(Quelle: Sport1)
Bei der Schluss-Zeremonie der 14. Basketball- Weltmeisterschaft im Conseco Fieldhouse von Indianapolis standen Vater und Sohn auf dem Podest der Gewinner.
Ganz oben feierte Svetislav Pesic, der mit dem in der Verlängerung erzielten 84:77-Finalsieg über Argentinien in der Verlängerung den fünften WM-Titelfür Jugoslawien nach 1970, 1978, 1990 und 1998 geholt hatte, mit seinen Spielern die Titelverteidigung.
Svetislav und Marko auf einem Podest
Eine Stufe tiefer freute sich Marko, der Star vom Meister ALBA Berlin, über die erste WM-Medaille für den deutschen Basketball.
Der 117:94-Sieg gegen Neuseeland bescherte dem Team von Bundestrainer Henrik Dettmann die nur in kühnsten Träumen erhoffte Bronze-Medaille.
Bundeskanzler Schröder unter den Gratulanten
Einer der ersten Gratulanten "zu dieser herausragenden internationalen Leistung" war Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD)."Sie dürfen sicher sein, dass Basketball in Deutschland durch diesen Erfolg viele neue Freunde gefunden hat", hieß es in einem Glückwunschschreiben an DBB-Präsident Roland Geggus.
Auch Pesic senior gratulierte. "Ich freue mich für Marko und die Deutschen, dass sie eine Medaille gewonnen haben. Sie haben es verdient, denn sie spielten ein starkes WM-Turnier. Wir werden unsere Erfolge in der Familie richtig feiern", versprach der Trainer, der seinem Ruf als Medaillenschmied gerecht wurde.
Was der vom Basketball besessene 43-Jährige auch anfasst, gerinnt förmlich zu Gold. 1993 in München gelang ihm mit dem sensationellen EM-Triumph der von ihm aus ihrem Tiefschlaf geweckten deutschen Korbjäger der erste große Coup.
Die Siege des besten Trainer Europas
Nach seinen vier deutschen Titeln und dem Gewinn des europäischen Korac-Cups (1995) mit ALBA avancierte Pesic zu einem der begehrtesten Trainer Europas.
Der Bundesliga-Newcomer RheinEnergy Cologne hatte das Glück, den Meistercoach allerdings nur für eine erfolgreiche Saison (Vize-Meister) zu haben. Kurz zuvor hatte der patriotische Pesic sich dem Ruf seines Heimatlandes Jugoslawien nicht versagt, mit dem er auf Anhieb die Europameisterschaft 2001 in der Türkei gewann.
Sein erster WM-Triumph verschaffte Pesic besondere Genugtuung."Ich bin stolz darauf, dass wir den Titel ausgerechnet im Land der Amerikaner verteidigt haben, bei denen der Basketball ja zu Hause ist", sagte er mit süffisantem Unterton.
Pesic: "Das hier war eine Weltmeisterschaft und keine NBA"
Das klägliche Scheitern von Pesics Lieblingsgegner USA, den die Jugoslawen schon im Viertelfinale aus dem Rennen geworfen hatten, bestätigte Pesic in seiner Feststellung: "Das hier war eine Weltmeisterschaft und keine NBA."
Deshalb gefiel es auch Pesic, dass sein Lieblingsspieler Dejan Bodiroga (27 Punkte), den er als künftiger Coach des FC Barcelona unter seinen Fittichen haben wird, in dem niveauvollen WM-Finale vor 17.000 Zuschauern im Conseco Fieldhouse des NBA-Clubs Indiana Pacers zum Matchwinner avancierte.
Doch ohne ihre beiden NBA-Stars Vlade Divac und Peja Stojakovic von den Sacramento Kings hätten die Jugoslawen nie ihren WM-Titel verteidigt. Stojakovic erzielte 26 Punkte, Divac war in seinem letzten Länderspiel für Jugoslawien mit all seiner Erfahrung buchstäblich Gold wert.
Das große Ziel heißt Olympia
Fernziel sind die Olympischen Spiele 2004 in Athen. Was der Vater als automatisch qualifizierter Weltmeister schon geschafft hat, will Sohn Markus mit dem deutschen Team auch erreichen.
Davor stehen aber noch die Qualifikations-Hürden für die EM 2003 in Schweden, welche die deutschen Korbjäger ohne ihren NBA-Star Dirk Nowitzki nehmen müssen.
In Schweden werden Europas vier Fahrkarten nach Athen verteilt. Der für die Dallas Mavericks spielende 24-jährige Würzburger stand stellvertretend für die Sternstunde der Deutschen:Mit durchschnittlich 24 Punkten wurde er nicht nur Korbschützenkönig, sondern auch als "wertvollster Spieler" ins All-Star-Team gewählt.