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Freddy Kleemichen - Rookie mit Sinn für Realismus

Spielt beim MTV Kronberg - BARM-Talent Fredrick Kleemichen Das große "T" für Talent findet sich in vielen Artikeln über junge Basketballer. Schreiber- linge füllen damit das Porträt eines Spielers auf, von dem sie so gut wie nichts wissen (auch wir sind schon nach diesem Prinzip verfahren - sorry!). Für die betroffenen Youngster kann das T-Wort Fluch und Segen zugleich sein.

Segen, weil es sich im Glanz der Vorschusslorbeeren gut sonnen und vor Homies & Chicks cool angeben lässt ("Hey, schon mein Foto im neuen B-Ball Mag gesehen?"). Fluch, weil es nicht mehr nur ums lässige Zocken mit der orangenen Murmel geht. Man muss Erwartungs- haltungen erfüllen - von Trainern, Managern und jenen Journalisten, die einem die Flausen ein Supertalent zu sein, gerade erst ins Ohr gesetzt hatten.

"Talent ist ein Wort, das nichts bedeutet. Jeder denkt von sich, er sei das größte Talent. Vielleicht bin ich eins - aber erreicht hab ich noch gar nichts", lautet die realistische Einschätzung eines jungen Mannes, der in Szene Zeitschriften als "the next big thing" gehypt wird: Fredrick Gary Kleemichen. 17 Jahre jung, 2,09 m lang, Flügelspieler beim Regionalligisten MTV Kronberg und einer der vielversprechenden Zöglinge der Basketball Academy Rhein-Main. "Für einen Flügelspieler seiner Größe hat Freddy eine wirklich gute Körperkontrolle. Er hat die Perspektive, Basketball auf sehr hohem Niveau zu spielen", urteilt Kronbergs Center Kamil Novak, selbst 142-facher tschechischer Nationalspieler.

Freddys größter Erfolg bislang: die Nominierung für die Juniorennationalmannschaft U18. Sein Ziel: Auf den Spuren der Vorbilder Pau Gasol und Dirk Nowitzki zunächst Europa und irgendwann die NBA erobern. "Die spanische und italienische Liga würde mich reizen. Da hat man viel Ansehen im Basketball und verdient gutes Geld." Klingt großspurig. Doch der 94 Kilo Schlacks ist reif genug um zu wissen, was die Basketballgötter vor Champion-Ringe und dicke Schecks gesetzt haben. Training, Training, Training.

"Es gibt viele junge Spieler mit Potential wie Freddy. Der Unterschied zwischen denen, die es ganz nach oben schaffen, und denen, die es nicht schaffen, liegt in der Einstellung", so BARM Coach Simon Cote. "Die Spieler, die es schaffen, haben stets den Willen, sich jeden Tag aufs Neue nach vorne zu puschen. Sie sind mental und physisch stark und scheuen nicht das Training."

Damit, gibt Freddy zu, hat er in der Vergangenheit Probleme gehabt. "Mittlerweile weiß ich, was meine Aufgabe ist, und was die Coaches von mir erwarten. Ich muss körperlich zulegen, konstanter auftreten und darf mich nicht immer selbst runter machen. Im letzten Jahr habe ich gegen gute Mannschaften 24 Punkte gemacht und dann kamen wieder Spiele, in denen ich Fehler und überhaupt keine Punkte mache. Das hat mich immer wieder zweifeln lassen."

Kronbergs Headcoach Milo Crnjac macht Freddy Mut: "Er kann hoch hinaus - wenn er begreift, dass er nur durch harte Arbeit ans Ziel kommt. Wir, die Trainer von Kronberg und der Basketball Academy, wollen ihm auf seinem Weg helfen, damit er sich gut entwickelt. Freddy ist schon jetzt ein sehr intelligenter Spieler, hat aber körperliche Defizite, die er durch intensives Training überwinden kann. Menschlich ist er ein 1A Typ."

Deutsch-Amerikaner Freddy Kleemichen, der bis zum sechsten Lebensjahr in North Carolina aufwuchs, ist bereit den ganzen Weg zu gehen. "Nach meinem überstandenen Bänderriss versuche ich, alles daran zu setzen, mich zu verbessern. Ich bin noch weit von dem entfernt, was ich erreichen möchte. Mit 21 will ich mich zur NBA Draft melden und gepickt werden. Ob es klappt, weiß ich nicht. Aber es ist das Ziel, auf das ich hinarbeite."

Viel Zeit für Dinge, die einem 17-Jährigen so im Kopf herumspuken bleibt da nicht. Disco? "Klar gehe ich mal weg. Aber ich muss darauf achten, dass ich fit bleibe und nicht übermüdet zum Spiel komme." Mädels? "Schwierig. Wenn man so wenig Zeit hat und ziemlich oft müde ist, wenn man vom Training kommt, ist es schwer, eine feste Freundin zu haben. Ich hätte nichts dagegen. Aber es gibt wenige Mädchen, die sich darauf einlassen."

Zumal Freddy seit ein paar Wochen auch noch seine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann begonnen hat. Wenn er nicht gemeinsam mit den Teamkameraden Alex King und Patrick Taubert die Schulbank drückt, sind Zahlenspiele anderer Art angesagt: Wurfquoten, Punkte und Rebound-Stats wollen begutachtet und verbessert werden. "Ich will zwar immer alles geben, aber es nicht einfach, wenn man arbeitet und zur Schule geht, sich voll zu konzentrieren. Es muss eines meiner Ziele sein, mich mehr auf Basketball zu fokussieren."

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