Zum Hauptinhalt springen
Letztes Spiel:84:91So 29.12.vs MünchenBerichtVideo
Letztes Spiel:85:66Sa 04.01.in Chemnitz Bericht
Heimspiel:So 12.01.18:00 Uhrvs BerlinTickets kaufen
Auswärts:So 19.01.15:00 Uhrin Bonn

Der Top-Favorit - Expertenmeinung von "Basketball Das Magazin"

In der Ausgabe Oktober 2004 nahmen die Experten von "Basketball Das Magazin" unsere Euroleague-Gegner genauer unter die Lupe. Ihr Fazit: "Traut Euch!" und die Vorfreude auf jede Menge Spaß, Basketball-Genuß und Europas Spitzenteams.

Das fundierte Basketballwissen könnt ihr euch nach Hause schicken lassen. Einfach Abonnieren und lesen was in Basketball Deutschland passiert. Hier geht's zum Abonnement für "Basketball Das Magazin".

(Quelle: Basketball Das Magazin)

Am letzten Spieltag der regulären Saison stellt sich mit ZSKA Moskau der absolute Top-Favorit der diesjährigen Europaliga-Saison in der Frankfurter Ballsporthalle vor. Aus dem früheren Armeesportclub ist ein professionell organisierter Verein geworden. Doch das Vorgehen der Vereinsführung um den Präsidenten Alexander Gomelski, der großen grauen Eminenz des russischen Basketballs, und den über hervorragende Beziehungen zur russischen Geschäftswelt verfügenden Manager Sergej Kustchenko bleibt der Armee-Tradition treu und mutet generalstabsmäßig an.

Es heißt ja, man könne den Erfolg im Sport nicht planen beziehungsweise kaufen - ZSKA ist gerade dabei, das Gegenteil zu beweisen. Selbst spanische und italienische Clubs müssen mittlerweile passen, wenn einer ihrer Stars ein verlockendes Angebot aus Moskau erhält. Siena musste David Andersen ziehen lassen, Valencia Dimos Dikoudis und Efes Pilsen Antonio Granger.

Und mit Trainerlegende Dusan Ivkovic haben sich die Moskauer schon vor zwei Jahren einen erfahrenen Coach geholt, der genug Autorität besitzt, um dieses Star-Sortiment zusammenzuhalten. Schon in den letzten beiden Jahren erreichte ZSKA Moskau relativ sicher das Final Four, musste dort jedoch noch jeweils den Gastgebern FC Barcelona und Maccabi Tel Aviv den Vortritt lassen. In dieser Saison findet das Final Four in Moskau statt. Gibt es noch irgendwelche Fragen oder Zweifel?

Mittwoch, 09. Februar, 19:40 Uhr: ZSKA Moskau

Schnell und explosiv - Moskaus J. R. Holden (Foto: Euroleague Pictures)J. R. Holden (Point Guard, 28, 185, ZSKA)

1998 war J. R. Holden im Begriff, seine Karriere zu beenden. Nicht einmal kleinere US-Profiligen interessierten sich sonderlich für ihn.

Dann kam ein Angebot aus Lettland über 3.000 Dollar pro Monat. Holden packte sofort die Koffer: "Ich dachte damals, ich hätte das große Los gezogen."

Der Lettland-Wechsel bildete tatsächlich den Anfang einer beispiellosen Karriere, die ihn von Broceni Riga über Belgien (Ostende) und Griechenland (AEK Athen) bis nach Moskau führte.

Holden kletterte von Jahr zu Jahr auf der europäischen Karriereleiter nach oben. ZSKA besorgte ihm kürzlich sogar einen russischen Pass, um ihn als dritten US-Akteur behalten zu können.

Derzeit gilt Holden ob seiner Geschwindigkeit und technischen Versiertheit als einer der besten Point Guards in Europa.

Ruhig und besonnen - Moskaus Marcus Brown (Foto: Euroleague Pictures)Marcus Brown (Shooting Guard, 30, 193, ZSKA)

Marcus Brown ist ruhiger und besonnener als J. R. Holden - und somit sein kongenialer Partner. Wenn Holden überdreht, ist es meist an Brown, ihn zu beruhigen.

Umgekehrt öffnet Holden mit seinem Tempospiel die Räume für den Dreier-Schützen Brown, der es versteht, seine Würfe aus dem Dribbling heraus zu kreieren.

Wie Holden ist Brown sehr schnell, was die Gegenspieler oft früh in Foulprobleme bringt. Brown gilt zudem als starker Verteidiger.

Der US-Guard kam 1998 nach eineinhalb NBA-Spielzeiten (Portland und Vancouver) nach Europa, wurde französischer Meister mit Pau-Orthez, kehrte 1999 nach einem erneuten NBA-Versuch (Detroit) zurück nach Frankreich, wo er Limoges zum Meistertitel führte.

Seine Saison 2000/2001 bei Benetton Treviso wurde von einer Verletzung überschattet, 2001 bis 2003 feierte er ein großes Comeback bei Efes Pilsen Istanbul und erhielt im Sommer 2003 einen Anruf aus Moskau...

Traut Euch!

Um es gleich von Anfang an klarzustellen: Die OPEL SKYLINERS werden in der neuen Saison nicht das Final Four erreichen, ALBA Berlin wird nicht den ULEB-Cup gewinnen - und auch alle anderen deutschen Vertreter werden im Europapokal irgendwo auf halber Strecke ausscheiden. Trotzdem freuen wir uns auf die neue Europapokal-Saison. Warum? Weil es Spaß macht, die oft mit hierzulande unbezahlbaren Stars besetzten internationalen Top-Mannschaften im Vergleich mit den eigenen zu sehen. Wenngleich unsere Teams dabei oft den Kürzeren ziehen und wir nicht um die Erkenntnis herumkommen, dass die BBL im europäischen Vergleich nach wie vor nur in der zweiten Reihe spielt.

Das sollte aber nichts daran hindern, es zu genießen, dass Spitzenteams aus den anderen europäischen Ligen überhaupt in unseren Arenen Station machen. Und überhaupt: In der zweiten Reihe hat man doch immerhin schon einen besseren Blick auf die erste als aus der dritten oder vierten Reihe, oder?

Sicher, manch unvorbereiteter Zuschauer mag sich darüber ärgern, dass die eigene Mannschaft mittwochs schlechter trifft als am Wochenende. Warum das so ist, erschließt sich erst, wenn man sich näher damit befasst, mit welchen Gegnern die BBL-Clubs es da zu tun haben. Da gibt es noch einiges zu entdecken. Man muss sich nur darauf einlassen.

Oder geht man heutzutage nur noch in die Halle, um die eigene Mannschaft zu feiern und scheut das Risiko, eine Niederlage zu erleben? Das wäre verdammt schade!