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Ein Rohdiamant im Schatzkästchen der OPEL SKYLINERS

Hat ein wachsames Auge auf seinen Schützling - Coach Murat Didin"Ich schaue mir gerne Filme auf DVD an, lese Bücher oder gehe mit Freunden zum Essen."

Mladjen Sljivancanin, 19, Guard der OPEL SKYLINERS, unterscheidet sich kaum von anderen Teenagern. Nur, dass er nicht über Geschichtszahlen und Matheformeln fürs Abi brüten muss. Seine Schule ist der Basketball-Court, sein Klassenlehrer heißt Murat Didin.

"Er ist ein lustiger Typ, der gerne redet. Ein guter Coach, der seine ganz eigene Spielphilosophie hat und viel vom Basketball versteht."

Mladjen hat, wie alle jungen Spieler, ehrgeizige Ziele. Der Serbe, der mit neun Jahren zum ersten Mal auf den Korb warf, will zu Europas Top-Spielern gehören. Möglichst auf der Position des Playmakers. Um vielleicht irgendwann auf den Spuren seiner Landsmänner Divac und Stojakovic in die NBA zu wechseln. Für den Anfang kann sich der "Rookie" glücklich schätzen in seinem ersten Lehrjahr bei den OPEL SKYLINERS einen Trainer vorzufinden, der sein Talent erkannt hat und ihn mit Härte und Wohlwollen fördert:

"Mir genügt ein Blick und ich weiß, ob ein Spieler internationales Format hat oder nicht." Der 49-jährige gelernte Bauingenieur hat schon viele Karrieren gezimmert. Beispiel: Guard Ibrahim Kutluay (30), mittlerweile bei den Seattle Supersonics unter Vertrag, von Didin als junger Spieler bei Fenerbahce Istanbul (1994-96) sukzessive aufgebaut.

Bei Sljivancanin ist sich Didin sicher: der Junge kann ein Großer werden. Der Guard genießt sein Vertrauen. Nicht von ungefähr, stand Sljivancanin zuletzt immer in der Startaufstellung. Doch wie Teamkollege Malick Badiane ist Mladjen noch lange kein fertiger, mit allen Wassern gewaschener Profi. Sondern ein "Rohdiamant", der geschliffen werden will.

"Ich habe ihm gesagt: wenn deine Karriere ein Haus ist, dann bist du gerade dabei, das Fundament für den Keller zu gießen", so Didin. Wenn es um Fleiß und Disziplin geht, ist der sonst so lustig aufgelegte Türke ein "No-Nonsense" Typ. Als er Mladjen im Training zu sich ruft, und der erst den Umweg über die am Spielfeldrand bereitgestellte Wasserflasche nehmen will, macht der Coach ihm mit einer unmissverständlichen Geste klar, wie die Prioritäten verteilt sind: erst zuhören, dann Erfrischung zischen.

Kann ein Großer werden - unsere #8 Mladjen Sljivancanin Mit klaren Worten weist Didin seinem jungen Schützling den Weg. Gestenreiches Einzelcoaching am Spielfeldrand inklusive. "Das ist nicht immer angenehm, aber es ist ein guter Weg, um mir Fehler aufzuzeigen. Ich bin diesen Stil aus Jugoslawien gewöhnt. Ich kann durch Murat Didin viel lernen", sagt Mladjen, der schon in der Saisonvorbereitung vor Selbst- bewusstsein strotzte und vielleicht sogar mit der Spielmacher Position liebäugelte. Schließlich hatte er in seinen Jugendvereinen meist den Point Guard gegeben.

Doch der Coach sieht in ihm (noch) keinen Aufbauspieler. "Für einen Point Guard fehlen Mladjen Ruhe und Übersicht. Für mich ist er eher ein Steve Kerr Typ. Ein Shooter, der immer anspielbereit sein muss, um von der 3er Linie abzudrücken." Eine 3er Quote von 37,5 Prozent in der Bundesliga unterstreicht die Meinung des erfahrenen Basketball-Lehrers: Sljivancanin hat ein heißes Händchen von außen, das er mit 200-300 Schüssen pro Tag trainiert. "Ich habe ihm gesagt: wenn du eine Möglichkeit siehst, dann nimm den Wurf. In den ersten Spielen zögerte Mladjen noch manchmal oder er versucht, Eins-gegen-Eins zum Korb zu ziehen. Doch da reibt er sich auf und verliert den Ball, weil er körperlich nicht dagegen halten kann. Vor allem in der Euroleague."

2,2 Ballverluste pro Euroleague-Spiel zeigen, wo die Verbesserungs- möglichkeiten liegen. "Ich muss körperbetonter spielen, an meiner Verteidigung und meiner Schnelligkeit arbeiten."

<link>Sich selbst in die Tasche lügen, sich hinter anderen verstecken - das ist nicht Mladjens Weg. "Vor allem nach Niederlagen bin ich sehr aufgewühlt. Ich denke dann viel nach über die Dinge, die ich falsch gemacht habe. Ich sehe mir auch meine Spielzüge auf Video an und versuche, mich in allen Bereichen zu verbessern."

Die Reife, die ihm in mancher Situation auf dem Court noch abgeht, beweist er in der ehrlichen Selbsteinschätzung und auch im Umgang mit der Kritik von dritten: "Ich kann Zuschauer verstehen, die auf der Tribüne sitzen und stöhnen: Mann, jetzt hat der schon wieder nicht getroffen. Das ist doch normal. Ich mache das genauso, wenn ich mir Fußball oder Basketball im Fernsehen anschaue. Das würde ich nie jemandem übel nehmen. Es ist das Recht des Fans zu kritisieren. Man muss nur bedenken, dass niemand mit Absicht Fehler macht. Ich bemühe mich immer, mein Bestes zu geben."

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