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ALBAs lange Nacht im Annabell's

(Quelle: Sport1)

Berlins Erfahrung machte sich bezahlt. Nicht nur in der Verlängerung des 69:68-Sieges über RheinEnergy Cologne, als ALBA dem Gegner die letzten 89 Sekunden keinen einzigen Punkt gestattete und damit den sechsten Titel in Serie einfuhr.

Nein, auch nach dem Schlusspfiff zeigte der Abonnement-Meister der s.Oliver BBL seine ganze Routine. Marko Pesic küsste das Meister-Schild des DBB, Henrik Rödl genoss das Champagner-Bad und Manager Carsten Kerner achtete auf die Uhr. "In der Kabine mussten wir etwas aufs Tempo drücken. Der Flieger wartet schließlich nicht."

ALBAs Party im Transit

Was soll's. Feiern kann man schließlich auch unterwegs.

Und so feierte der frischgebackene neue alte deutsche Basketball-Meister mit viel Bier, einigen mitgereisten Journalisten und Sponsoren im wackelnden Mannschaftsbus auf der Fahrt zum Düsseldorfer Flughafen.

Nicht nur die Konkurrenz aber fragt sich, wie lange ALBA noch die s.Oliver BBL dominieren kann. Ab Montag, wenn sich der Restalkohol verflüchtigt hat, will man "das sportliche Konzept für die nächste Saison festlegen", erklärte Kerner gegenüber Sport1. Bislang habe man noch gar keine Gespräche mit den Spielern geführt. Personalfragen, so ist das Tradition bei ALBA, werden erst nach dem Titelgewinn besprochen.

Der 37-jährige Wendell Alexis dominiert die s.Oliver BBL

Immerhin, Wendell Alexis ist 37 Jahre alt. Henrik Rödl hat die 32 Jahre erreicht und auch Spielmacher Derrick Phelps und Center Dejan Kotourovic stehen bereits im dritten Lebensjahrzehnt. Allesamt spielen sie aber auch noch auf sehr hohem Niveau Basketball.

"Die schönste deutsche Meisterschaft ist immer die, die man gerade gewonnen hat", sagte ALBA-Kapitän Henrik Rödl nach dem dritten Double der Berliner Vereinsgeschichte. Für den deutschen Nationalspieler war es ohnehin ein ganz besonderer Tag. Morgens um sechs wurde Rödl Vater, nachmittags um zwei stand er auf dem Parkett. "Das war eine echte Herausforderung, heute zu spielen", sagte er.

Nach der Landung des Meisters gegen 20 Uhr In Berlin ging die Party dann in der Diskothek Annabell's weiter, "bis zum Morgengrauen", wie Kerner am Sonntag Mittag noch etwas mitgenommen berichtet.

Irdische Saison, überirdisch in den Playoffs

Dass ALBA die Playoffs nach einer mäßigen Saison derart dominieren würde, hatte alle Experten verblüfft. Berlins Basketballer steckten die acht Saisonniederlagen begleitet von manchmal hämischer Kritik einfach weg, um dann erst im Pokal (im Finale schlug ALBA die Opel Skyliners) und dann in den Playoffs kräftig durchzustarten. Leverkusen - drei Spiele, drei Siege. Frankfurt - genauso. Köln - Sie wissen schon.

Als die Spiele zählten, war ALBA unschlagbar.

"Der Pokalsieg", glaubt Kerner, "hat uns den Turbo gegeben." "Der Knackpunkt für die gesamte Saison war das Pokalfinale. Da haben wir den Tabellenersten geschlagen und Mut gefasst", bilanzierte auch Berlins Nationalspieler Jörg Lütcke.

Und Emir Mutapcic, Berlins Trainer, der mit dem Sieg über seinen Lehrmeister und Amtsvorgänger Svetislav Pesic endgültig aus allen noch so langen Schatten getreten ist, schwärmte: "Ich bin stolz darauf, wie meine Mannschaft nach der durchwachsenen Saison wieder zurück gekommen ist. So was hätten nicht viele Teams geschafft."

"Die härtesten und schwersten Playoffs in all den Jahren"

Auch wenn "Svetislav Pesic immer riesige Probleme hat, zu verlieren" (Kerner), ließ es sich der Trainer der jugoslawischen Nationalmannschaft und des Bundesliga-Neulings RheinEnergy nicht nehmen, seinem ehemaligen Team zu gratulieren. "Svetislav kam in die Kabine und hat uns alle beglückwünscht, ganz der faire Sportsmann", berichtet Kerner.

"Das waren die härtesten und schwersten Playoffs in all den Jahren", riskierte Kerner am Sonntag den Blick zurück. "Schließlich mussten wir schon im Viertelfinale gegen eine ganz starke Leverkusener Mannschaft antreten. Die Spieler hatten nie einen Tag, an dem man sich mal hängen lassen kann."

Wie lange spielt der "Iceman" noch?

Hängen lassen galt auch nicht am Sonntag. Schon am Sonntag Mittag ging die Meisterschaftsfeier in der Berliner Max-Schmeling-Halle weiter - tausende von Fans kamen zur improvisierten Party, um ihre Helden zu beklatschen. Ab Montag wird dann am siebten Titel in Folge gebastelt.

Spannende Sache. Wie viele Titel stecken eigentlich noch in Henrik Rödl und Wendell Alexis?