Du wirst von vielen Fans und Journalisten schon zum MVP, dem wertvollsten Spieler der Saison, aus- gelobt. Was bedeutet das für dich?
Natürlich freue ich mich, wenn ich gelobt werde. Das ist wohl verständlich und menschlich. Auf der anderen Seite ist auch klar, dass ich ohne den Rückhalt des Teams wenig erreichen könnte. Das Wappen auf der Vorderseite des Trikots ist wichtiger, als der Name auf der Rückseite. Es geht immer um das Team. Nicht um die Leistung des Einzelspielers.
Du warst bereits im letzten Jahr MVP der australischen Meisterschaften. Ist das Finale "Down under" mit der Finalserie in der BBL vergleichbar?
Absolut. Beide Teams spielten sehr physischen, harten Basketball, so wie in dieser Serie. Allerdings haben wir mit den Sydney Kings einen 3:0 "Sweep" in der Best-of-Five Serie geschafft. Das geht bei uns bekanntlich nicht mehr.
Weißt du noch wie viele Punkte du in den Finals hattest?
Ich glaube es waren so 24 Punkte im Schnitt. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass in der australischen Liga 12 Minuten pro Viertel gespielt werden.
Was hast du nach dem Titelgewinn gemacht?
Für uns war das eine große Erleichterung, weil es der erste Titelgewinn der Vereinsgeschichte war und viele im Vorfeld dachten: hey, jetzt seid ihr mal dran. Wir waren also leicht favorisiert und wenn man dann siegt, fällt eine große Last von den Schultern. Ich weiß noch, dass die Spieler anschließend alle ins Hotel gegangen sind und eine Woche lang Party gemacht haben (lacht).
Du bist Top Scorer (17,5) und Top Rebounder (9,5) der OPEL SKYLINERS in den BBL Finals, stehst im Mittelpunkt und wirst sehr oft gefoult. Mitunter ziemlich hart. Aber im Gegensatz zu Mario Kasun oder auch Tyrone Ellis sieht man dich nie aus der Haut fahren. Wie kommt's?
Das liegt an meinem Naturell. Mario und Tyrone sind auch abseits des Feldes sehr kommunikative Persönlichkeiten. Ich bin ein stiller, zurückgezogener Typ. War ich schon immer. Ich habe mich auch schon manchmal gefragt, warum ich so ruhig bin.
In den Genen kann es nicht liegen. Meine Mutter ist nämlich das genaue Gegenteil von mir. Sie will immer alles ausdiskutieren. Ich reiße nicht gerne meine Klappe auf. Ich lasse mein Spiel sprechen (dieses Zitat ist so schön, das muss man noch einmal im Original bringen: "I let my game do the talking!")
Habt Ihr schon eine ausgefallene Siegesfeier geplant, falls es mit dem Titel für die OPEL SKYLINERS klappen sollte?
Nein. Daran verschwenden wir noch keine Gedanken. Es ist wie Coach Gordie (Herbert) gesagt hat: In einem Sportlerleben gibt es vielleicht nicht viele solcher Augenblicke, solche Chancen, etwas Großes zu erreichen. Man muss es genießen und mit dem Herzen dabei sein, solange es dauert. Danach kann man ans Feiern denken.