Zum Hauptinhalt springen
Letztes Spiel:84:91So 29.12.vs MünchenBerichtVideo
Letztes Spiel:85:66Sa 04.01.in Chemnitz Bericht
Heimspiel:So 12.01.18:00 Uhrvs BerlinTickets kaufen
Auswärts:So 19.01.15:00 Uhrin Bonn

Carsten Kerner: "So geht es halt nicht"

(Quelle: Sport1)

Der spekatuläre Neun-Meter-Dreier des Bambergers Fred Williams, der mit der Schlusssirene die Partie gegen ALBA Berlin zugunsten der Franken entschied, war der Höhepunkt des siebten Spieltages.

Vor allem aber war er nicht regelkonform. Dieser Meinung ist zumindest Carsten Kerner, der Manager der Berliner, nach der zweiten Saisonniederlage des Meisters bereits im siebten Spiel. Deshalb hat ALBA direkt nach Spielende Protest eingelegt.

Die Uhr lief weiter

Was war passiert? "Hintergrund ist, dass Bamberg in der Schlussphase keine Auszeit mehr hatte", erklärte Kerner gegenüber Sport1, "Wir machen drei Sekunden vor Schluss den Korb zur 73:72-Führung. Dann wird die Uhr sofort angehalten, weil wir uns ja in den letzten zwei Minuten des Spiels befunden haben."

Das sei zwar auch geschehen, aber dann habe der Zeitnehmer die Uhr sofort wieder angestellt und die sei auf Null heruntergelaufen. In so einem Fall unterbrechen die Schiedsrichter das Spiel und es dauert eine Zeit, bis die Uhr wieder richtig eingestellt ist.

Hat sich Bamberg eine illegale Auszeit verschafft?

Genau diese kurze Phase geißelt Kerner als spielentscheidend, denn es hätte sie gar nicht geben dürfen: "In der Unterbrechnung hat der Coach von Bamberg natürlich schön seine Leute an der Seitenlinie zusammen geholt und im Prinzip seine Auszeit gemacht, die er eigentlich gar nicht mehr machen konnte."

Zu den Erfolgsaussichten des Protests wollte sich der Manager konkret nicht äußern, stellte aber klar: "Das ist ein klarer Regelverstoß. Ich will dem Zeitnehmer natürlich keine Absicht unterstellen. Aber das war genau das, was Bambergs Coach in dieser Situation brauchte: Wenn die einfach so einen unorganisierten Einwurf gemacht hätten, wären die wahrscheinlich nicht einmal bis zur Mittellinie gekommen. So geht es halt nicht."

Beim Ligabüro ist noch nichts eingegangen

Im Ligabüro des Deutschen-Basketball-Bundes ist der Protest gleichwohl noch nicht angekommen. "Ich weiß von nichts", bekannte Ligasekretär Dirk Horstmann auf Anfrage von Sport1, "der Protest kann ja nur auf dem Spielberichtsbogen vermekt sein, und der kommt auf dem Postweg bei uns an." Zudem müsse noch eine Begründung eingehen, was noch nicht passiert sei. "Das muss derjenige, der den Protest einlegt, weiterverfolgen."

Wie realistisch die Hoffnung der Albatrosse auf einen Erfolg ist, dazu wollte und konnte Horstmann keine Stellung nehmen. "Ohne die Begründung kann ich ja nichts zur Statthaftigkeit des Protestes sagen. Das sind alles Pragraphen."

"Wir verfolgen den Protest weiter"

Kerner ist derweil fest entschlossen, dem Ligabüro die nötigen Unterlagen zukommen zu lassen. "Wir werden die internen Abläufe nicht in der Presse breittreten. Aber wir verfolgen den Protest weiter. Klar."

Ob sich Bamberg nun einen Vorteil verschafft hat oder nicht: So frei wie Fred Williams darf ein Euroleague-Teilnehmer bei nur noch drei Sekunden Spielzeit keinen Spieler stehen lassen. Denn es war bei weitem kein hochkomplizierter Spielzug, der den Wurf ermöglicht hatte, sondern ein einfacher Pass vom Anwurf weg.