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Konstantin Klein freut sich auf Frankfurt.

Konstantin Klein über Unterschiede, Tattoos und den Sommer

In der vergangenen Spielzeit gelang Konstantin Klein mit BiG Gotha der Aufstieg von der ProB in die ProA. Als Starter auf der Aufbauposition lenkte er die Geschicke des Teams (9,7 Punkte; 3,8 Assists, knapp 27 Minuten Spielzeit pro Spiel) und wechselte in diesem Sommer zu den FRAPORT SKYLINERS. Im ausführlichen Gespräch stellt sich der 21-Jährige vor und gibt Einblicke in das Trainingscamp, in dem er sich zurzeit auf die nächste Saison vorbereitet.

Konstantin Arm in Arm mit seiner Mutter.

Hi Konstantin, wie geht’s?

Gut. Ich laufe gerade die Treppen in den vierten Stock hoch, dass ist ein wenig anstrengend, aber sonst ist alles gut (lacht).

Du kommst neu nach Frankfurt zu den FRAPORT SKYLINERS. Stell dich doch mal in wenigen Worten selber vor. Was für ein Typ bist du?

Ich glaube, dass ich ein netter Typ bin. Andere sagen immer, dass ich immer gut drauf bin und ständig gute Laune habe. Ich bin aber auch sehr ehrgeizig. Wenn ich etwas will, dann tue ich alles dafür.

Auf deinem Arm hast du dir ein großes Tattoo stechen lassen und auch auf deiner Brust prangt ein gestochen scharfes Bild. Was ist die Geschichte dahinter?

Als erstes ist es mir wichtig zu klären, dass die Tattoos kein Ausdruck von irgendwelchen Problemen oder irgendwie so was sein sollen. Meine Kindheit war toll und ich habe eine gute Erziehung genossen. Dieses Klischee vom tätowierten Basketballer kann ich also nicht bedienen (lacht). Ich finde die einfach nur schön. Auf der Brust habe ich die drei Buchstaben KJK, die stehen für meine Mutter, meine Schwester und meinen Vater. Die Initialen sind umrahmt von einer Schlange, die meine Familie beschützen soll. Meine Familie ist mir sowieso absolut wichtig. Auf dem Arm habe ich einen Engel. Er ist ein Symbol dafür, dass ich immer sehr viel Glück gehabt habe und mich bei vielen Dingen glücklich schätzen kann; mit dem Basketball, mit meiner Familie. Die Initialen habe ich mir kurz vor dem 18. Geburtstag stechen lassen, das andere so mit 20. Aber das ist noch gar nicht richtig fertig. Ich überlege mittlerweile schon wieder, mir neue Tattoos stechen zu lassen. Mal sehen.

In Gotha hast du die Nummer 77 getragen, bei uns wird es die Nummer 7 werden. Hast du eine besondere Beziehung zu dieser Ziffer?

Ich wollte eigentlich auch schon in Gotha die Sieben tragen, aber da war der David Watson schneller gewesen. Er wollte dann auch kein Eins-gegen-Eins um die Nummer spielen (lacht). Eigentlich ist die Nummer auch völlig egal. Die Sieben ist die Lieblingsnummer von meinem Vater und meinem verstorbenen Großvater gewesen und irgendwie auch von mir. Daher freue ich mich, dass es in Frankfurt mit der Rückennummer klappt.

Du trainierst ja momentan in Berlin. Was genau machst du? Woran arbeitest du?

Ich bin hier im Camp von der Spieler-Agentur die mich betreut. Das ist richtig gut. In der ersten Woche war Björn Harmsen, der ja letzte Saison in Gießen Trainer war, als Übungsleiter da. In der zweiten Woche Henrik Rödl und aktuell Emir Mutapcic. Wer in der nächsten Woche kommt, weiß ich gerade gar nicht. Vormittags trainieren wir viel individuell an unseren Schwächen. Da wird viel am Ballhandling, am Pick and Roll oder Eins-gegen-Eins gearbeitet. Nachmittags ist dann Kraft- und Fitnesstraining dran. Hier sind ja viele richtig gute Leute: Philip Zwiener, Lucca Staiger, Oskar Faßler, um nur einige zu nennen. Für mich ist es schön zu sehen, dass ich mit diesen Jungs mithalten kann und die Unterschiede nicht allzu groß sind. Dafür trainiere ich fleißig weiter. Besonders das Athletiktraining finde ich toll. Wir machen eigentlich nichts mit Gewichten, sondern gehen eher ins Stadion, machen viele verrückten Dinge, wie Sprungvarianten, rückwärts Wände runterrennen und so. Man merkt die Spannung im Körper richtig. Das will ich nach dem Camp auch auf jeden Fall fortsetzen.

Also keinen Urlaub in diesem Sommer?

Ich war mit meinem Vater eine Woche in New York. Außerdem hat der Athletiktrainer aus dem Camp gesagt, dass ich eine Woche Pause machen soll, wenn ich das Training voll durchziehe. In dieser freien Woche geht es vielleicht mit meiner Freundin noch irgendwo an den Strand, bevor ich nach Frankfurt komme.

Bei der U20-EM hast du im vergangenen Jahr mit Danilo und Falko zusammengespielt. Erzähl doch mal was über dieses Turnier.

Wir waren als Mannschaft richtig gut und haben alle am selben Strang gezogen. Es war ja eine große Sensation und auch ein wenig überraschend, dass wir so gut abgeschnitten haben. Es war gut zu sehen, dass im Vergleich zu den Top-Nationen kein großer Unterschied besteht, auch wenn wir jungen Deutschen viel weniger Minuten in der ersten Liga bekommen, als das in vielen anderen Ländern der Fall ist. Da macht dann die Erfahrung vielleicht einen Unterschied aus, aber im Grunde konnten wir mit allen mithalten.

Was machst du, wenn du nicht auf dem Basketballfeld oder im Kraftraum steckst?

Eigentlich recht wenig. In meiner Freizeit versuche ich etwas für den Kopf zu machen. Zeitung lesen zum Beispiel. Es ist mir einfach wichtig, nicht nur den Körper zu trainieren, sondern auch im Kopf fit zu bleiben. In Gotha habe ich mit dem Zeichnen angefangen. Nur vor dem Fernseher zu sitzen geht einfach nicht. Aber natürlich mache ich auch die klassischen Sachen gerne, treffe mich mit Freunden oder meiner Freundin oder höre gerne Musik. Ich würde in Frankfurt gerne anfangen eine Sprache zu lernen, vielleicht besuche ich einen Sprachkurs und lerne spanisch.

Du kommst vom ProA-Aufsteiger BIG Gotha nach Frankfurt. Erklär uns doch mal warum du dich für Frankfurt entschieden hast?

Mir war wichtig, dass ich in der ProB richtig viel Spielzeit bekomme, gleichzeitig aber die Möglichkeit habe, mich in der Erstliga-Mannschaft durchzusetzen. Das will ich so gut wie möglich schaffen. Dafür trainiere ich so viel und gut ich kann - der Rest ergibt sich.

Was sind deine Erwartungen an die Fans in Frankfurt?

Ich würde mir wünschen, dass auch zu den Spielen in der ProB mehr Leute kommen. In dieser Liga wird schon richtig guter Basketball gezeigt, da wäre es einfach schön, wenn auch viele Leute zum Zuschauen kommen. Ganz generell: Dass immer gute Stimmung bei allen Spielen ist, auch wenn es mal nicht so gut läuft.

Was können die Fans im Gegenzug von dir als Spieler erwarten?

Vor allem, dass ich nie aufgebe. Ich verliere einfach nicht gerne und gebe alles um zu gewinnen. Da bin ich verbissen und gebe immer 100%.