Wie ist der Wechsel von Mario Kasun zu beurteilen?
Gunnar Wöbke: Das ist für Mario ein Riesenschritt auf der Erfolgsleiter, auf den er in der letzten Saison hingearbeitet hat. Er hat von Headcoach Gordon Herbert viel Einsatzzeit bekommen, auch wenn es mal nicht so gut lief, und in unzähligen Individualtrainings mit unserem Assistant Coach Simon Cote an seinem Traum gefeilt.
Kommt der Sprung eventuell ein Jahr zu früh?
Das wird die Zukunft zeigen. Ich persönlich denke, dass ein weiteres Jahr um Erfahrung zu sammeln und viel Spielzeit zu bekommen, ihm sicherlich gut getan hätte. Aber so eine Chance muss man beim Schopf packen.
Kann man Marios Wechsel auch als Zeichen für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit interpretieren?
Sicher. Nach dem Gewinn der Meisterschaft, ist das ein weiteres Beispiel dafür, dass unsere sportlichen Konzepte aufgehen. Vor allem ist dies eine Bestätigung der guten Nachwuchsarbeit, die unsere Coaches in der Talent- entwicklung und Betreuung leisten. Als Mario 2002 zu uns kam, hatte er auf- grund seiner vertraglichen Situation bei KK Zrinjevac Zagreb in zwei Jahren kein Pflicht-spiel absolviert. Doch sein athletisches Talent war groß und wir sahen, dass er es mit der nötigen individuellen Förderung in den nächsten Jahren ganz nach oben schaffen könnte.
Durch die nationalen und internationalen Einsätze mit den OPEL SKYLINERS und den vielen Einzeltrainings wurde aus Mario, dem "großen Jungen mit NBA Potential", einer der besten Center Europas, der als erster Academy Spieler von einem NBA Klub gedraftet wurde. Nun ist Mario auch das erste in der Basketball Academy ausgebildete Talent, das den Schritt in die beste Basketball-Liga der Welt vollzieht. Wir freuen uns für ihn und wünschen ihm in Orlando viel Erfolg.
Das klingt jetzt sehr entspannt. Doch verliert man mit Mario Kasun nicht auch einen echten Typen?
Für unsere Fans ist das sicher schade. Mit seinen spektakulären Aktionen unter den Körben hat Mario die Zuschauer in der Ballsporthalle regelmäßig von den Sitzen gerissen, aber mit seiner emotionalen Spielweise auch für die ein oder anderen strapazierten Nerven gesorgt (lacht).
Haben die OPEL SKYLINERS jetzt ein Center-Problem?
Nein. Die Center Position ist mit Robert Maras, Malick Badiane und Bernd Kruel gut besetzt. Robert brennt nach seinem Kreuzbandriss auf sein Comeback. Er ist einer der besten Verteidiger und härtesten Arbeiter auf dem Feld, die wir haben. Malicks Qualitäten als Rebounder und Shotblocker sind hinreichend bekannt. Unser 20-jähriges Academy Talent hat eine sehr gute erste Saison gespielt und kann jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen, was ihn in seiner Entwicklung einen weiteren Schritt nach vorne bringt. Und Bernd ist mit seinen 28 Jahren einer unserer routiniertesten Spieler, der seine Fähigkeiten als Teamplayer mit mehr Einsatzzeit auch noch stärker einbringen wird. Von daher mache ich mir keine Sorgen, was unsere großen Jungs angeht.
Und wann wird über den Nachfolger von Gordon Herbert entschieden?
Die Entscheidung, wer die OPEL SKYLINERS in der nächsten Saison trainiert, wird in den nächsten ein bis zwei Wochen fallen.
