert ihn dann in Richtung Korb zum zweihändigen Dunk zum 66:64.
Die nächsten Spieltermine der FRAPORT SKYLINERS
- Samstag, 06.02.2021 um 18:00 Uhr in Vechta
- Dienstag, 09.02.2021 um 19:00 Uhr in Bamberg
- Freitag, 12.02.2021 um 20:30 Uhr in München
- Sonntag, 14.02.2021 um 15 Uhr zu Hause gegen Ulm
Alle Termine gibt es in der kostenlosen App der FRAPORT SKYLINERS. Zu sehen gibt es alle Spiele natürlich live bei MagentaSport
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