Es war eine Partie, die in Erinnerung bleiben wird. „Das waren tolle Emotionen, ein toller Kampf“, sagte Trainer Eric Detlev – was seine Jungs in den 55 Minuten zuvor geleistet hatten, hatte etliche Superlative verdient.
Dabei war es ein holpriger Start für die Juniors. 9:15 stand es nach dem ersten Viertel aus Sicht der Gastgeber und das völlig verdient. Denn die Gäste aus Rhöndorf kauften den jungen Frankfurtern in der Defensive den Schneid ab und trafen in einer bis dahin zerfahrenen Partie ihre wenigen Würfe sicherer. Vor allem Florian Wendeler drückte der Partie am Anfang seinen Stempel auf.
„Unsere Intensität war okay“, sagte Detlev, „aber wir haben auch gegen einen sehr erfahrenen Gegner gespielt.“ Rhöndorf nahm das Spiel in den ersten Minuten besser an.
An diesem Bild änderte sich bis zur Pause nichts. Nach 16 Minuten stand es 16:19, viele Würfe fielen nicht. Auch die erste Führung (21:20, 17.) gab den Juniors keine Sicherheit. Und so ging es mit einem 24:31 in die Kabine, weil auch noch Stelianos Kyriakides mit der Sirene von jenseits der Dreierlinie eine weitere Duftmarke setzte.
Es sprach zu diesem Zeitpunkt nicht viel für die jungen Frankfurter. Doch die Mannschaft kam mit einer anderen Körpersprache aus der Kabine und spielte auf Augenhöhe.
Mitte des dritten Viertels krönte Johannes Richter mit einem Dreier einen 12:0-Lauf, der die Juniors mit 37:36 in Führung brachte. Danach schwappte die Begegnung hin und her. „Wir sind jetzt vehement allen Bällen hinterher gegangen“, lobte Detlev – und hob damit den Hauptgrund hervor, weshalb es jetzt lief im Spiel seiner Mannschaft.
Stefan Ilzhöfer brachte sein Team mit einem Buzzerbeater vor dem Schlussviertel mit 45:40 in Front. Später brachten Dreier von Tim Schönborn und Theron Laudermill Rhöndorf wieder heran (51:51). So kam, was kommen musste und der Begegnung auch gerecht wurde – Verlängerung.
Beim Stand von 64:64 am Ende der ersten Extra-Minuten hatte Max Merz die erste Chance zum Sieg, kam aber mit seinem Korbleger nicht durch. Das gleiche Bild dann am Ende der zweiten Verlängerung – wieder ist der Ball bei Merz, wieder zieht er zum Korb, wieder trifft er nicht.
Das Spiel war jetzt an Dramatik nicht zu überbieten, beide Teams gingen auf dem Zahnfleisch. Fossman schwang sich nun aber zum Held auf und arbeitete in der Abwehr wie ein Tier, schnappte sich am Ende sechs Abpraller in der Offensive – und sollte dann auch bei der letzten Aktion des Spiels im Mittelpunkt stehen. Und diese verlief so:
17 Sekunden, Rhöndorf führt mit einem Punkt, Merz hat den Ball. Er dribbelt, zieht in die Zone, sieht Fossman an der Dreierlinie stehen, passt den Ball raus. Ein Wurf, ein Moment der Stille – und ein Jubelschrei. Der Ball zischt durch die Reuse, die Juniors gewinnen den Krimi. Verdient, weil sie das Team waren, das sich für den Sieg zerrissen hat.
„Ohne Kyle wären wir nie so lang im Spiel geblieben, ich freue mich, dass ausgerechnet er den Schuss gemacht hat“, lobte Trainer Eric Detlev, der aber seinem gesamten Team eine unglaublich tolle Leistung attestierte – die am Ende mit einem Sieg belohnt wurde, der in Erinnerung bleibt.