Klaus, ein ereignisreiches Jahr geht für die FRAPORT SKYLINERS zu Ende. Als Cheftrainer der ProB gehst du an der Seitenlinie ins zweite Jahr. Wie bist du mit der Entwicklung im Jahr 2011, also saisonübergreifend, zufrieden?
Grundsätzlich befinden wir uns in einer ähnlichen Situation wie im letzten Jahr. Sind wir komplett, können wir gegen die Spitzenteams der Liga mithalten, das ist ein gutes Zeichen. Allerdings sind wir leider weiterhin sportlich sehr abhängig von unserer Starting Five, d.h. von unseren Beko BBL-Doppellizenzspielern Falko, Fabian und Danilo, die uns nicht immer zur Verfügung stehen.
Vor der Saison 2011/2012 hast du dich entschlossen, weiter als Trainer zur Verfügung zu stehen. Was reizt dich an dem Projekt in Frankfurt?
Basketball ist mein Leben. Coachen, egal auf welchem Niveau, ist immer eine Herausforderung. Es ist sehr kreativ und fordernd zugleich. Ich bin sehr froh, Teil der FRAPORT SKYLINERS-Familie zu sein. Das Nachwuchsprogramm zur Förderung von Talenten mit Mannschaften in der JBBL, NBBL, 2. Regionalliga, ProB sowie der Beko BBL ist sehr gut. Im Sinne der Arbeit mit jungen Basketballspielern ist das ein tolles Projekt, das zeitlich sehr gut in mein sonstiges Umfeld passt.
Dein Assistenz-Trainer Andreas Bob hat in verschiedenen Funktionen für den hessischen Verband gearbeitet. Welche Aufgaben übernimmt er bei den Juniors und wie schätzt du die Zusammenarbeit mit ihm ein?
Die Zusammenarbeit mit Andi verläuft nahezu optimal. Prinzipiell teilen wir uns die Aufgabe des Coachings, wobei jeder seine Schwerpunkte hat. Andi ist verantwortlich für das Scouting bzw. die Beobachtung des Gegners, achtet im Spiel auf viele kleine Details. Außerdem koordiniert er den gesamten Athletik- und Fitnessbereich für die Nachwuchsspieler. Wir ergänzen uns wirklich sehr gut.
Mit drei Siegen bei elf Niederlagen steht ihr zum Jahresende auf Platz zehn. Eine Tabellensituation, die dich beruhigt in die Spielpause gehen lässt?
Eine Situation mit elf Niederlagen kann nicht zufriedenstellend sein. Eigentlich sollten wir uns langfristig im Mittelfeld der Liga platzieren, um für die Talente dauerhaft eine Perspektive zu bieten. Unter den Voraussetzungen, dass wir bei Spielüberschneidungen regelmäßig auf Leistungsträger verzichten müssen und mit wechselnden Besetzungen auf fremdem Parkett antreten, ist unsere Situation aber in Ordnung. Wir müssen jedoch hart dafür arbeiten, dass wir die Klasse halten.
Die Playoff-Plätze und damit der vorzeitige Klassenerhalt sind aktuell acht Punkte entfernt, acht Spiele stehen noch aus. Rechnerisch ist also alles noch möglich. Wie lautet das Ziel für 2012 bzw. das Ziel für die gesamte Saison?
Unser Ziel muss es in erster Linie sein, die Ausgangssituation für die Endphase der Saison zu verbessern. Da auch das Heimrecht in der Post-Season eine große Rolle spielen kann, wollen wir Platz zehn verteidigen und natürlich versuchen, mindestens Platz neun zu erreichen. Wir werden dabei von Spiel zu Spiel denken und unsere Ziele realistisch einschätzen.
Kurz vor Weihnachten hat die Vereinsführung die Vertragsverlängerung von Larry Wright bekannt gegeben, der damit bis Saisonende in Frankfurt bleiben wird. Wie wichtig ist Larry für das Team und welche Rolle soll er künftig spielen?
Ich freue mich, dass Larry nach der Weihnachtspause wieder zu uns zurückkehrt. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, das hat er auch schon bewiesen. Wenn wir die Liga halten wollen, brauchen wir einen Combo-Guard, der sowohl den Ball nach vorne bringen kann, als auch als Scorer auftreten kann. Vor allem dann, wenn uns mit Falko eine wichtige Stütze im Backcourt fehlt. Larry ist in erster Linie ein sehr guter Shooter und sehr wichtig für die Mannschaft, da er immer positiv gestimmt ist.
Mit Max Merz, Tim Oldenburg, Benedikt Nicolay oder Dominique Uhl stehen hoffnungsvolle Talente im Kader. Gibt es aus deiner Sicht Spieler, die in der laufenden Spielzeit einen großen Schritt gemacht haben?
Max ist ein Spieler mit Perspektive nach oben. Er ist sehr abgezockt für sein Alter und hat eine gute Spielkontrolle. Die Leistungen, die er in der ProB bringt, zeigen, dass er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gemacht hat. Dominique Uhl hat aus meiner Sicht sogar das Potential, es ganz nach oben zu schaffen. Er kann seine Qualität zwar noch nicht immer einbringen, aber hat echte Perspektive für die Beko BBL, da er vor allem alle athletischen und physischen Dinge mitbringt. Unser Ziel muss es sein, dass wir in den nächsten Spielen bis zur Endphase der Saison dafür sorgen, dass die Lücke zu den Starting Five-Spielern von Leuten wie Max, Dominique oder auch Tim Oldenburg, Benedikt Nicolay und Nicolay Vukovic geschlossen werden kann.
Direkt im Januar stehen vier Spiele auf dem Programm. Wann geht das Training wieder los und was habt ihr euch für den ersten Monat in 2012 vorgenommen?
Mit einem kleinen Stamm an Spielern trainieren wir eigentlich durch. Mit Rhöndorf kommt gleich eine Mannschaft zu Beginn des neuen Jahres zu uns, die sich im Aufwind befindet. Doch gerade zu Hause müssen wir die Spiele nutzen, in denen wir komplett sind und sollten Siege einfahren.
Mit Falko Theilig, Fabian Franke und Danilo Barthel finden sich drei ProB-Spieler mit Doppellizenz im Kader des Beko BBL-Teams wieder. Wie beurteilst du die Entwicklung, bzw. Perspektive deiner drei Leistungsträger?
Danilo ist in jedem Fall ein Glücksgriff für uns. Er ist ein absolutes Vorbild, ist sehr angenehm zu coachen und physisch belastbar. Er hat in jedem Fall Perspektive für die Beko BBL und wird sich weiter entwickeln. Falko macht in diesem Jahr den ersten Schritt als Profi-Basketballer und konzentriert sich ganz auf den Sport. Ich halte ihn für einen sehr kreativen Spielmacher, der immer wieder Situationen für seine Mitspieler kreiert. Er muss noch an seiner Physis arbeiten, man muss ihm Zeit geben. Ich hoffe, dass er seine Chance auch in der Bundesliga bekommt. Fabian kann an guten Tagen ein Spiel in der ProB dominieren. Er bringt das Spiel gut zum Brett, hat einen soliden Wurf, verteidigt hart und reboundet gut. Gegen Gießen und Hanau hat er zum Beispiel sensationell gespielt, aber genauso hatte er auch eher schlechte Spiele. Wir sind dabei oft von ihm abhängig: Wie Fabian punktet ist für uns oft ein entscheidender Faktor für Sieg oder Niederlage.
Das nächste Heimspiel:
Das nächste Heimspiel der FRAPORT SKYLINERS Juniors findet am Samstag, den 07.01.2011 um 18.00 Uhr gegen die Dragons Rhöndorf in Basketball City Mainhattan (Walter-Möller-Platz 2, 60433 Frankfurt) statt. Die Halle öffnet 60 Minuten vor Spielbeginn, Tickets gibt es an der Tageskasse.