<img src="/fileadmin/meldungsarchiv/Bilder/team/Spieler/Saison_202004-2005/_2320_20_C3_96zkan/bild_20050306_20hasan_20beim_20dunk.jpg" width="200" height="356" border="0" alt="Hasan Özkan lässt es richtig krachen
(Foto: ww.foto-storch.de)" align="RIGHT" valign="TOP"/> Wäre man im letzten Jahr zu Besuch bei Hasan Özkan gewesen, hätte man während des Gesprächs den Blick immer mal wieder über das weite Meer schweifen lassen können. In seinem Istanbuler Appartement genoss Hasan die Nähe zur See. Jetzt schaut er auf die Fassade eines China-Restaurants im Frankfurter Nordwestzentrum. Heimweh? "Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen", sagt der 2.06 m Mann lapidar. "Es zählt nur das Jetzt. OPEL SKYLINERS. 24 Stunden am Tag. Mehr gibt es nicht."
Im Hintergrund läuft "Inside NBA" ohne Ton. Michael Körner versteht Hasan nicht - noch nicht. Das deutsche Wörterbuch liegt auf dem Couchtisch. Daneben ein Kompass, damit der Moslem weiß, in welcher Richtung er sich gen Mekka verneigen muss. Mit dem ihm typischen, spitzbübischen Grinsen im Gesicht lässt Hasan seinen 112 Kilo schweren Körper aufs Sofa fallen - bereit zum Frage und Antwort Spiel.
Hasan, auf den ersten Blick wirkst du wie eine Kopie von Mario Kasun. Groß, muskulös, aggressiv. Und genau wie Mario bist du privat ein freundlicher, fast schon sanfter Typ. Wie würdest du dich selbst beschreiben?
Ich bin schon ein ähnlicher Typ wie Mario Kasun. Ich habe ihn in den Halbfinalspielen gegen Bonn gesehen. Er spielte manchmal ziemlich wild und verlor die Kontrolle. Das passiert mir auch manchmal. Es kommt ganz darauf an, wie ich in ein Spiel hineinfinde. Wenn mir die ersten Aktionen gelingen, läuft alles wunderbar. Wenn ich aber gleich einen Fehler mache und nach 30 Sekunden schon wieder auf der Bank sitze, ist für mich das Spiel meistens gelaufen. Dann ist meine Konzentration völlig weg und ich denke nur noch an den letzten Spielzug, den ich vermasselt habe.
Hast du ein bestimmtes Ritual, mit dem du dich auf ein Spiel einstimmst?
Ich setzte mich in die Halle, lege meine Hände an den Kopf, atme drei bis vier Minuten tief durch und gehe im Geist die Spielzüge durch, die wichtig sein könnten. Ich denke noch mal zurück an die Videoanalyse und die Stärken und Schwächen des Gegners und überlege, was ich zu diesem Spiel beitragen könnte.
Kann es sein, dass du manchmal zu motiviert bist, wenn du eingewechselt wirst?
Ja, das stimmt. Ich will zeigen, was ich kann, will rebounden, schießen, kämpfen, alles. Doch dann schaffe ich es oft nicht, weil ich total verkrampft bin. Der Schlüssel zum Spiel liegt hier (dabei tippt er sich an den Kopf). Wenn es hier stimmt, dann läuft es.
Wenn du das weißt, warum gehst du dann nicht ein bisschen entspannter ins Spiel?
Es gelingt mir manchmal zu sagen: Okay, vergiss den letzten Move. Jetzt kommt eine neue Situationen, eine neue Chance. Man muss im Spiel seinen Kopf klar bekommen. Aber das ist nicht leicht.
NBA Teams haben einen Mentaltrainer. Würdest du dir auch einen wünschen?
Ja, ein Mental-Coach ist sehr hilfreich. Bei Efes Pilsen hatten wir einen, der uns sehr gut tat. Ich war oft unzufrieden mit der Art wie ich spielte und mit meinem Leben. Das hat mich blockiert. Ich war wie blind vor Frust. Der Mental-Coach war immer für mich da. Wir sprachen viel miteinander. Ich konnte ihm alles erzählen. Er gab mir Tipps, mein Leben zu verändern. Ein Mentaltrainer würde auch unserem Team eine große Hilfe sein. Talent hilft dir als Spieler nur bis zu einem gewissen Punkt, wenn es in deinem Kopf nicht stimmt.