Da waren sie, die berühmten letzten Sekunden, wenn die Halle den Atem anhält und die Flugkurve des letzten Balles verfolgt: Soeben hat Fabian Franke, stark bedrängt von zwei Leipziger Verteidigern, jenseits der Dreierlinie abgedrückt. Die Spieluhr tickt erbarmungslos Richtung Null. Doch das orangene Leder will nicht durch die Reuse fallen und berührt nur den Ring - aus, vorbei. Mit 78:81 (38:37) verlieren die FRAPORT SKYLINERS Juniors den Auftakt der Rückrunde gegen die Uni-Riesen Leipzig. Wieder einmal wankte ein Favorit aus der oberen Tabellenregion auf dem Parkett von Basketball City Mainhattan, fiel aber nicht.
"Wenn wir unsere Ballverluste reduzieren, gewinnen wir das Spiel", findet Cheftrainer Klaus Mewes nach Spielende mit Blick auf den Scouting-Bogen einen mitentscheidenden Grund für die Niederlage. 18 Mal verlieren Falko Theilig & Co. den Ball an den Gegner, der in Kai-Uwe Kranz, Monyea Pratt und Ralph Schirmer seine besten Akteure hatte. Vor allem Kranz war es, der mit vier Drei-Punkte-Würfen jeweils ins Herz der Frankfurter traf - u.a. auch ein vorentscheidender Wurf kurz vor Spielende. "Wir haben in der Offense zwar nicht unbedingt so gestanden, wie wir uns das vorgestellt haben und den Ball nicht zu den besten Schützen gebracht. Trotzdem können wir mit der Leistung zufrieden sein", so Mewes weiter, der den Blick nun nach vorne richten will, aber auch weiß, dass die nächsten beiden Partien gegen Gießen und Weißenhorn 4-Punkt-Spiele sind.
Während die Partie gegen die Gäste aus Leipzig auf Augenhöhe stattfand, sah alles danach aus, als würden sich die Uni-Riesen zwei Minuten vor dem Ende vorentscheidend absetzen. Zwei Distanzwürfe kombiniert mit unglücklichen Ballverlusten der Hessen, brachten eine 10-Punkte-Führung ein - das Spiel schien fast entschieden. Doch Klaus Mewes muss in der letzten Auszeit die richtigen Worte gefunden haben: Vor allem Spielmacher Falko Theilig übernahm nun Verantwortung, penetrierte stark zum Korb und versenkte einen wichtigen Wurf jenseits der 6,75-Linie. "Wir hatten das Spiel eigentlich schon verloren und kommen dann nochmal ran. Bitter, dass es dann nicht reicht für uns", analysierte Mewes die letzten Minuten. Bis auf 78:79 kamen die Frankfurter heran, ein schnelles Foul, doch Lamar Morinia blieb an der Freiwurflinie cool und versenkte zum 78:81. Die Spieluhr zeigt knapp zehn Sekunden, eine mögliche Chance, dass Spiel in die Verlängerung zu retten. Doch Fabian Franke, der sonst so solide aufspielende Führungsspieler erwischte keinen guten Tag. Nicht nur sein letzter, sondern auch mehrere Würfe davor fanden das Ziel nicht. Der Flügelspieler blieb unter seinen Möglichkeiten und kam nur auf einen Punkt. Als Topscorer überzeugten die US-Boys Larry Wright (24 Pkt.) und Demetrius Jemison (18 Pkt.).
"In erster Linie geht es jetzt darum, unsere Position in der Tabelle zu verbessern und uns in eine bessere Ausgangssituation für die Postseason zu bringen", gibt Klaus Mewes die Ziele für die nächsten Wochen aus. Mit zwei Siegen rangieren die FRAPORT SKYLINERS Juniors aktuell auf dem vorletzten Tabellenrang, die Auswärtsspiele in Gießen und bei Schlusslicht Weißenhorn sind gute Möglichkeiten, Anschluss an die Plätze neun und zehn zu finden