Das Fanlager des Deutschen Meisters rätselt: fahren wir zuerst nach Gießen oder kommt Gießen zu uns?
Zwei Spiele vor Play-off Start scheint alles auf ein Hessen-Derby im Viertelfinale (Best of Five) herauszulaufen. Doch noch ist nichts in trockenen Tüchern - schon gar nicht der vierte Tabellenplatz und der damit verbundene Heimvorteil für die OPEL SKYLINERS, die hinter Gießen auf Platz fünf rangieren.
Am Samstag kommt es in der Ballsporthalle zum Schlüssel- spiel gegen die Telekom Baskets Bonn.
Der strauchelnde Vize-Meister von 2001 muss unbedingt gewinnen, um die Chancen auf den Play-off Einzug zu wahren. Ibrahim Diarra, Verteidigungsexperte der OPEL SKYLINERS, ist sich sicher: "Auf dem Feld wird es hart zur Sache gehen." Zusätzliche Brisanz gewinnt das Duell dadurch, dass sich Bonn und Frankfurt im Pokal-Halbfinale am 07. Mai erneut in der Ballsporthalle gegenüberstehen.
Der letzte Auftritt der Telekom Baskets in "Mainhattan" war nichts für schwache Nerven: in Spiel 4 der Play-off Halbfinal-Serie fiel die Entscheidung erst 1,7 Sekunden vor Schluss durch einen Tip-In von Oluoma Nnamaka. Doch Frankfurt schlug in Spiel 5 zurück, zog ins Finale ein und sicherte sich den ersten Meistertitel der Klubgeschichte. Nach einem furiosen Start mit sechs Siegen in Serie, schien Bonn auch in diesem Jahr zum Favoritenkreis zu gehören.
Die Verletzung von Go-to-Guy Aleksandar Nadjfeji (14,1 Punkte, 5,2 Rebounds) zu Saisonbeginn wog schwer, die acht Neuzugänge mussten erst in die Mannschaft integriert werden und außer Spielmacher Branko Milisavljevic (17,2 Punkte, 5,7 Assists), Forward Oluoma Nnamaka (10,0 Punkte, 6,1 Rebounds) und Altron "Dr. Dunk" Jackson (13,9 Punkte, 9,0 Rebounds) konnte kein Bonner konstant seine Leistung abrufen. Die Folge: die Männer in den Magenta-Trikots klammern sich an den achten und letzten Play-off Platz, punktgleich mit Ludwigsburg auf Rang neun.
Nach den Niederlagen gegen Oldenburg und Karlsruhe zweifelte Trainer Predrag Krunic am Selbstvertrauen seiner Spieler. Der Bonner Generalan- zeiger stellte sogar die Frage, ob man diesem Team einen Sieg in Frankfurt zutrauen könne.
Doch auch bei den OPEL SKYLINERS läuft nicht alles meisterlich. Die Nieder- lage in Braunschweig hat weh getan. "Bei uns lief gar nichts zusammen", urteilte Guard Spyro Panteliadis kopfschüttelnd, der sich über seine Saison- bestleistung von 19 Punkten nicht freuen konnte. Kopfzerbrechen bereitet Coach Murat Didin seit Wochen die unbefriedigende Rebound-Arbeit. Seit 2000 zählten die OPEL SKYLINERS immer zu den drei besten Rebound-Teams der Liga. Jetzt liegen sie in dieser Statistik nur noch auf Platz neun. Im Schnitt angeln sie drei Rebounds weniger pro Spiel als in der Meistersaison (34,3).
<link>Co-Trainer Simon Cote, der vor dem Spiel in der Ballsporthalle eine Trainerfortbildung zum Thema "Defense" moderiert, griff zu einer kuriosen Trainingsmethode. Der Amerikaner klebte einen Ball am Korbring fest, so dass kein Schuss durch die Reuse flutschen konnte und jeder Wurf automatisch eine Reboundmöglichkeit nach sich zog. Ob`s hilft? Der bemühte Center Malick Badiane gibt sich kämpferisch: "Ich weiß, dass wir aggressiver spielen können."
Headcoach Murat Didin: "Unser Motto für das Spiel ist "Home Sweet Home". Bonn ist ein gutes, athletisches Team. Sie wollen den Sieg unbedingt, um in die Play-offs zu kommen. Wir setzen auf unsere Heimstärke und die Unterstützung unseres treuen Publikums."