Vor 2840 Zuschauern spielen die DEUTSCHE BANK SKYLINERS 61:68 gegen Besiktas Istanbul. Da half auch die Neuigkeit nicht, dass in Bradley Buckman ein neuer Power Forward verpflichtet wurde. Im Rückspiel am kommenden Dienstag, 5. Oktober, wird der 2,03 Mann aber ins Spielgeschehen eingreifen können und auch am Samstag gegen die EWE Baskets Oldenburg zum Einsatz kommen.
Ein lauter Pfiff des Schiedsrichters in der 22. Spielminute und den 2840 Zuschauern in der Ballsporthalle, die türkischen Fans mal ausgenommen, ist klar: Jetzt wird’s schwer. Was passiert war? Unser momentan einziger Center, Marius Nolte, hatte gerade sein viertes Foul bekommen. Bis dahin war es eine ausgeglichene Partie, mit leichten Vorteilen auf Seiten der DEUTSCHE BANK SKYLINERS. Insbesondere weil Marius Nolte bis dato eine sehr gute Leistung ablieferte. Sechs Punkte und drei Rebounds konnte sich der 2,06m große Center in nur knapp 14 Minuten in die Statistik schreiben. „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt“, bestätigt Marius Nolte.
Zu Beginn der Partie konnte man dem Team um Geburtstagskind DaShaun Wood anmerken, dass trotz der körperlichen Nachteile unter den Körben, eine gehörige Portion Kampfgeist vorhanden ist. Immer wieder sieht man sie den Weg zum Korb in aller Konsequenz suchen. Entweder wird der eigene Abschluss gesucht oder der freistehende Mann zum Korbleger oder Wurf gefunden. In der ersten Halbzeit wirken insbesondere die großen Spieler von Besiktas Istanbul immer wieder überrascht, wenn DaShaun Wood blitzschnell an ihnen vorbeigeht und den Abschluss sucht. Mit 15 Punkten war Wood dann auch Topscorer seiner Mannschaft und allen Fans in der Ballsporthalle zeigen, dass mit ihm diese Saison noch zu rechnen sein wird.
Der Knackpunkt der Partie war die Umstellung der Defensive bei Besiktas Istanbul zur zweiten Halbzeit. Nachdem sie feststellen mussten, dass man nicht in der Lage war, die schnellen Frankfurter in der Mannverteidigung zu stoppen, entschied sich das türkische Trainergespann auf eine Zonendeckung umzustellen – mit Erfolg. „Mit der Zone haben sie unseren Rhythmus durcheinander gebracht und uns zu deutlich langsamerem Spiel gezwungen“, erklärt DaShaun Wood ein wenig frustriert. Mit Hilfe der langsameren Spielweise gelang es den Türken den Vorsprung der Frankfurter Stück für Stück aufzuholen. Auch Headcoach Gordon Herbert sieht die Zonenverteidigung als einen der Hauptgründe für den Sieg der Türken: „Gegen die Zone konnten wir nicht mehr so gut zum Korb ziehen, das hat uns aus dem Konzept gebracht. Die Folge war, dass wir auch bei unseren Dreiern immer ein wenig gezögert haben.“
Das beste Mittel eine Zone zu knacken sind die Distanzwürfe. Doch leider fanden die Schützen um Jimmy McKinney und Dominik Bahiense de Mello nie die richtige Einstellung in der Wurfhand. Nur vier von insgesamt 24 Versuchen (16,7%) fanden ihr Ziel. „Ein paar von den Dreiern waren sogar richtig frei. Wenn man die dann nicht trifft, wird es eben schwierig“ erläutert Sportdirektor Kamil Novak. Gleichzeitig schaut er aber auch nach vorne: „Sieben Punkte aufzuholen wird nicht leicht, aber es ist eben auch nicht aussichtslos.“
Helfen könnte da die Verpflichtung des neuen Power Forwards Bradley Buckman, der beim Rückspiel in Istanbul dem Team Unterstützung unter den Körben geben wird. „Bruckman ist ein guter und ´tougher´ Spieler. Er wird dem Frankfurter Team in vielen Dingen helfen können. Eine gute Wahl!“, beschreibt der türkische Headcoach Burak Biyiktay, der Bruckman noch aus der vergangenen Saison in der Türkei kennt.
Da der Sieger der Eurocup-Qualifikation aus den Ergebnissen des Hin- und Rückspiels ermittelt wird, könnten auch die letzten beiden Punkte von DaShaun Wood, in der letzten Sekunde der Partie, noch einmal richtig werden. „Für uns heißt es jetzt, sich im Training richtig gut vorzubereiten, um bereit für die Zone zu sein“, beschließt ein nun schon etwas optimistischer wirkender DaShaun Wood.
"In Istanbul zu gewinnen wird schwer. Die türkischen Fans werden ihr Team nach vorne treiben. Aber es sind nur sieben Punkte. Nichts ist verloren", gibt sich Headcoach Gordon Herbert kämpferisch.