(Montag, 16. Oktober 2006 - Pressemitteilung MTV Kronberg)
Jetzt hat es auch den MTV Kronberg erwischt. In der Fremde beim VfB Giessen musste das Team von Trainer Miljenko Crnjac eine knappe 63:67 Niederlage hinnehmen. Die Niederlage kam aber nicht ganz unerwartet, da der VfB Giessen als einer der Favoriten in der Basketball Regionalliga Südwest-Nord gilt und als besonders heimstark bekannt ist. Neuer Tabellenführer ist nun Dürkheim/BIS mit 10:0 Punkten, gefolgt vom VfB Giessen mit 8:2 Punkten und den dritten Tabellenplatz nimmt nun das heimische Team vom MTV Kronberg mit 8:2 Punkten ein.
Erstmalig konnte Trainer Milo Crnjac den bisher gesperrten Neuzugang Cedric Quarshie einsetzen, dem jedoch noch etwas die Bindung im Spiel zu seinen Mannschaftskameraden fehlte und zudem noch mangelnde Spielpraxis offenbarte. Verzichten musste der Coach jedoch auf den beruflich fehlenden Mokhtar Benbouazza, dessen Fehlen unter dem Korb eine höhere Hypothek in diesem Spiel war, wie sich später herausstellte. Ein weiteres Handi-Cap erfolgte im 3. Spielabschnitt, als sich Ron Merriwether bei einer Aktion verletzte und mit Verdacht auf einen Rippenbruch das Krankenhaus aufsuchen musste.
Im ersten Viertel konnten die Kronberger jedoch noch frei aufspielen und gingen verdientermaßen mit drei Punkten bei einem ausgeglichenen Spiel mit 15:12 in Führung. Auch der 2. Spielabschnitt sah keine Mannschaft besonders im Vorteil und der MTV Kronberg behauptete seine knappe Führung mit 31:30 zur Halbzeit.
Nach der Pause machte sich das Fehlen von Mokhtar Benbouazza unter den Körben für die Kronberger immer mehr bemerkbar und als sich Spielgestalter Ron Merriwether durch einen Zusammenstoss mit einem Gegenspieler auch noch verletzte, kam die "Stunde des Gastgebers". Dazu gesellte sich aus Kronberger Sicht auch noch einige dubiose Regelentscheidungen eines Schiedsrichters, des sonst gut leitenden Duos, der einige Pfiffe in der 2. Halbzeit in fragwürdigen Situationen zu Gunsten des Gastgebers entschied.
Dies endete dann zwangsweise in zwei Technischen Fouls gegen Kronbergs Trainer Miljenko Crnjac und dem Spieler Amrun Terzic. Zwar ackerten die Kronberger, vor allen Dingen durch Florian Hennen, der in allen bisherigen Partien einen bombenstarken Eindruck im Team hinterließ und auch der unter den Körben stark präsente Dennis Woodall, aber den Kronbergern fehlt in dieser Saison bisher der Erfolg durch die Treffsicherheit der Außenschützen, die Kronberg in den letzten Jahren besonders auszeichnete. Diesmal trugen die weiteren Kronberger Guards wie Sebastian Köhnert mit 3 Punkten, Rainer Szewczyk 6 Punkten, Amrun Terzic mit 2 Punkten und Alexander Simic 0 Punkte zu wenig zum Erfolg bei und Trainer Crnjac hofft das sein Team in den nächsten Spielen an die guten WurflLeistungen der letzten Saison endlich wieder anknüpfen können.
Trotz alledem konnte der MTV Kronberg kämpferisch überzeugen und im letzten Viertel in der 31. Minute beim Stand von 47:50 die Führung nochmals verteidigen, um jedoch später durch einen 12 Punkte-Lauf von Giessen auf die Verliererstraße zu geraten. Giessen kam bei dem intensiv in der Verteidigung geführten Spiel immer besser durch ihre Ganzfeldpresse gegen Kronberg ins Spiel, da Kronberg diesmal, vielleicht auch geschwächt durch den zwischenzeitlichen Ausfall von Ron Merriwether und der fehlenden Kompensation von seinen Mannschaftskameraden, dass notwendige technische Vermögen an diesem Tage fehlte, um den Gastgeber in den letzten Minuten doch noch in die Knie zu zwingen.
Sebastian Köhnert, der dieses eigentlich zu leisten vermag, hat jedoch noch nicht den leistungsmäßigen Anschluss in das Kronberger Team geschafft, was man eigentlich von ihm kennt. Anders ist es nicht erklären, dass ein Spieler, der vor zwei Jahren in der Regionalliga oftmals mehr als 30 Punkte im Spiel erzielte, diesmal mit gerade drei Punkten das Spielfeld verlässt. Kronbergs Coach Miljenko Crnjac wird aber wissen, wie er Sebastian Köhnert, der im letzten Jahr eine mehr als verkorkste Saison beim Basketball 2. Ligisten TV Lich verbrachte, die nächste Zeit wieder mental aufbauen kann.
In der 38. Minute schien beim Stand von 62:51 Punkten alles für die Hausherren entschieden zu sein, aber Kronbergs Trainer Milo Crnjac setzte nochmals auf "alles oder nichts" und orderte eine Ganzfeldpresse an, die den Gastgeber nochmals auf der Zielgeraden in Bedrängnis bringen sollte. Durch diese Verteidigungsart setzte man Giessen abermals zu und zwang sie so zu mehreren Ballverlusten. In der 39. Minute schmolz der Vorsprung auf 64:59 Punkte und das sowieso zerfahrene Spiel beider Mannschaften strebte auf das Ende zu. Beide Seiten überboten sich dann hektisch in Ballverlusten, bzw. auf erfolgslose Würfe und Giessen rettete sich dann Dank ihrer erzielten Freiwürfe über die Zeit und siegten – auch nicht unverdient – letztlich in einem fahrigen Spiel, gegen den MTV Kronberg mit 67:63 Punkten.
Für Kronberg spielten: Florian Hennen 22 / 4, Dennis Woodall 14 / 1, Ron Merriwether 11 / 1, Rainer Szewczyk 6 / 1 , Sebastian Köhnert 3 / 1 , Danijel Kovacic 2, Amci Terzic 2, Jonathan Mesghna 2, Cedric Quarshie 1, Alexander Simic 0,
Trainer Miljenko Crnjac: "Das war kein besonders gutes Spiel beider Mannschaften. Durch die Hektik beider Mannschaften im Angriff sowie der taktischen Ganzfeldpresse war dies ein sehr zerfahrenes Spiel, welches dann Giessen am Ende verdient gewonnen hat, da wir es nicht geschafft haben, auch einmal von außen zwingend zu treffen. In der Saison ist uns dies bisher, im Gegensatz zur letzten Saison, nicht gelungen, dort Akzente zu setzen. Aber wir arbeiten daran und die Zeit wird kommen, wo auch Rainer Szewczyk, Alexander Simic und besonders Sebastian Köhnert wieder mit besonderen Taten und ihrer Treffsicherheit von außen uns zum Sieg führen werden.
Wir haben uns aber auch von der Hektik anstecken lassen und der Gegner hat uns zu vielen Ballverlusten verleitet, was bei uns eigentlich sehr selten ist. In der ersten Halbzeit hat Giessens Pavlovic uns mit 18 Punkten das Leben sehr schwer gemacht und als es uns gelungen ist, ihn zu beschränken, ist dann der 2. Halbzeit unserer ehemaliger Spieler Gary Gulley in die Quere gekommen, der dann diesen Part eingenommen hat und alles getroffen hat. Das hat uns heute gefehlt. Unsere Einstellung hat kämpferische gestimmt und wir haben gegen einen Favoriten in der gegnerischen "Höhle des Löwen" gut mitgehalten und lange Zeit Paroli geboten. Von unserem Tabellenplatz sollen wir uns nicht blenden lassen. Wir sind mit unserem derzeitigen 3. Platz zufrieden und fühlen ins in der Rolle als der "Hecht im Karpfenteich", in einer sehr ausgeglichenen Liga, wo jeder, jeden schlagen kann, sehr wohl."