(Quelle: Sport1)
Es hätte doch alles anders werden sollen, wäre es nach den Opel Skyliners gegangen. Doch es war wie immer: Meister ALBA Berlin gewann in Frankfurt, das zwischenzeitlich schon wie der Sieger ausgesehen hatte. Den "Albatrossen" ist in den Playoffs offenbar einfach nicht beizukommen. Auch wenn die Skyliners natürlich nicht aufgeben - ein wenig Ratlosigkeit konnte man ihren Äußerungen schon entnehmen.
Auch im zweiten Halbfinale der s.Oliver BBL war das Heimrecht in den Playoffs kein Vorteil. Diese bittere Erfahrung machten die Telekom Baskets Bonn, Vizemeister Bonn verlor das erste von maximal fünf Duellen gegen den rheinischen Rivalen RheinEnergy Cologne mit 83:87. Die zweiten Spiele finden am kommenden Mittwoch in der Berliner Schmeling-Halle (20.00 Uhr) und in der KölnArena (19.30 Uhr) statt.
Diesmal war Derrick Phelps nicht zu bremsen
"Das war der erste Schritt ins Finale, aber wir müssen noch zwei Mal gewinnen", freute sich ALBA-Trainer Emir Mutapcic nach dem gelungenen Coup in der Frankfurter Ballsporthalle, der den sechsten Titel in Serie wieder greifbarer macht. Vor 4050 Zuschauern präsentierten sich die zum Ende der Bundesliga-Hauptrunde (nur 5. Platz) schwächelnden "Albatrosse fast schon wieder meisterlich.
"Wir sind rechtzeitig zu den Playoffs in Bestform gekommen», meinte Spielmacher Derrick Phelps. Der US-Amerikaner war mit 24 Punkten und 100-prozentiger Trefferquote bei seinen Feldwürfen der Spiel entscheidende Akteur. Sein Landsmann Alexis (19) und der im letzten Viertel überragende Jugoslawe Koturovic (20) standen ihm kaum nach.
"Uns fehlt der Killerinstinkt"
"Phelps machte den Unterschied aus», analysierte der enttäuschte Skyliners-Coach Gordon Herbert, der der verpassten Revanche für das mit 88:100 verlorenen Pokal-Finale von Berlin nachtrauerte. Der Sieg lag nahe, als die Hessen nach dem 3. Viertel mit 63:56 führten.
"Da haben wir es versäumt, den Sack zuzumachen. Uns fehlte der Killerinstinkt", meinte Routinier Nürnberger, der die Playoff-Serie noch für "völlig offen" hält. Für ALBA-Coach Mutapcic war Ausschlag gebend, "dass wir Frankfurts Distanzwerfer aus dem Spiel nahmen". Das Trio Wucherer (2), Austin (6) und Roller (7) erzielte zusammen gerade mal 15 Punkte. Da half auch die Gala-Vorstellung von Goree (23 Punkte/13 Rebounds) wenig.
Bonn hofft auf Paul Burke
Wie im Viertelfinale gegen Bamberg gab Bonn beim Halbfinalstart gegen Köln den Heimvorteil aus den Händen. "Das hat aber nichts zu bedeuten. Wir haben erst ein Mal gewonnen", wollte Kölns Coach Svetislav Pesic von einer Vorentscheidung nicht wissen. Auch weil der Umzug in die über 18.000 Fans Zuschauer fassende KölnArena nicht unbedingt von Vorteil sein muss - siehe Kölner Niederlage gegen Bonn zum Bundesliga-Auftakt.
"Wir haben keine Angst, in der KölnArena zu spielen" meinte Bonns Trainer Predrag Krunic, der am Mittwoch auf den Einsatz von Paul Burke hofft. Der Spielmacher fehlte wegen einer im fünften Spiel gegen Bamberg erlittenen Fußverletzung. So trug Rencher die alleinige Last der Spielgestaltung, avancierte aber dennoch mit 24 Punkten zum überragenden Werfer vor Beechum (18.) und Zecevic (18). Zudem wird am Mittwoch Hurl Beechum fehlen: Der US-Amerikaner reist zur Beerdigung eines Familienmitglieds in die USA.
Fünf Viertelfinal-Spiele stecken in den Knochen
Die Partie in der mit 3500 Fans ausverkauften Hardtberghalle kippte zu Gunsten der zur Pause noch 40:45 zurück liegenden Kölner, die vom 75:74 (35.) binnen zwei Minuten auf 82:74 davonzogen. Mit einer Energieleistung kam Bonn zwar noch einmal auf 81:82 (38.) heran, doch durch Freiwürfe von Harrison und Obradovic retteten sich die Gäste ins Ziel.
"Bei Bonn hat sich die Belastung der fünf Spiele gegen Bamberg bemerkbar gemacht", sagte Pesic, der in Harrison (22) und Arigbabu (21) seine besten Werfer hatte.