Sie kamen aus Ungarn, den USA, Deutschland und sogar dem Libanon, für drei Tage vereint durch ein Ziel: sich so gut wie möglich zu präsentieren beim alljährlichen Court Side Pro Camp, das als wichtigste Adresse für Basketballspieler auf Jobsuche gilt.
Im zweiten Jahr durften die OPEL SKYLINERS das Rekrutierungscamp, das zuvor nur in Ungarn stattfand, in ihrer modernen Trainingsstätte Basketball City Mainhattan ausrichten. In Zusammenarbeit mit Europas größter Spieleragentur Court Side.
Geert Hammink, der noch vor wenigen Wochen mit RheinEnergie Köln gegen Frankfurt in den Play-offs kämpfte und nach dem Karriereende nun Vize-Präsident von Court Side ist, erklärt den Stellenwert der Veranstaltung: "In der Basketball-Szene nimmt das Camp eine sehr wichtige Rolle ein. Aufgrund des Camps wurden schon viele Verträge abgeschlossen. In den kommenden Tagen, wenn die Trainer ihre Eindrücke verarbeitet haben, wird bei uns das Telefon nicht mehr stillstehen."
72 Akteure aus 21 Ländern nutzten die Chance, ihre Visitenkarte vor Talent- suchern aus den Top-Ligen abzugeben. Sogar Übungsleiter aus Syrien wurden auf den Rängen gesichtet. Aus der Bundesliga waren unter anderem die Headcoaches Predrag Krunic (Bonn), Armin Andres (Köln), Joe Whelton (Trier), Aaron McCarthy (Würzburg), Stefan Koch (Gießen) und Heimo Förster (Leverkusen) vertreten.
Unter den teilnehmenden Spielern, die das Camp als dreitägiges Mini-Turnier sozusagen unter simulierten Wettkampfbedingungen austrugen, waren neben talentierten No-Names wie dem 19-jährigen spanischen Point Guard Marc Sola auch die deutschen Nationalspieler Sven Schultze (Leverkusen), Marvin Willoughby und Vladimir Bogojevic (beide Köln) am Start.
"Ich bin zwar in Köln unter Vertrag, aber es ist eine schöne Möglichkeit zu spielen und sich nach außen, nach Europa zu präsentieren", so Bogojevic. Nicht nur aufgrund der Beteiligung gestandener Bundesliga-Profis kam OPEL SKYLINERS Co-Trainerin Daphne Bouzikou zu der Überzeugung, dass das spielerische Niveau gegenüber dem vergangenen Jahr "wesentlich höher" sei.
Auch das Interesse der Gäste auf den Tribünen war spürbar stärker. Über 100 Trainer, mehr als doppelt so viel als 2003, fanden sich für das Camp und die parallel von Court Side und den OPEL SKYLINERS organisierte Trainerfort- bildung (Coach Clinic) ein. Schließlich lockten prominente Redner wie Schwedens Olle Lunden, NCAA Coach des Jahres Phil Martelli und Welt- und Europameister Svetislav Pesic. Für die Trainerlegende war der Besuch in Frankfurt eine willkommene Abwechslung nach einer anstrengenden Saison, die für seinen Klub Barcelona mit dem Meistertitel glücklich endete. "Ich bin der Einladung von OPEL SKYLINERS Manager Gunnar Wöbke gerne gefolgt. Das ist eine gute Gelegenheit, alte Kollegen und Freunde wiederzusehen und sich mit ihnen auszutauschen."
Daphne Bouzikou war von Pesics leidenschaftlichem Vortrag begeistert: "Ich hätte ihm noch stundenlang zuhören können. Dieser Mann motiviert einen, mal wieder die Basketball Bücher in die Hand zu nehmen und noch härter zu arbeiten. Jetzt ist in mir endgültig der Wunsch entbrannt, doch eines Tages Headcoach zu werden, wenn mein kleiner Sohn aus dem Gröbsten raus ist."
Phil Martelli gab einen generellen Überblick über seine Trainingsmethoden. Gesunder Wettkampf steht beim erfolgreichen College-Coach im Mittelpunkt: "So etwas wie Spielzeitgarantie darf es nicht geben. Jeder muss sich im täglichen Training neu beweisen, egal, was er am Abend zuvor geleistet hat. Das ist auch für die jungen Spieler fair und motivierend. Niemand darf frustriert nach Hause gehen." Beeindruckt zeigte sich Martelli von Basketball City Mainhattan: "Diese Halle ist fantastisch. Sie erinnert mich an Trainingsstätten einiger NBA Teams."
Große Aufmerksamkeit weckte Marshall Glickman, ehemals Präsident der Portland Trail Blazers, heute Marketing Berater der Euroleague. Glickman erläuterte, woran der europäische Basketball im Hinblick auf Vermarktung und Popularität seiner Meinung nach krankt: "Wir arbeiten in der Unterhaltungs- branche. Das müssen viele Trainer und Manager noch lernen. Basketball muss die Antwort auf die Frage liefern: Was unternehme ich heute Abend? Die Fans wollen unterhalten werden - und damit meine ich nicht Cheerleader. Das Spiel auf dem Parkett muss Spaß machen. Man möchte athletische Aktionen bewundern, kein Freiwurf-Festival sehen."
Gegenüber Fans und Medien sollten sich Vereine noch mehr öffnen. "Es geht um Nähe, um Verfügbarkeit. Man darf sich nicht arrogant abschotten, nach dem Motto: Dein Pech, wenn du nichts vom Basketball verstehst. Wir müssen eine Fan-freundliche Atmosphäre schaffen, das Spiel und die Stars begreifbar machen. Interviews, Autogramme nach dem Spiel, Schulauftritte - das alles sind wichtige Bausteine, die Teams wie die OPEL SKYLINERS schon in ihr Konzept integriert haben."
"Die OPEL SKYLINERS haben eine unglaublich gute Infrastruktur. Die Halle in Basketball City ist einfach toll. Hotel, Schwimmbad, Shopping Meile direkt nebenan. Besser geht es nicht", schwärmte Geert Hammink am Ende des Camps . "Wir waren im letzten Jahr schon sehr zufrieden und werden wahrscheinlich mit diesem Event in Frankfurt bleiben."