Der Ärger ist verraucht, die Wut über die in letzter Sekunde aus den Händen geglittene Chance hinuntergeschluckt: rund um die Ballsporthalle ist Spiel 4 in der "Best-of-Five" Serie gegen Bonn nur noch eine Notiz in der Vereinschronik der OPEL SKYLINERS.
Kapitän Pascal Roller: "Sicher saß die Enttäuschung tief. Besonders über die Art und Weise, wie wir verloren haben. Aber alles lamentieren hilft nicht. Wir haben noch eine Chance."
Der Blick richtet sich nach vorne, genauer gesagt auf die Bonner Hartberghalle - am Dienstag Schauplatz des Halbfinal-Showdowns zwischen zwei Teams, die ihre Fanlager nicht erst in den Play-offs mit beherztem Tempo-Basketball begeistern konnten. Doch für einen ist morgen so gegen 22:30 Uhr ein Jahr der Arbeit, der Planung, des Trainings, des immer wieder neu Motivierens vorbei.
"Do or die" - so lauten die Gesetze im finalen Play-off Krimi. Headcoach Gordon Herbert sollte am Ende recht behalten, der schon nach dem ersten Auswärtssieg in Bonn gemahnt hatte: "Dies wird noch eine lange Serie." Zwei Matchbälle konnten die "Mainhattan Giganten" nicht nutzen. Ein psychologischer Vorteil für den dreimaligen Vizemeister vom Rhein?
Co-Trainerin Daphne Bouzikou: "Im letzten Spiel wird die mentale Verfassung entscheidend sein. Wir müssen jetzt unseren Kopf frei bekommen." Und nicht mehr an das Jahr 2000 denken, als die Hessen nach einer 2:0 Führung im Semi-Finale gegen Leverkusen noch 2:3 ausschieden. Viel lieber noch einmal die gute Auswärtsbilanz vor Augen führen: fünf Siege gab's auf dem Hardtberg und nur zwei Niederlagen. Die letzte allerdings ziemlich deutlich am vergangenen Freitag mit 101:75.
"Wir müssen unsere Bestleistung bringen, dann bin ich davon überzeugt, dass wir das Finale erreichen", so Daphne Bouzikou. Die Wettquoten sprechen eine andere Sprache. Weil sie ihre Vorteile am Brett bislang nicht ausspielen konnten (Bonn holt 35.5, Frankfurt 31.8 Rebounds im Schnitt - fünf unter dem Saisonmittel) und Schlüsselspieler mit ihren Trefferquoten hadern wie Chris Williams (39.6 Prozent gegenüber 50 Prozent in der Saison) und Jukka Matinen (35.7 Prozent gegenüber 48.3 in der Saison) werden den OPEL SKYLINERS in Bonn nur Außenseiterchancen eingeräumt. "Umso besser", meint Pascal Roller. "Als Underdog in die Partie zu gehen, liegt uns. Wir sind schon häufiger in dieser Saison unterschätzt worden. Das macht uns nur stärker."