Nachdem mit dem Interview mit Robert Maras, Gerrit Terdenge und Robin Grey ein Blick in die Anfangstage von Pascal Roller im Frankfurter Trikot geworfen wurde und mit dem Video seiner Abschiedszeremonie vor dem Heimspiel gegen Oldenburg am Anfang der laufenden Spielzeit der Sprung in die jüngere Vergangenheit gelungen ist, bildet ein Interview mit Jimmy McKinney den Abschluss einer kurzen Zeitreise vor dem „historischen“ Aufeinandertreffen der „Pascal Roller Allstars“ gegen die FRAPORT SKYLINERS heute Abend.
Zudem konnte die Facebook-Familie der FRAPORT SKYLINERS Fragen an den Scharfschützen im sechsten Jahr in Frankfurt stellen.
Jimmy, du hast lange Zeit mit Pascal zusammen gespielt und kennst ihn also recht gut. Beschreib ihn doch mal als Spieler.
Er erinnert mich an Steve Nash. Gerade seine mentale Stärke ist beeindruckend. Jeder weiß, dass er ein großartiger Schütze ist, aber auch seine Spielintelligenz, sein Basketball-IQ sucht seinesgleichen. Er kennt seine Mitspieler, ihre Stärken und gibt dir dadurch Selbstvertrauen. Er ist ein Point Guard, mit dem man einfach gerne zusammenspielt und der es einem sehr leicht macht, auf dem Feld gut auszusehen.
Mit was für einem Gefühl gehst du in das Spiel am Samstag? Du spielst dann ja gegen ihn und nicht mehr mit ihm.
Das wird unangenehm (lacht). Diese Dreier aus dem vollen Lauf, die ansatzlosen Würfe, die angetäuschten Crossover-Dribblings… Du weißt genau was als nächstes kommt, aber du kannst es nicht verteidigen. Auch letztes Jahr war es so. Alle kannten sein Spiel und er hat trotzdem seine Punkte gemacht und Würfe genommen.
Gibt es eine besondere Vorbereitung auf das Spiel? Spezielle Analysen von Pascal zum Beispiel? Gibst du den anderen vielleicht ein paar Tipps wie man ihn am besten verteidigt?
(grinst breit) Oh nein. Ich lasse die jungen Spieler sehen und erfahren, warum Pascals Poster hier in der Halle [Basketball City Mainhattan] oder im Treppengang des Büros hängt und warum er hier „The Man“ ist.
In knappen Spielen und Momenten scheinst du immer eine Schippe drauflegen zu können. Ist das etwas, dass du speziell trainierst oder ist das einfach in dir? Und mit Bezug auf das Spiel gegen Pascal: Was für ein Spiel erwartest du, gerade wenn es knapp werden sollte?
Ich denke, dass dies zu den Dingen gehört, die man einfach lieben muss. Als Kind habe ich immer Michael Jordan oder heutzutage Kobe Bryant beobachtet. Als kleines Kind nimmt man immer diese Würfe bei denen man selbst runter zählt. Drei, zwei, eins – Wurf. Man wollte immer der Held sein. Ich versuche immer dem Team zu helfen, ich habe aber auch keine Angst davor, den Wurf mal nicht zu treffen. Dennoch glaube ich immer fest an den Erfolg. Zum Spiel am Samstag sage ich dir eins: Das Team von Pascal wird definitiv aufs Feld kommen und zeigen wollen, dass sie spielen konnten und noch können. Aber ich werde natürlich versuchen das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Ich werde zu unseren Jungs sagen, dass wir doch nicht gegen die anderen verlieren können. Ich will gewinnen, das ist klar (grinst). Egal wie! Ob es spannend wird oder eindeutig ist dabei fast egal (lacht und zwinkert mit den Augen). Ich liebe Pascal, aber das Spiel will ich gewinnen!
Das ist mal eine klare Ansage… Unsere Facebook-Fans hatten die Möglichkeit, Fragen an dich zu posten und wollten einiges wissen…
Oh, oh… Was kommt jetzt (grinst).
Naja, zum Beispiel, ob du dir vorstellen kannst deine Basketballkarriere in Frankfurt zu beenden?
Ja, ganz klar! Nach sechs Jahren in Frankfurt kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ist Frankfurt mittlerweile eine Art zweites zu Hause für dich?
Absolut! Außer meiner Heimatstadt St. Louis in den USA habe ich ja noch nirgendwo sonst gelebt. Ich bin neun bis zehn Monate im Jahr hier und damit wird es eindeutig zu meinem zweiten zu Hause. Was St. Louis und Frankfurt für mich gemeinsam haben ist, dass ich jeweils bei meiner Familie bin. In den USA bin ich bei meiner verwandtschaftlichen Familie und in Frankfurt bei meiner Basketballfamilie.
Was war deine bisher beste Erfahrung in Deutschland und mit dem Team?
Spiel Fünf im Finale in Bamberg vorletzte Saison. Wir haben verloren [an dieser Stelle sieht man förmlich wie sich Jimmys Blick verklärt und er in Erinnerungen zu schwelgen scheint. Die nächsten Worte kamen erst einige Augenblicke später…] Aber diese Erfahrung; ein fünftes Spiel in Bamberg zu spielen, die würde ich gerne wieder machen. Ehrlich, das war eine der besten Erfahrungen meines Lebens! Außer vielleicht noch im „Michael Jordan Classic“- Spiel gewesen zu sein. Justin war damals auch dabei.
Gibt es Spieler mit denen du über die Jahre hinweg richtige Freundschaften geschlossen hast? Mit denen du auch noch in zehn Jahren Kontakt haben wirst?
Da gibt es auf jeden Fall welche! Derrick Allen mit Sicherheit! Da bin ich mir absolut sicher. Wir sind irgendwie fast wie Brüder. Auch Greg Jenkins, Aubrey Reese oder auch DaShaun Wood, Tez Robertson und Anthony King. Natürlich Lorenzo Gordon, wir sind ja Verwandte. Mit diesen Jungs bin ich wirklich häufig in Kontakt und werde es auch in zehn Jahren noch sein.
Wir haben dich das schon im letzten Jahr gefragt und danach hast du gleich mehrfach gezeigt, dass du es kannst, von daher und in der Hoffnung auf den selben Effekt wie damals, stellen wir diese Frage gerne noch mal: Wann sehen wir dich mal wieder dunken?
(grinst) Das weiß ich nicht. Nachdem ihr mich letztes Jahr schon gefragt habt, ist mir das damals nicht aus dem Kopf gegangen. Glaubt es oder nicht, aber damals in der High School oder am College bin ich ständig zum Korb geflogen. Aber jetzt, wo ich älter bin… da denke ich, dass es Energieverschwendung ist (lacht laut).
Hand aufs Herz: Wer würde einen Dunk-Contest zwischen dir zu deinen Fliegertagen und Tez Robertson heute gewinnen?
Ganz klar ich! Als ich in der High School war… Junge da war was los. Ich habe noch alte Kassetten von meinen Spielen zu Hause. Ich sage meinem Vater, dass er ein paar rüberschicken soll. Versprochen!
Jemand wollte wissen wie gut du mit der linken Hand bist? Triffst du Dreier damit? Auch zwei in Folge?
Wenn ich alleine in Halle am trainieren bin, dann schon (grinst). Aber ich bin nicht Kobe Bryant und spiele ein ganzes Spiel mit meiner schwächeren Hand. Wenn ich trainiere, dann treffe ich auch mal den ein oder anderen.
Welche Musik hörst du? Was kannst du empfehlen?
Jay-Z, der ist sicher einer meiner liebsten Rapper aller Zeiten. Aber auch viele Oldies wie die Temptations. Ich bin eher ein old-school-Typ.
Als Frankfurter Spieler: Hast du jemals „Ribbsche mit Kraut“ oder einen „scheene Handkäs mit Musik“ gegessen?
Was ist das? [nach einer kurzen Beschreibung der Frankfurter Spezialitäten] Nein, dass habe ich noch nie gegessen. Barbeque-Rips esse ich gern (lacht). Aber weißt du was? Ich würde es probieren, nur um zu schauen, ob es mir nicht doch schmeckt. Marius muss mich dazu mal einladen (grinst).
Wo wir gerade bei lokalen Spezialitäten sind… Wie gut ist dein Deutsch?
Oh Mann… Ich verstehe es ganz gut. Gerade wenn jemand direkt mit mir spricht und ein wenig Rücksicht nimmt. Für eine richtige Konversation reicht es nicht ganz. In Deutschland wird man einfach zu verwöhnt, denn alle sprechen englisch. Das macht es sehr einfach und lässt dich schnell wohl und heimisch fühlen. Das liebe ich an Frankfurt und Deutschland.
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Weitere Hinweise
Heute Abend um 18 Uhr stehen Pascal Roller und Jimmy McKinney wieder gemeinsam auf dem Basketballparkett der Basketball City Mainhattan (NordWestZentrum) – wenn auch in verschiedenen Teams. Karten für das Spiel sind mittlerweile nicht mehr erhältlich.
Bilder vom Spiel werden allerdings sowohl in der Hessenschau des Hessischen Rundfunks (Sonntag um 19:30 Uhr), als auch in der Sportshow auf RheinMain TV (Montag 19:00 Uhr, Pascal wird auch als Studiogast anwesend sein) zu sehen sein.