Hi ihr beiden, wie geht es euch?
Johnathon: Es geht mir gut und ich freue mich hier zu sein. In Frankfurt war ich noch nie, daher freue ich mich darauf mir die Stadt anzusehen.
Anthony: Mir geht es auch gut. Ich war schon ein paar Mal hier in Frankfurt und auch schon bei Heimspielen des Teams, als DaShaun [Wood] hier noch gespielt hat – beides hat mir immer sehr gut gefallen. DaShaun kenne ich aus Detroit.
Beschreibt euch doch mal in eigenen Worten als Spieler und als Privatperson. Was macht ihr in eurer Freizeit?
Johnathon: Ich komme aus Michigan/USA, bin ein Point Guard und an die Oakland University gegangen. Ich habe mal die Collegeliga NCAA bei den Assists angeführt, ich denke ich bin ein klassischer Aufbau, der als erstes versucht seine Mitspieler besser zu machen. Privat höre ich gerne Rap und HipHop, meine Lieblingskünstler sind Jay-Z und Kanye West. Ansonsten versuche ich Kontakt mit den Leuten zu Hause zu halten, telefoniere mit ihnen oder skype. Mit sechs Jahren habe ich angefangen Basketball zu spielen, habe aber auch gerne American Football gespielt. Als Quarterback natürlich (lacht). Davor habe ich auch mal Fußball gespielt, aber davon ist nichts mehr hängen geblieben (grinst).
Anthony: Ich habe mit drei Jahren angefangen Basketball zu spielen. Ich habe meine kleinen Socken immer in den Wäscheeimer geworfen (lacht). Mein Vater hat mich dazu gebracht und mir gezeigt wie man wirft. Ich habe es von der ersten Sekunde an geliebt und vielleicht ist daher das Werfen auch meine ´natürlichste´ Begabung auf dem Feld. Ansonsten bin ich ein entspannter und lustiger Typ, der nicht so oft Party macht oder raucht und trinkt. Ich bleibe lieber zu Hause, schaue mir DVDs an oder höre Musik, vor allem Rap, HipHop und R&B. Wenn ich mal ausgehe, dann spiele ich gerne Billiard oder Bowling. Als Spieler glaube ich, dass ich auf dem Feld vieles tun kann. Die meiste Aufmerksamkeit bekommen meine Scoring-Fähigkeiten, aber viele Dinge werden unterschätzt. Ich kann passen, rebounden und verteidige gerne. Ich mache also alles, was nötig ist, um zu gewinnen.
Ihr beide habt in der slowakischen Liga gespielt. Wie schätzt ihr das Niveau dort und hier ein?
Anthony: Johnathon und ich hatten ein paar gute Spiele gegeneinander. Da ging es immer gut zur Sache (grinst), vor allem weil wir uns immer gegenseitig verteidigt haben und keiner nachgeben wollte. Was die Liga angeht: Ich glaube, dass vor allem die großen Spieler in Deutschland viel besser sind und die Liga an sich sehr stark ist. In der slowakischen Liga war ich der Topscorer, da war der Fokus immer auf mir…
…deine beste Punkteausbeute waren 48 Punkte, richtig?
Anthony: Ja, das stimmt. Das Spiel davor hatte ich mein schlechtestes Spiel und habe nur fünf Punkte erzielt. Der Trainer hat mich auf die Bank geschickt. Das nächste Spiel war dann das erste Playoff-Spiel und ich wollte das natürlich wieder gut machen. Es war ein Auswärtsspiel und ich wollte, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen.
Johnathon: Das Spiel in den beiden Ligen ist komplett unterschiedlich. Angefangen bei der Qualität der Spieler, der Konkurrenz, der Geschwindigkeit des Spiels gibt es viele Bereiche die sich unterscheiden. Die Umstellung ist schon groß, aber ich gewöhne mich schnell und versuche herauszufinden, wie ich dem Team und den Mitspielern am besten helfen kann. Je häufiger wir trainieren umso besser ist das für mich.
Anthony, du hast erwähnt, dass du in Frankfurt Spiele gesehen hast, als DaShaun Wood hier noch gespielt hat. Was hat er dir über die deutsche Liga und die FRAPORT SKYLINERS erzählt?
Anthony: Er hat meinen Eindruck bestätigt, dass die deutsche Liga sehr gut ist – eine der Topligen in Europa. Über die Organisation habe ich nur Gutes gehört, das haben mir sogar mehrere Leute gesagt, nicht nur DaShaun.
Du warst nach deiner Zeit in der Slowakei auch in Saudi-Arabien. Erzähl mal was von dieser Erfahrung.
Anthony: Da werde ich nie wieder hingehen. Das war ein richtiger Kulturschock für mich. Irgendwie war alles anders dort. Alles war sehr religiös, man konnte eigentlich nichts machen. Die Bezahlung war gut, aber ich würde dort trotzdem nicht mehr hingehen wollen.
Johnathon, du kennst ja Larry Wright, der bei den FRAPORT SKYLINERS Juniors spielt, schon aus gemeinsamer Collegezeit…
Johnathon: … ja, wir hatten eine richtig gute Zeit. Wir kennen uns schon länger und haben schon im AAU-Team gemeinsam gespielt und sind durch die USA gereist. Mit der Collegemannschaft haben wir es damals ins NCAA-Turnier geschafft, das war eine tolle Erfahrung! Er hat mir viele gute Dinge über Frankfurt und das Team erzählt. Zum Beispiel, dass die Fans die Mannschaft lieben und immer voll unterstützen, darauf freue ich mich natürlich.
Es kursiert das Gerücht, dass du, Johnathon, mit deinen knapp 1,83 Metern auch gerne mal einen Dunk hinlegst. Stimmt das?
Johnathon: (lacht laut auf) Ja, das stimmt. Ich habe so mit 16 Jahren das erste Mal gedunkt. Ich komm da schon hoch (grinst) und hoffe, dass ich den Fans ein paar Mal zeigen kann, dass das stimmt.
Hast du noch einen anderen ´Signature Move´?
Johnathon: (überlegt) Ja, vielleicht einen, den ich mir von Tim Hardaway abgeschaut habe – den Killer-Crossover. Den Move liebe ich wirklich: die kurze Verzögerung, den Handwechsel durch die Beine oder vor dem Körper… Ja, den habe ich lange trainiert und in mein Spiel übernommen.
Ihr habt nun die ersten Trainingseinheiten hinter euch. Was sind eure Eindrücke vom Team und euren Mitspielern?
Johnathon: Das Team sieht gut aus. Ich mag unsere lange Garde und unsere Coaches. Wir legen den Fokus auf die Verteidigung, haben aber auch schon an offensiven Dingen gearbeitet. Mir gefällt diese Mischung.
Anthony: Es war eigentlich ziemlich genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Die Trainingseinheiten sind sehr intensiv, die anderen Teamkollegen sind sehr hilfsbereit und haben uns gut aufgenommen. Das gilt aber auch für die Trainer und eigentlich alle hier. Es gefällt mir bislang sehr gut.
Ihr habt in der Slowakei gegeneinander gespielt. Wie würdet ihr den jeweils anderen beschreiben?
Johnathon: Anthony ist ein Scorer und großartiger Schütze. Er braucht nicht viele Würfe um viele Punkte zu erzielen, er ist also sehr effektiv. In der Beko BBL bekommst du nicht viele offene Würfe, daher wird es ihm helfen, dass er so effektiv abschließen kann.
Anthony: Johnathon ist sehr, sehr schnell. Er kann werfen, kann zum Korb ziehen und verteidigen. Es hat immer Spaß gemacht gegen ihn zu spielen, da die Spiele gegen ihn immer das Beste aus mir rausgeholt haben. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt mit ihm, anstatt gegen ihn zu spielen (grinst). Wir werden uns auf dem Feld sehr gut ergänzen glaube ich.
Abschließend könnt ihr noch mal Grüße an die Fans loswerden.
Anthony: Ich freue mich auf die Fans. Wie gesagt, ich war schon paar Mal in Frankfurt bei den Spielen und darum weiß ich, wie leidenschaftlich die Fans sind und wie sie hinter dem Team stehen. Ich freue mich darauf, diese Leidenschaft zu unterstützen und hoffe, dass sie mich und uns dabei weiter so motivieren, so dass wir dieses Jahr besser abschneiden als letztes Jahr.
Johnathon: Hey ihr alle! Es wird eine spannende Saison! Ich freue mich darauf und auf euch. Ich hoffe, dass wir es gemeinsam in die Playoffs schaffen und dann schauen wir mal weiter (lacht).
Erstes Testspiel
Wer Lust hat Anthony und Johnathon in Action zu erleben, der sollte am kommenden Sonntag, den 2. September, um 19 Uhr in die Basketball City Mainhattan kommen. Die FRAPORT SKYLINERS spielen dann ihr erstes Testspiel gegen das japanische Team Toyota Alvark. Karten gibt es nur an der Abendkasse und kosten 5 Euro (Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt).