Zum Gespräch erscheint ein sehr entspannter Andy Kwiatkowski, der als erstes die gute Stimmung im Team der OPEL SKYLINERS hervorhebt: "Die Mannschaftskollegen sind unheimlich nette Kerle. Das ist die gute Basis, die alles andere wesentlich einfacher macht." Dabei ist sicherlich die Rolle von Gordon Herbert nicht zu unterschätzen. "Unser Trainer hat das Team selbst zusammengestellt. Dabei hat er sicherlich auch auf die Charaktere geschaut. Er verlangt in der Trainingsarbeit die notwendige Disziplin, kümmert sich aber auch abseits des Sports um den Spieler als Mensch."
Abseits des Feldes stellt sich Andy neuen Herausforderungen. So lernt er momentan Deutsch. Meistens macht er dies mit Büchern und CD´s, aber auch durchs Fernsehen. "Ich verstehe leider noch nicht alles. Deswegen sehe ich mir z.B. im Fernsehen deutsch synchronisierte Comedy-Sendungen aus Amerika an. Da habe ich den leichteren Einstieg."
Im Alltag verzögert seine Lernfortschritte auch der Umstand, dass viele Leute aus Höflichkeit mit ihm Englisch sprechen. "Nach meiner Einschätzung sprechen so 80-90 % der Menschen hier wirklich gut Englisch - auch wenn sie selbst bescheiden meinen, es nicht richtig zu können. In einer internationalen Stadt wie Frankfurt hast Du da überhaupt keine Probleme mit Englisch durch den Alltag zu kommen. Das ist natürlich bequem für mich."
Wird der Basketballer Andy Kwiatkowski auch auf der Straße erkannt? "Ich habe den Eindruck, dass ich hier relativ anonym bin. Die Leute erkennen eher an meiner Sprache, dass ich nicht von hier bin. Wenn ich dann gefragt werde, woher ich komme, sage ich, dass ich aus Kanada komme. Dann fragen die Leute, was ich hier mache. Ich sage dann, ich spiele Basketball. Ich werde also kaum erkannt." Und wenn ihn ein Fan auf der Straße erkennt? "Ich habe nichts dagegen, angesprochen zu werden. Ich freue mich darüber und fühle mich da nicht gestört."
Wie sieht das private Umfeld aus? "Ich habe Freunde in Gießen. Sie haben sich darum gekümmert, dass ich soviel wie möglich von der Region sehe. Mir hat z.B. der Frankfurter Weihnachtsmarkt sehr gefallen. Da war ich so 3 - 4 mal." Den Kontakt zu Freunden in Kanada hält er per Internet. Andy´s Freundin ist von Kanada mit nach Frankfurt gekommen. "Sie ist im letzten Jahr ihres Sportstudiums. Sie beendet es nun von hier aus per Fernstudium. Dadurch habe ich dann auch jemanden, mit dem ich zu Hause reden kann und sitze nicht allein in meiner Wohnung."
Andy selbst hat sein Informatik-Studium bereits mit dem Bachelor of Science abgeschlossen. Darauf will er auch später einmal beruflich aufbauen. Er kann sich z.B. gut vorstellen eine Firma für den Vertrieb von selbstentworfenen Computerspielen aufzubauen. Bereits jetzt entwickelt er hin und wieder etwas, z.B. jüngst ein Beach-Volleyball-Spiel.
Aber im Moment gilt seine volle Konzentration natürlich dem Basketball. "Die OPEL SKYLINERS sind ein Team mit Zukunft. Neben Leverkusen sind wir die jüngste Mannschaft der Liga. Das ist wahrscheinlich auch eine der Ursachen, warum wir im Moment in der Bundesliga zwar gegen die Großen gewinnen, aber gegen die Kleinen verlieren. Ich denke, dass wir in zwei bis drei Jahren mit mehr Erfahrung noch erfolgreicher sein werden."
<link>Andy gilt als einer der fleißigsten, der auch nach dem Training noch freiwillig ein paar extra Körbe wirft. Da bleibt ihm keine Zeit für seine anderen Lieblingssportarten Volleyball, Beach-Volleyball und Tennis. "Im Training spielen wir zum Ausgleich manchmal etwas Fußball. Üblicherweise spielen die Nicht-Deutschen gegen die Deutschen. Zwar haben die Deutschen eine leichte Überlegenheit, aber David Thomas und Travis Conlan sind auch sehr gute Fußballer. Deswegen gewinnen wir auch mal. Es sind meist sehr ausgeglichene Spiele."
Er fühlt sich also wohl in Frankfurt. Mit seinem Dreijahresvertrag bleibt er den OPEL SKYLINERS auch weiterhin erhalten. Andy Kwiatkowski - ein sympathischer, ehrgeiziger Schlüsselspieler. Gut, dass wir ihn haben!
