(Samstag, 17. September 2005 von HPL)
Am Sonntag Abend ging's um 22 Uhr von Frankfurt Richtung Belgrad. Dort sind wir gut gelandet. Die Busfahrt ins Hotel musste etwas warten, da 2 Mitreisende den notwendigen Reisepass zu Hause vergessen hatten. Dafür zeigte sich das nächtliche Belgrad von seiner besten Seite bei etwa 18 Grad und einem leichten Lüftchen.
Im altehrwürdigen Hotel Metropol auf dem Bulvar Kralja Alesksandra fand ich dann endlich um 2:15 Uhr in der Früh mein Bett, dass leider 50 cm zu kurz war.
Morgens um 8:20 war die Bettruhe schon zu Ende, denn es war vor der Reise ins 80 km entfernte Vrsac noch einiges vorzubereiten. Eine kräftige Dusche ersetzte den fehlenden Schlaf und nach einem ausgiebigen Frühstück war die Welt wieder in Ordnung.
30 deutsche Fans machten sich dann im Bus auf den Weg ins 80 km entfernte Vrasc. Strahlender Sonnenschein sorgte für die richtige Stimmung und die ersten Prognosen für das Spiel gegen Italien machten die Runde. Die erfahrenen Fans, wie Kurt Geier, aus Leverkusen, der auch in der Ballsporthalle kein Unbekannter ist, ließen sich nicht vom Glauben an einen deutschen Sieg abbringen. Uns soll’s nur Recht sein.
Das beschauliche Vrsac bot eine tolle Kulisse und bei der Stadtführung fielen zahlreiche Sehenswürdigkeiten ins Auge, die man gar nicht vermutet hätte. Prunkstück der 14.000 Einwohnerstadt ist die “Millenium Arena“, die kurz vor dem Start des Eröffnungsspiels noch ihren letzten Schliff bekam.
4.000 Zuschauer fasst dieses Schmuckstück und nach der Begrüßung von Marko Pesic durch seine Landsleute meinte dieser: „Gegen Italien haben wir alle Serben auf unserer Seite“.
Um 16.30 Uhr kommt unser Team mit Polizeieskorte in die Halle. Pascal begrüßt mich mit den Victoryzeichen und auch die Roberts (Maras und Garett) -strahlen Zuversicht aus.
18.00 Uhr die Halle beginnt sich zu füllen und die Fangruppen stimmen sich ein, wobei unsere deutsche Gruppe nicht zu überhören ist mit dem „Deutschland, Deutschland"- Stakato.
Italien zieht in den ersten Minuten Vorteile aus der noch nicht abgelegten Nervosität unseres Teams. Unser Pascal sorgt mit viel Übersicht dafür, dass das Spiel nicht einseitig wird, als er nach 4 Min. den ersten Feldkorb zum 8:9 versenkt und nur wenige Minuten später noch für das 11:12 sorgt.
Zu diesem Zeitpunkt hat Dirk Nowitzki seinen Rhythmus noch nicht gefunden, so dass Italien mit 17:14 ins zweite Viertel geht. Nach 16 Minuten dann die ersten Punkte von Dirk von der Linie und Pascal punktet weiter. 6 Sekunden vor der Halbzeit dann ein Doppelschlag als Marko Pesic und Nowitzki mit 2 Dreiern den Pausenstand auf 34:38 verkürzen.
Pascal hat zu diesem Zeitpunkt schon 8 Punkte gesammelt. Mit viel Zuversicht kommt das deutsche Team aus der Pause und holt sich nach 6 Minuten endlich die verdiente Führung und der erste Dreier von Pascal führt zu einer 10 Punkte Führung. Nervosität auf der Bank Italiens, denn unser Team zeigt sich nun in blendender Verfassung. Doch es kommt nicht der endgültige Befreiungsschlag, sondern nach fünf verpassten Rebounds kippt ein Dreier von Basile das Spiel.
Erinnerungen an Schweden werden wach, doch Pascal schafft 10 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem zweiten Dreier zum 74:74 die Rettung in die Verlängerung.
Was jetzt folgte war reine Nervensache und hier war Italien stärker. Am Ende stand es 82:84, was Italien den Sieg und dem deutschen Team nur viel Anerkennung brachte. Pascal zeigte sein wohl bestes Spiel im Nationalteam und war mit 14 Punkten nach Nowitzki 27 und Femerling 18 erfolgreichster Punktesammler.
Seine Leistung fand auch hohe Anerkennung beim Bundestrainer, den er mit zur Pressekonferenz begleitete. „Ich bin trotz der Niederlage froh, dass ich endlich meine Leistung abrufen konnte und ich bin zuversichtlich, dass wir als Team in den nächsten Spielen noch stärker zusammenwachsen. Beste Grüße auch an die Fans in Frankfurt.“
Im zweiten Spiel der Gruppe A besiegte Russland die Ukraine mit 86:76.
Euer hpl