Ob Kürbislaternen, Schoko-Geister oder als Duftkerzen getarnte Hexenfigürchen - wer dieser Tage durch die Super- märkte streift, kommt an Merchandise Produkten zum Thema Halloween nicht vorbei. In den letzten Jahren brach hierzulande eine regelrechte "Hallo- ween Craze" aus, die man sonst nur aus den USA, Kanada und Großbritan- nien kennt. Dort ist es eine uralte Tradition, die Nacht vor Allerheiligen (engl: All Hallows Day) zu feiern. Vor allem Kinder freuen sich jedes Jahr darauf, verkleidet von Haus zu Haus zu ziehen, Schabernack zu treiben und mit den Nachbarn "Trick or Treat " (frei übersetzt: rück Süßes raus oder es gibt Saures) zu spielen.
Unser amerikanischer Assistant Coach Simon Cote erinnert sich: "Halloween war für mich immer ein tolles Ereignis. Das schönste Kostüm, das ich jemals hatte, war glaube ich Spider-Man. Es war ein kompletter Anzug, von meiner Mum selbst genäht. Außerdem weiß ich noch, dass mein Golden Retriever Hoots einmal alle meine gesammelten Bonbons aufgefressen hat. Als ich aus der Schule kam, war der ganze Vorrat weg und er leckte sich die Schnauze. Da muss ich so neun oder zehn Jahre alt gewesen sein - der schlimmste Tag in meinem Leben. " (lacht)
Über die Ursprünge des Halloween Fests hat sich Simon als Kind wenig Gedanken gemacht. Heute weiß er, dass der Brauch sich vom mittelalter- lichen Neujahrsfest der Kelten "Saimhain" (gesprochen: sau-in) ableitet. In dieser Nacht wurde das Einbringen der Ernte und der Beginn der Winter-Zeit zelebriert. Außerdem glaubten die Kelten, dass in dieser Nacht die Grenzen zwischen den Welten verschwammen und die Lebenden mit den Toten sprechen konnten, die in "Tir nan Og", dem Land der ewigen Jugend und Glückseligkeit leben. Daher wird Halloween auch in unserer Zeit noch mit Spuk und Geistern assoziiert.
"Ich weiß noch, dass ich oft als Geist unterwegs war, weil es ein billiges Kostüm war. Einfach ein Bettlaken übergeworfen und fertig", meint Texaner Tyrone Ellis mit breitem Grinsen. "Große Kostüme haben wir uns nicht geleistet. Ich bin in einer überwiegend schwarzen Gemeinde aufgewachsen. Wir haben anders Halloween gefeiert als die Leute aus der weißen Nachbarschaft. Die haben viele hundert Dollar für Kostüme bezahlt, die man nur an einem Abend an- zieht. Wir haben unser Geld für andere Prioritäten ausgegeben. An Halloween ging's für uns nur um Süßes. Danach mussten wir alle zum Zahnarzt."
"Bei mir war's ähnlich wie bei Ty. Candy sammeln bis zum Abwinken", ergänzt Chris Williams aus Alabama. "Manchmal haben wir uns auch verkleidet. Irgendwas billiges, improvisiertes. Als Dracula zu gehen, war einfach. Ein dunkles Tuch umwerfen und falsche Zähne ankleben. Fast jedes Kind war irgendwann mal Dracula."
Mehr Abwechslung in der Wahl der Verkleidung bot sich in der Kindheit unserer Coaches Steven Clauss und Gordon Herbert. "Ich war gerne als Sträfling unterwegs, weil ich mit meiner Pastikkugel am Bein alle Kids aus der Nachbarschaft kicken konnte, die mich geärgert haben. Sträfling zu sein war schön - um für die OPEL SKYLINERS zu arbeiten hat man mich dann ent- lassen", lacht Basketball Academy Rhein-Main Coach Steven Clauss.
Auch Gordie Herbert war jedes Jahr in einem neuen Outfit auf der Straße. "Ich war Pirat, Gespenst, alles mögliche. In Kanada wird Halloween groß und sehr verrückt gefeiert. Da muss man manchmal aufpassen. Es gibt kranke Geister, die Schokolade mit Nägeln füllen und solche Sachen - da hört der Spaß auf. Davon abgesehen, halte ich Halloween vor allem für Kinder für ein schönes Fest. Deshalb finde ich es gut, dass es auch in Deutschland populärer wird. In Finnland, wo ich früher gelebt habe, hat man sich aus Halloween leider nicht so viel gemacht."
Ihr seid auch im Halloween-Fieber? Mehr Infos und Party-Tipps gibt's unter frankfurt-interaktiv.de