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Diskussion um Neu-Regelung überschattet All-Star-Euphorie

(Quelle: Sport1)

Der All-Star-Day 2003 war ein voller Erfolg. Mit einem professionellen Programm und spektakulären Showeinlagen vor einer Mammut-Kulisse von 17.150 Zuschauern überzeugte das Event auf ganzer Linie.

"Der deutsche Basketball kann sich keine bessere Werbung wünschen", lobte Henrik Dettmann die Veranstaltung der s.Oliver BBL. Wie der Bundestrainer waren auch Veranstalter, Spieler und Fans mit dem Spektakel zu Jahresbeginn zufrieden.

Freude über Brown als MVP

Doch sobald sich die erste Euphorie über den 112:105-Erfolg des Nord-Teams und die Wahl von "Charly" Brown zum "wertvollsten Spieler" (MVP) gelegt hatte, drehten sich die Gespräche in der Kölnarena um ein anderes Thema: die Aufstockung der Liga.

Über die Tatsache, dass ab kommender Saison 16 anstatt 14 Teams in der s.Oliver BBL antreten, waren die Beteiligten unterschiedlichster Meinung.

Liga-Commissioner Otto Reintjes fand im Gespräch mit Sport1 natürlich nur Vorteile für das von ihm durchgesetzte Projekt: "Mehr Teams bedeuten mehr Sponsoren. Die neuen Standorte sollten als Multiplikatoren für den Markt gesehen werden."

Reintjes orientiert sich an der NBA

Die Liga wolle durch die Erweiterung verstärkt den Spagat zwischen Basketball-Hochburgen in traditionsreichen aber kleinen Orten und neuen Vereinen in Großstädten als Teams in einer Liga machen.

Reintjes räumte ein, dass die Aufstockung das Leistungsgefälle innerhalb der Liga vergrößern könnte, "aber in den letzten zwei Jahren ist deutlich geworden, dass die Teams immer mehr zusammenrücken".

Für die Verantwortlichen sei die Neu-Regelung eine weitere Maßnahme auf dem Weg zu einer professionellen Liga, die der NBA ähnlicher werden soll.

Mutapcic sorgt sich um den Nachwuchs

"Wir versuchen, die amerikanischen Maßnahmen für den deutschen Markt zu adaptieren. Die NBA hat für uns Vorbildfunktion", so Reintjes.

Für ALBA Berlins Trainer Emir Mutapcic ist die Aufstockung der Liga allerdings keineswegs ein Schritt in die Richtung, den amerikanischen Verhältnissen näher zu kommen.

"Die Änderung macht mir Sorge. Ich befürchte, dass wir für so viele Teams nicht genug sportliche Substanz in Deutschland haben", so der Coach der Nord-Auswahl.

Obradovic und Arigbabu gegen Aufstockung

Auch Welt- und Europameister Sasa Obradovic sieht Probleme wegen der fehlenden Anzahl talentierter Nachwuchsspieler.

"In Deutschland werden die Talente erst viel zu spät in Top-Teams integriert. Momentan gibt es nicht genug talentierte junge Spieler für viele Mannschaften", erklärte der Jugoslawe gegenüber Sport1.

Nationalspieler Stephen Arigbabu geht sogar einen Schritt weiter: "Die Regelung ist eine Katastrophe. Ich bin für Qualität anstatt Quantität. Einen Basketball-Boom kann man nur mit attrakitiven Mannschaften und starken Spielen erreichen. Zwölf gute Mannschaften in attraktiven Standorten wären viel besser."