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„Hoffentlich schmeckt am Ende auch das Gericht...“

Vergangene Saison kam Marius Nolte meistens von der Bank ins Spiel, in dieser Spielzeit ist er seit dem Ausfall von Joe Dabbert plötzlich der einzige einsatzbereite Center der DEUTSCHE BANK SKYLINERS.

Die ungewohnte Rolle füllte er gegen Bamberg überzeugend aus, war mit 12 Punkten sogar Top-Scorer seiner Mannschaft. Nach einem harten Training liegt Marius Nolte in den Katakomben des Frankfurter Trainingszentrums und lässt sich von Physiotherapeut Dimitrios „Dimi“ Tikos durchkneten. Der perfekte Zeitpunkt also, um mit dem 29-Jährigen über das Bamberg-Spiel, den Teamgeist und seine neue Rolle in der Mannschaft zu reden.

Hallo Marius, Glückwunsch zu deiner guten Leistung gegen Bamberg (12 Punkte, 4 Rebounds). Warum ist es aber insgesamt bei euch nicht so gut gelaufen?

Naja, ich denke, um gegen Bamberg eine Chance zu haben, muss man schon ein ausgezeichnetes Spiel abliefern. Leider haben wir das nicht geschafft. Wir waren am Samstag nicht gut genug um das Spiel knapp zu halten, geschweige denn zu gewinnen. Sicher lag es mit daran, dass wir auf den großen Positionen nicht so tief besetzt waren. Wenn man gerade dabei ist aufzuholen und dann wieder den Defensivrebound nicht bekommt, dann merkt man, dass die Köpfe der Spieler schon nach unten gehen. Deshalb hat es gegen die guten Bamberger eben nicht gereicht.

Warst du denn zufrieden mit deiner eigenen Leistung?

Jein...ich hab nicht viel daneben geworfen, das war absolut okay. Aber zwischendurch war ich richtig kaputt und habe gemerkt, dass ich nicht mehr mit voller Energie hinten verteidigen kann, das war dann schon ärgerlich. Aber am Ende ist es auch egal wie ich gespielt habe, wenn wir mit 30 Punkten verlieren.

Deine Situation hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison ja deutlich verändert. Im Vorjahr warst du meistens Center Nummer zwei oder drei, im Moment bist du nach dem Ausfall von Joe Dabbert der einzige „lange Kerl“. Wie gehst du mit der Situation um?

Das mit Joe ist sehr schade, ich hatte in der Vorbereitung das Gefühl, dass wir uns immer besser ergänzt haben. Die aktuelle Situation ist natürlich nicht ideal, 30 Minuten Spielzeit sind für mich schwer zu stemmen. Aber es lässt sich im Moment eben nicht ändern, deshalb gebe ich einfach alles und mache das Beste draus.

Abgesehen von der Niederlage in Bamberg habt ihr in der Vorbereitung ja viele gute Spiele abgeliefert, beispielsweise gegen TBB Trier und EnBW Ludwigsburg. Wie bewertest du bis jetzt das Team der DEUTSCHE BANK SKYLINERS, sowohl vom Teamgeist her, als auch von der Qualität?

Ich bin sehr überzeugt von unserem Team. Man hat in der Vorbereitung gesehen, was wir in der Lage sind zu spielen, beispielsweise im Spiel gegen Trier, was wir deutlich gewonnen haben (87:71). Natürlich ist die Stimmung nach den Ausfällen kurzzeitig nicht so gut gewesen, aber wir haben wieder mal ein Team, bei dem die Chemie absolut stimmt. Und unsere vergangene Saison hat gezeigt, wie wichtig Teamchemie sein kann.

Was erwartest du von dieser Saison?

Ich bin sicher, dass wir wieder eine positive Spielzeit vor uns haben. Um es mal so zu formulieren: Die Zutaten für eine erfolgreiche Saison sind vorhanden, hoffen wir, dass am Ende auch das Gericht schmeckt ().

Euer „Chef-Koch“ Gordon Herbert konnte wegen anhaltender Rückenprobleme am Samstag nicht auf der Trainerbank sitzen. Was zeichnet ihn als Trainer aus?

Wir hoffen, dass „Gordie“ bald wieder zurückkommt. Zuallererst hat er wahnsinnig viel Ahnung vom Basketball. Außerdem hat er ein Konzept mit klaren Regeln, die es einfach machen, sich nach seinen Vorgaben zu richten. Durch ihn fällt es leicht, sich immer weiter zu verbessern.

Am kommenden Mittwoch spielt ihr in der Eurocup-Qualifikation gegen Besiktas Istanbul (19 Uhr, Ballsporthalle). Was habt ihr euch für das wichtige Spiel vorgenommen?

Die einzige Chance, wie wir die Ausfälle kompensieren können, ist nochmal individuell eine Schippe draufzulegen. Wir benötigen von jedem eine absolute Energieleistung, 40 Minuten lang organisierte Defensive, Offensive und Powerbasketball.

Zur vergangenen Saison bist du ja aus Paderborn an den Main gewechselt. Als welche Art von Spielertyp würdest du dich beschreiben?

Ich versuche der Mannschaft durch meine kämpferische Spielweise zu helfen, weil ich sicher nicht der technisch stärkste oder der athletischste Spieler bin. Spezielle Stärken von mir sind sicher mein Offensiv-Rebounding und die Fähigkeit, meine Mannschaftskollegen gut einzusetzen.

Obwohl du erst seit letzter Saison bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS spielst, giltst du schon jetzt als Spieler, der sich häufig über das Sportliche hinaus engagiert, z.B. in sozialen Projekten. Ist das eine Sache, dir dir persönlich wichtig ist?

Ich muss dazu erstmal sagen, dass ich es enorm leicht fand, mich in den Verein einzugliedern und mich mit ihm zu identifizieren. Wenn das gegeben ist, dann hat man auch mal Zeit für Sachen, die abseits des Spielfeldes stattfinden, wie beispielsweise die angesprochenen sozialen Projekte.