(Sonntag, 04. April 2010 - Pressemitteilung TV Langen)
TV Langen - UBC Hannover 98:88 (28:21; 16:14; 26:27; 28:26)
Mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung gelang den Giraffen vor rund 250 treuen Zuschauern die Wiedergutmachung für ihren äußerst schwachen Auftritt in Freiburg. Dabei kam ihnen sicherlich zu Gute, dass Hannovers Coach Mahmut Ataman den gerade zum „Spieler des Monats März“ gekürten Topscorer Emanuel Holloway aus disziplinarischen Gründen zu Hause gelassen hatten. Bei Langen fehlte Nico Barth, der sich beim Vorbereitungsspiel der U-18 Nationalmannschaft gegen die USA eine Sprunggelenks- verletzung zugezogen hatte. Eine präzise Diagnose wird von Teamärztin Dr. Gabriele Koydl direkt nach den Osterfeiertagen vorgenommen. Dafür war Kyle Jeffers wieder einigermaßen hergestellt und der mit einer Doppellizenz ausgestattete Thomas Armbrecht war erstmals in dieser Saison im Aufgebot, kam aber noch nicht zum Einsatz.
Trotz ihres Handicaps waren die Gäste keinesfalls gewillt, den Langenern die beiden Punkte kampflos zu überlassen. Der Coach der Niedersachsen probierte, mit einer Zonenverteidigung den Langnern den Zahn zu ziehen, doch anscheinend hatte das Videostudium der Partie gegen Freiburg und das Arbeiten an der Offensive gegen die Ball-Raumverteidigung während der Trainingswoche Früchte getragen. Nach einer knappen 7:9 Führung der Gäste brachten zwei erfolgreiche Dreier von Brandon Chappell und Tobias Grauel die Heimmannschaft mit 13:9 in Front, und anschließend fanden die beiden Schützen mehrfach in Alonzo Hird einen dankbaren Abnehmer für ihre Pässe in die Hannoveraner Zone. Langens wie immer zuverlässiger Centerspieler markierte zehn seiner 23 Punkte im ersten Durchgang allesamt aus der Nahdistanz. Den Schlusspunkt unter ein munteres erste V iertel setzte Brian Henderson mit seinem ersten Dreier zum 28:21.
Im zweiten Viertel intensivierten beide Mannschaften ihre Anstrengungen in der Verteidigung, dennoch trafen die Giraffen in Person von Carl Arts, Marco Völler und Brian Henderson weiterhin gut von der Dreipunktlinie und konnten so ihren Vorsprung bis zur 15. Minute auf 41:26 ausbauen. Dann kam jedoch Sand ins Getriebe und die Gäste verkürzten vor allem durch den athletischen Emanuel Willis bis zur Halbzeitpause auf 44:37, auch weil Alonzo Hird bis dahin nur einen seiner fünf Freiwürfe verwandeln konnte.
Nach dem Seitenwechsel war es zunächst Kai Barth, der mehrfach die Lücken in der Abwehr der Gäste fand, acht Punkte in knapp vier Minuten erzielen konnte und seiner Mannschaft mit 62:43 die höchste Führung im Spiel bescherte. Mit einer Auszeit stabilisierte Hannovers Coach sein Team, das binnen 90 Sekunden auf 62:51 herankämpfte.. Nach einem Sprungwurf von Brandon Chappell und vier Punkten von Alonzo Hird – darunter ein krachender Dunking nach einem Schnellangriff –hieß es 68:51, doch die Gästen nutzten nun zusehends die nachlassende Intensität der Langener Abwehrarbeit und setzten die Giraffen vor allem beim Rebound erheblich unter Druck. Ein 11:0 Lauf war der Lohn dafür und mit 70:62 ging es in den letzten Abschnitt. Daran war der sicher aus der Distanz treffende Andrej Mangold maßgeblich beteiligt.
Ein weiterer Dreier von Donald Hennie ließ den Vorsprung zunächst sogar auf fünf Punkte schrumpfen, doch in dieser wichtigen Phase hielten die Langener dagegen. Carl Arts, Tobias Grauel und Alonzo Hird markierten zu dritt die folgenden 19 Punkte bis zum 89:79 drei Minuten vor Schluss. Sieben Punkte von Brian Moten bei nur einem Freiwurftreffer von Brandon Chappell auf Langener Seite machten es aber beim 90:86 noch mal so richtig spannend, in der Schlussminute waren es dann Langenens Aufbauspieler Brandon Chappell und Kai Barth, die nach taktischen Fouls sicher ihre sechs zugesprochenen Freiwürfe versenken konnten.
Der 98:88 Sieg war der verdiente Lohn für ein stark verbessertes Team, in dem sechs Spieler zweistellig punkten konnten. Zumindest für 16 Stunden konnten die Giraffen damit die „rote Laterne“, die sie seit Saisonbeginn inne hatten, an den BBL-Absteiger Nördlingen abtreten. Da Essen gegen Freiburg gewann, hat sich an der Ausgangsposition für die drei noch ausstehenden Spiele nichts geändert. Essen oder Freiburg müssten alle Spiele verlieren, Langen seinerseits alle Spiele gewinnen. Das ist allerdings kein realistisches Szenario, zumal für die Giraffen noch die Gastspiele in Essen und bei den Saar-Pfalz Braves anstehen. Der letzte Tabellenplatz soll es nach dem erklärten Willen von Mannschaft und Trainer am Saisonende aber nicht sein. Dazu bedarf es eines Sieges Vorsprung gegenüber Nördlingen, das den direkten Ver gleich gegen Langen für sich entschieden hat.
Brandon Chappell (20/2 Dreier, 9 Assists, 2 Rebounds), Kai Barth (10, 6 Assists, 2 Rebounds), Marco Völler (7/1, 6 Rebounds, 1 Assist), Tobias Grauel (16/2, 9 Rebounds, 6 Assists), Kyle Jeffers (2, 3 Rebounds, 1 Assist), Niklas Butz, Brian Henderson (10/2, 3 Rebounds, 1 Assist), Thomas Armbrecht, Alonzo Hird (23, 8 Rebounds) und Carl Arts (10/2, 1 Rebound, 2 Assists).
Am kommenden Samstag treten die Langener die Reise nach Essen an, denen man im Hinspiel kurz vor Weihnachten in der damals eiskalten Georg-Sehring-Halle mit 73:76 unterlag. Um die minimal Chance zu wahren, müsste also im schönen Sportpark „Am Hallo“ ein Sieg mit vier Punkten Differenz her.