(Quelle: Sport1)
Svetislav Pesic hat sich in seinem neuen Amt schon ordentlich ins Zeug gelegt. Als Trainer des FC Barcelona sind ihm mit Patrick Femerling und Dejan Bodiroga zwei "dicke Fische" ins Netz gegangen.
Nach einigen Tagen der Eingewöhnung in Barcelona ist Pesic momentan wieder in deutschen Landen. Mit der jugoslawischen Nationalmannschaft bereitet er sich im Trainingslager in Rothenburg auf die WM vor.
Sport1 sprach mit dem Erfolgscoach über seinen Wunschkandidaten Bodiroga und das Konzept, das er in Barcelona verfolgt.
Sport1: Herr Pesic, wie kam es zur Verpflichtung von Ausnahmespieler Dejan Bodiroga?
Svetislav Pesic: Nachdem er vier Jahre in Athen gespielt hat, war es Zeit für eine Veränderung. Natürlich freuen wir uns, dass er sich für Barcelona entschieden hat.
Sport1: Es haben sich mit Houston und Toronto sogar NBA-Klubs um Bodiroga bemüht. Wie haben Sie es geschafft, ihn nach Barcelona zu holen?
Pesic: Seine Ambitionen waren nie, in der NBA zu spielen. Er könnte da natürlich ohne Probleme spielen, aber die NBA reizt Bodiroga nicht besonders. Er fühlt sich in Europa sehr wohl. Das sollte auch ein Zeichen für andere Spieler sein, die unbedingt in der NBA spielen wollen. In Europa gibt es auch Basketball. Sogar sehr guten Basketball.
Sport1: Finden Sie, dass Spieler sich in Europa besser entwickeln können?
Pesic: Man kann sich hier sehr gut entwickeln. Das sieht man daran, wie viele Europäer in der NBA Leistungsträger sind.
Sport1: Was erwarten Sie von Dejan Bodiroga in Barcelona? Ist er der typische Führungsspieler?
Pesic: Ja, er ist überall Führungsspieler. Überall, wo er gespielt hat, gehört er zu den wichtigsten Spielern. Daher ist die Rolle nicht neu für ihn. Er ist eine große Persönlichkeit. Er ist sehr fleißig und glaubt, dass er sich in Barcelona weiter entwickeln kann. Junge Spieler werden von ihm profitieren und von ihm lernen. Nicht nur im Training und im Spiel. An ihm können sie sehen, wie ein richtiger Profi lebt.
Sport1: War Bodiroga ihr Wunschspieler?
Pesic: Ja. Als wir angefangen haben, die Mannschaft zu formieren, war er die erste Option. Ich habe großen Respekt vor ihm. Wir sind uns sehr ähnlich. Er lebt auch für Basketball, alles andere ist sekundär.
Sport1: Mit Patrick Femerling und Bodiroga haben Sie sehr gute Spieler verpflichtet. Planen Sie noch weitere Verpflichtungen?
Pesic: Nein. Wir haben jetzt genug Spieler, die in unser Konzept passen. Wir setzen auf spanische junge Spieler. Bodiroga und Femerling besetzen Schlüsselpositionen. Femerling hat sich noch nicht richtig durchgesetzt und kann sich bei uns richtig entwickeln. Genau wie Ademola Okulaja. Wie Sie sehen, habe ich Spieler gewählt, die in mein Konzept passen.
Das Gespräch führte Sarah Beckmann von Sport1.
