Außenseiter? Vielleicht. Chancenlos? Auf keinen Fall!
Die Favoritenrolle liegt ohne Zweifel bei Bamberg. Die Oberfranken spielen eine solide Saison und kommen nach zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen, inklusive einer knappen Niederlage gegen die Bayern, die ebenfalls im Halbfinale gegen Gastgeber MBC stehen, mit viel Selbstbewusstsein nach Weißenfels. Doch der Pokal hat seine eigenen Gesetze – und genau darauf setzen die SKYLINERS. Schon im Viertelfinale gegen Göttingen hat das Team gezeigt, dass es in entscheidenden Momenten über sich hinauswachsen kann.
Die Mannschaft lebt von ihrer Geschlossenheit. Spieler wie Kamaka Hepa, David Muenkat und Malik Parsons bringen Energie und Kreativität ins Spiel, während Jordan Theodore und Patrick Heckmann mit ihrer Erfahrung für Stabilität sorgen können. Vor allem aber müssen unsere Frankfurter defensiv stabil sein. Gelingt es, Bamberg früh den Rhythmus zu nehmen und sie nicht ins Laufen kommen zu lassen, ist alles möglich. Am Spruch „Offense wins games, but defense wins championships“ muss schließlich etwas dran sein.
Im ersten Aufeinandertreffen mit dem Team von Anton Gavel setzte es zwar eine knappe Niederlage, aber es wurde deutlich, wie unsere Jungs sie schlagen können: Rhythmus brechen und ein offensiv starkes Team (82 Punkte pro Spiel) bei möglichst wenigen Punkten halten. Im letzten Spiel schafften es unsere Jungs, das noch zu erreichen, fanden jedoch offensiv selbst nicht die richtigen Lösungen. Auch wenn Statistiken nicht immer die absolute Wahrheit sind, werden einige Tendenzen deutlich: Bei all unseren Siegen hielten unsere Jungs die Gegner bei knapp 76 Punkten, während man bei Niederlagen im Schnitt fast 86 Punkte zuließ.
Der X-Faktor: Leidenschaft und der Kampf um jeden Ball!
Ein Pokal-Halbfinale ist kein gewöhnliches Spiel – es ist ein Duell, das über Mentalität entschieden wird. Hier kann Frankfurt einen Vorteil haben: Die SKYLINERS haben nichts zu verlieren. Der Druck liegt auf Bamberg, während unsere Jungs befreit aufspielen können. Besonders beim Stichwort „Kampf“ kommt eine weitere wichtige Statistik ins Spiel: Bamberg ist ligaweit absolute Spitze bei den Rebounds. Rebounds sind Arbeit und zum Großteil auch Kampf. Hier kommt es nicht nur auf einige wenige Spieler an, sondern auf die gesamte Mannschaft. Jeder muss sich dem Battle stellen und um Rebounds und Loose Balls kämpfen, insbesondere wenn es wieder zu einem Low-Scoring-Game mit vielen Fehlwürfen und potenziellen zweiten Wurfchancen sowie Transition-Optionen kommt.
Weißenfels ist zwar kein Heimspiel, aber vielleicht kann die besondere Pokalatmosphäre das Team zusätzlich beflügeln. Leidenschaft, Kampfgeist und ein mutiger Auftritt – das sind die Zutaten, die benötigt werden, um Bamberg ins Wanken zu bringen. Und wenn die SKYLINERS das schaffen, dann ist das Finale zum Greifen nah.
Jetzt heißt es: Alles geben und Geschichte schreiben. Frankfurt glaubt an die Sensation – und wir auch!