(Montag, 11. Januar 2010 - Pressemitteilung TV Langen)
USC Heidelberg - TV Langen 82:83(24:22; 21:20, 18:18, 19:23)
Der Klassiker in der Zweiten Bundesliga zwischen den beiden Liga-Urgesteinen USC Heidelberg und TV Langen hatte es einmal mehr in sich und nach einem bis zur allerletzten Sekunde nicht unbedingt hochklassigen, dafür aber hoch spannenden Begegnung durften die Giraffen etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient ihren ersten Auswärtssieg feiern. Und das taten die Schützlinge von Coach Fabian Villmeter, der diesmal mit der Leistung seines Teams über die ganze Spielzeit zufrieden sein konnte, vor einer handvoll Langener Fans auch ausgiebig noch auf dem Spielfeld.
Zu den Gratulanten zählten Langens früherer Coach Frankie Ignjatovic sowie A-Nationalspieler Robin Benzing gemeinsam mit Zwillingsbruder Marian. Frankie konnte sich so eine Woche vor dem Rückrundenauftakt gegen sein altes Team einen Eindruck von dem neuen Amerikaner im Langener Team, Carl Arts, machen, der in seinem zweiten Spiel deutlich seine Leistungsstärke unter Beweis stellen konnte und ein ganz wesentlicher Faktor für den Sieg der Giraffen war. Seine 14 Punkte und acht Rebounds in knapp 25 Minuten Spielzeit sprechen für sich.
Deutlich verbessert zeigte sich auch Teamkapitän Brandon Chappell, der vor allem in der Anfangsphase sicher von außen traf und ganz am Ende die beiden entscheidenden Freiwürfe nervenstark verwandelte. Der Turm in der Reboundschlacht war einmal mehr Alonzo Hird, der sich 17 Mal den Abpraller sicherte, acht seiner zehn Würfe aus dem Feld traf und nur an der Freiwurflinie schwächelte. Kai Barth, nach seiner fünfwöchigen Verletzungspause, auch erst zum zweiten Mal wieder dabei, brachte viel Ruhe und Übersicht ins Langener Spiel ein, hatte am Ende in nur 19 Minuten Spielzeit sieben Assists auf seinem Konto und erzielte seine vier Punkte in der Aufholjagd in den letzten drei Minuten. Auch Brian Henderson gehörte zu den Aktivposten im Langener Spiel und machte es in der Verteidigung dem gefährlichen Distanzschützen des USC, Jibril Hodges, äußerst schwer, frei Würfe zu bekommen.
In den Anfangsminuten überraschten die Langener den Gastgeber mehrfach mit seiner eigenen Waffe, den Schnellangriffen, und hatten sich dank Brandon Chappell und Alonzo Hird schnell ein 18:9 Polster erspielt. Die Auswechselung von Kai Barth nach seinem zweiten Foul unterbrach den Spielfluss dann allerdings, da Chacha Zazai nicht seinen besten Tag erwischt hat und zuviel auf eigene Faust unternahm, anstatt das Spiel seiner Mannschaft zu ordnen versuchte. Mit der gleichzeitigen Umstellung auf Zonenverteidigung brachte USC-Coach Thorsten Daume sein Team zurück ins Spiel, da die Giraffen zu schnell den Abschluss von außen suchten und das Centerspiel vernachlässigten. So konnte der Gastgeber seinerseits quasi mit der Sirene durch Burleson und dem insgesamt fünften Dreier im ersten Viertel knapp mit 24:22 in Führung gehen.
Im zweiten Viertel waren dann wieder die Giraffen am Zug, die nun mit mehr Geduld Alonzo Hird in der Zone suchten, der sich schön am Brett durchsetzen und mit einem verwandelten Freiwurf in der 4. Minute seine Farben mit 32:26 in Führung bringen konnte. Bei Heidelberg waren es dann ausschließlich Burleson und Hodges, die sich gegen die Langener Verteidigung durchsetzen konnte und quasi im Alleingang für die knappe 45:42 Pausenführung verantwortlich zeichneten.
Auch nach dem Seitenwechsel ging es sehr ausgeglichen weiter, als sich die Heidelberger Mitte des dritten Viertels kurzzeitig auf 58:51 absetzen konnten, waren es Roland Wiertel, Chacha Zazai und Tobias Grauel mit zwei Freiwürfen, die sofort wieder den Anschluss an den USC herstellen konnten. Der Drei-Punktevorsprung der Gastgeber 63:60 - hatte auch nach 30 Minuten noch Bestand und so musste die Entscheidung im letzten Spielabschnitt fallen.
Den knappen Vorsprung behauptete der USC über die Stationen 67:62, 72:66, 75:71, bis nach vier Punkten von Vierneisel dreieinhalb Minuten vor Schluss eine Vorentscheidung gefallen zu sein schien. In einer Auszeit schwor Coach Fabian Villmeter seine Schützlinge noch mal darauf ein, das Spiel nicht aufzugeben und in der Verteidigung richtig bissig zu Werke zu gehen. Alonzo Hird verkürzte auf 79:73, zwei Freiwürfe von Kai Barth und im folgenden Angriff ein Sprungwurf des Spielmachers sorgten für den 79:77 Anschluss, ehe Tobias Grauel mit zwei weiteren Freiwürfen den 8:0 lauf der Gäste vollendete. Nach dem fünften Foul von Kai Barth verwandelte Oliver Komarek einen seiner Freiwürfe zum 80:79, im Gegenzug brachte Alonzo Hird Langen zum ersten Mal im zweiten Durchgang wieder in Front. Nach einer schrittfehlerverdächtigen Aktion des Ex-Langeners Sebastian Adeberg war Darrin Williams zum 82:81 für den Gastgeber erfolgreich, aber den Giraffen blieben noch 40 Sekunden Zeit. Heidelberg war bis dato erst mit zwei Teamfouls belastet, fing sich aber zwei Fouls beim Versuch ein, die Langener nicht zum Korb ziehen zu lassen. Bei 24Sekunden Restspielzeit hatte der USC die Teamfoulgrenze erreicht, ein Foul von Oliver Komarek an Brandon Chappell zwang den Langener Kapitän sechzehn Sekunden vor Schluss an die Freiwurflinie, der beide Versuche ganz sicher verwandelte.
Den Schlusspunkt wollte dann Jibril Hodges setzen, fand aber kein Durchkommen in der engmaschigen Langener Defensive und Alonzo Hird sicherte sich dann den Ball und seiner Mannschaft damit einen ganz wichtigen Sieg zum Abschluss der Vorrunde in der Pro A. Damit haben die Giraffen mit nunmehr drei Siegen den Anschluss an die Plätze 12-15 wieder herstellen und neue Zuversicht gewinnen können. Im Kreis dieser fünf Teams werden am Ende vermutlich die beiden Absteiger zu finden sein.
Brandon Chappell (16, 2 Dreier, 4 Assists, 5 Ballverluste), Chacha Zazai (7, 2 Rebounds), Kai Barth (4, 7 Assists), Marco Völler (5, 4 Rebounds, 1 Assist), Tobias Grauel (8, 2 Rebounds, 2 Assists), Niklas Butz, Roland Wiertel (2), Brian Henderson (9/1, 4 Rebounds, 2 Assists), Alonzo Hird (18, 17 Rebounds, 2 Assists) und Carl Arts (14/2, 8 Rebounds).
Zum Rückrundenauftakt müssen die Langener Basketball erneut auswärts antreten, Gegner am Samstag sind die sehr heimstarken Kirchheim Knights um Coach Frankie Ignjatovic und Radi Tomasevic.